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Fachinformation zu Imurek®:Ipsen Pharma Schweiz GmbH
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Interaktionen

Impfstoffe
Die immunsuppressive Wirkung von Azathioprin könnte zu einer atypischen und potenziell schädliche Wirkung auf Lebendimpfstoffe führen. Daher wird empfohlen dass Patienten Lebendimpfstoffe frühestens drei Monate nach Beendigung ihrer Behandlung mit Azathioprin erhalten (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Infliximab
Es wurde eine Interaktion zwischen Azathioprin und Infliximab beobachtet. Bei Patienten, die Azathioprin dauerhaft erhielten, kam es zu vorübergehenden Erhöhungen von 6-TGN (6-Thioguanin-Nukleotid, ein aktiver Metabolit von Azathioprin) und einem Rückgang der mittleren Leukozytenanzahl in den ersten Wochen nach der Infliximab-Infusion, die nach drei Monaten wieder die vorherigen Werte erreichte.
Allopurinol/Oxipurinol/Thiopurinol und andere Xanthinoxidasehemmer
Die Xanthinoxidase-Aktivität wird durch Allopurinol gehemmt, was zu einer verminderten Umwandlung des biologisch aktiven 6-Mercaptopurin in die inaktive 6-Thioharnsäure führt. Wenn Allopurinol zusammen mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin gegeben wird, sollte die 6-Mercaptopurin- und Azathioprin-Dosierung auf einen Viertel der ursprünglichen Dosis reduziert werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Azathioprin und Allopurinol wurden Todesfälle berichtet.
Auf Grundlage nicht-klinischer Daten können andere Xanthinoxidasehemmer wie Febuxostat die Wirkung von Azathioprin verlängern, was zu einer verstärkten Knochenmarksuppression führen kann. Die gleichzeitige Verabreichung wird nicht empfohlen, da die Daten nicht ausreichen, um eine angemessene Dosisreduzierung von Azathioprin zu bestimmen.
Neuromuskuläre Blocker
Imurek kann eine neuromuskuläre Blockade, bedingt durch depolarisierende Substanzen wie Succinylcholin, potenzieren und eine Blockade, bedingt durch nicht depolarisierende Substanzen wie Curare-Derivate, reduzieren, d-Tubocurarin und Pancuronium.
Es gibt klinische Hinweise dafür, dass Azathioprin die Wirkung von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxanzien antagonisiert. Experimentelle Daten bestätigen, dass Azathioprin die neuromuskuläre Blockade durch nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien aufhebt, und zeigen, dass Azathioprin die neuromuskuläre Blockade durch depolarisierende Muskelrelaxanzien verstärkt (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Ribavirin
Ribavirin hemmt das Enzym Inosinmonophosphat-Dehydrogenase (IMPDH), was die Bildung der aktiven 6-Thioguanin-Nukleotide vermindert. Es gab Berichte über schwere Myelosuppression nach Komedikation von Azathioprin und Ribavirin; daher wird die gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Zytostatika
Imurek sollte bei Patienten, die ein anderes knochenmarksupprimierendes Arzneimittel erhalten oder kürzlich erhalten haben, mit Vorsicht verwendet werden.
Aminosalizylate
Aminosalizylate (wie Olsalazin, Mesalazin oder Sulfasalazin) hemmen in vitro die Thiopurinmethyltransferase (TPMT). Daher sollten bei gleichzeitiger Anwendung von Aminosalicylat-Derivaten möglicherweise niedrigere Azathioprin-Dosen in Erwägung gezogen werden.
Methotrexat
Methotrexat (20 mg/m2 oral) erhöhte die AUC von 6-Mercaptopurin um etwa 31 %, und Methotrexat (2 oder 5 g/m2 intravenös) erhöhte die AUC von 6-Mercaptopurin um 69 bzw. 93 %. Bei gleichzeitiger Gabe von Azathioprin und hochdosiertem Methotrexat sollte daher die Dosis angepasst werden, um entsprechende Leukozytenwerte zu bewahren.
Verschiedenes
Interaktionen zwischen Imurek und Cimetidin, Penicillamin und Furosemid sollen angeblich vorkommen, aber Art und klinische Bedeutung sind nicht untersucht.
Antikoagulantien
Eine Unterdrückung der gerinnungshemmenden Wirkung von Warfarin und Acenocoumarol wurde bei Komedikation mit Azathioprin berichtet. Deshalb wird möglicherweise eine höhere Antikoagulansdosis benötigt. Es wird empfohlen, bei zeitgleicher Gabe von Antikoagulanzien und Azathioprin Gerinnungstests sorgfältig zu überwachen.

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