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Fachinformation zu TALVEY®:Janssen-Cilag AG
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Dosierung/Anwendung

Die Anwendung von TALVEY soll nur unter der Anleitung von ärztlichem Personal mit Erfahrung in der Behandlung von malignen hämatologischen Erkrankungen, des Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS) und von neurologischen Toxizitäten inklusive Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) durchgeführt werden.
Überwachung
Eine intensive Überwachung der Patienten ist in folgenden Fällen empfohlen:
·Für 48 Stunden nach jeder Dosis der TALVEY Titrationsphase (siehe Tabelle 1 für das wöchentliche und Tabelle 2 für das zweiwöchentliche Dosierungsschema).
·Für 36 Stunden nach der nächsten Dosis von TALVEY, wenn bei der vorhergehenden Verabreichung ein Grad ≥2 ICANS oder ein Grad 2 CRS, welches nicht auf den Ausgangswert zurückgeht oder sich nicht innerhalb von 48 Stunden auf Grad ≤1 verbessert, oder ein Grad 3 CRS beobachtet wurde.
In diesen Fällen soll eine stationäre Überwachung in entsprechend ausgerüsteten Zentren erfolgen, die über multidisziplinäre Teams mit genügend Erfahrung verfügen, um auch schwerste Komplikationen intensiv-medizinisch behandeln zu können. Darüber hinaus sollen Patienten während bis zu 7 Tagen nach der Verabreichung von TALVEY täglich auf Anzeichen und Symptome eines CRS, sowie neurologischer und anderer Toxizitäten überwacht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Dosisanpassungen bei unerwünschten Wirkungen und Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
TALVEY wird durch subkutane Injektion verabreicht.
Im Rahmen der Titrationsphase soll vor jeder Dosis TALVEY die Prämedikation verabreicht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Prämedikation).
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Übliche Dosierung
TALVEY ist subkutan nach dem wöchentlichen oder zweiwöchentlichen (alle 2 Wochen) Dosierungsschema gemäss Tabelle 1 resp. Tabelle 2 zu verabreichen.
Tabelle 1: Wöchentliches Dosierungsschema von TALVEY

Dosierungsschema

Tag

Dosisa

Titrationsphase

Tag 1

Titrationsdosis 1

0.01 mg/kg

Tag 4b

Titrationsdosis 2

0.06 mg/kg

Tag 7b

Erste Behandlungsdosis

0.4 mg/kg

Wöchentliches Dosierungsschema

Eine Woche nach der ersten Behandlungsdosis und danach wöchentlichc

Nachfolgende Behandlungsdosen

0.4 mg/kg einmal wöchentlich

a Basierend auf dem tatsächlichen Körpergewicht.
b Die Dosis kann 2 bis 4 Tage nach der vorangegangenen Dosis und, um ein Abklingen der unerwünschten Wirkungen zu ermöglichen, bis zu 7 Tage nach der vorangegangenen Dosis verabreicht werden.
c Einhalten eines Mindestabstands von 6 Tagen zwischen den wöchentlichen Dosen.

Tabelle 2: Zweiwöchentliches (alle 2 Wochen) Dosierungsschema von TALVEY

Dosierungsschema

Tag

Dosisa

Titrationsphase

Tag 1

Titrationsdosis 1

0.01 mg/kg

Tag 4b

Titrationsdosis 2

0.06 mg/kg

Tag 7b

Titrationsdosis 3

0.4 mg/kg

Tag 10c

Erste Behandlungsdosis

0.8 mg/kg

Zweiwöchentliches (alle 2 Wochen) Dosierungsschema

Zwei Wochen nach der ersten Behandlungsdosis und danach alle zwei Wochend

Nachfolgende Behandlungsdosen

0.8 mg/kg alle 2 Wochen

a Basierend auf dem tatsächlichen Körpergewicht.
b Die Dosis kann 2 bis 4 Tage nach der vorangegangenen Dosis und, um ein Abklingen der unerwünschten Wirkungen zu ermöglichen, bis zu 7 Tage nach der vorangegangenen Dosis verabreicht werden.
c Die Dosis kann 2 bis 7 Tage nach Titrationsdosis 3 verabreicht werden.
d Einhalten eines Mindestabstands von 12 Tagen zwischen den zweiwöchentlichen (alle 2 Wochen) Dosen.

Die Behandlung soll bis zum Auftreten einer Krankheitsprogression oder inakzeptablen Toxizität fortgesetzt werden.
Prämedikation
Die folgende Prämedikation soll jeweils 1 bis 3 Stunden vor jeder Dosis der Titrationsphase von TALVEY verabreicht werden, um das Risiko des Auftretens eines CRS möglichst gering zu halten (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen - Zytokinfreisetzungssyndrom).
·Kortikosteroid (orales oder intravenöses Dexamethason, 16 mg oder gleichwertig)
·H1-Antihistaminikum (orales oder intravenöses Diphenhydramin, 50 mg oder gleichwertig)
·Antipyretika (Paracetamol, oral oder intravenös, 650 mg bis 1000 mg oder gleichwertig)
Die Verabreichung der Prämedikation kann für folgende Patienten vor der Verabreichung von nachfolgenden Dosen von TALVEY erforderlich sein:
·Patienten, die im Rahmen der TALVEY Titrationsphase eine Dosis aufgrund einer Dosisverzögerung wiederholen (siehe Dosierung/Anwendung - Dosisverzögerungen)
·Patienten, bei denen nach der vorherigen Dosis von TALVEY ein CRS aufgetreten ist (siehe Dosierung/Anwendung - Dosisverzögerungen)
Dosisverzögerungen
Wenn eine Dosis von TALVEY verspätet verabreicht wird, soll die Therapie gemäss den Empfehlungen in Tabelle 3 und Tabelle 4 wieder aufgenommen und das wöchentliche oder zweiwöchentliche (alle 2 Wochen) Dosierungsschema entsprechend fortgesetzt werden (siehe Dosierung/Anwendung - Übliche Dosierung). Eine Prämedikation soll vor Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY verabreicht und die Patienten nach der Verabreichung von TALVEY überwacht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Prämedikation).
Tabelle 3: Empfehlungen zur Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY nach Dosisverzögerungen – Wöchentliches Dosierungsschema

Letzte verabreichte Dosis

Zeit seit der letzten verabreichten Dosis

TALVEY Empfehlung*

0.01 mg/kg

Mehr als 7 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg).

0.06 mg/kg

8 bis 28 Tage

Wiederholen von Titrationsdosis 2 (0.06 mg/kg) und weiterfahren mit der TALVEY Titrationsphase.

Mehr als 28 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg).

0.4 mg/kg

8 bis 28 Tage

Weiterfahren mit dem TALVEY Dosierungsschema mit der Behandlungsdosis (0.4 mg/kg wöchentlich)

29 bis 56 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 2 (0.06 mg/kg).

Mehr als 56 Tage

Erwägung eines dauerhaften Absetzens und Neubewertung des Nutzen-Risiko Verhältnisses einer Wiederaufnahme von TALVEY.
Im Falle einer Wiederaufnahme von TALVEY, mit der Titrationsphase bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg) beginnen.

* Verabreichen einer Prämedikation vor der Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY. Nach der Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY das wöchentliche Dosierungsschema entsprechend fortsetzen (siehe Dosierung/Anwendung - Übliche Dosierung).

Tabelle 4: Empfehlungen zur Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY nach Dosisverzögerungen – Zweiwöchentliches Dosierungsschema

Letzte verabreichte Dosis

Zeit seit der letzten verabreichten Dosis

TALVEY Empfehlung*

0.01 mg/kg

Mehr als 7 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg).

0.06 mg/kg

8 bis 28 Tage

Wiederholen von Titrationsdosis 2 (0.06 mg/kg) und Weiterfahren mit der TALVEY Titrationsphase.

Mehr als 28 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg).

0.4 mg/kg

8 bis 28 Tage

Wiederholen von Titrationsdosis 3 (0.4 mg/kg) und Weiterfahren mit der TALVEY Titrationsphase.

29 bis 56 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 2 (0.06 mg/kg).

Mehr als 56 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg).

0.8 mg/kg

14 bis 28 Tage

Weiterfahren mit dem TALVEY Dosierungsschema mit der Behandlungsdosis (0.8 mg/kg zweiwöchentlich)

29 bis 56 Tage

Wiederaufnahme der Titrationsphase von TALVEY bei Titrationsdosis 3 (0.4 mg/kg).

Mehr als 56 Tage

Erwägung eines dauerhaften Absetzens und Neubewertung des Nutzen-Risiko Verhältnisses einer Wiederaufnahme von TALVEY.
Im Falle einer Wiederaufnahme von TALVEY, mit der Titrationsphase bei Titrationsdosis 1 (0.01 mg/kg) beginnen.

* Verabreichen einer Prämedikation vor der Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY. Nach der Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY das zweiwöchentliche (alle 2 Wochen) Dosierungsschema entsprechend fortsetzen (siehe Dosierung/Anwendung - Übliche Dosierung).

Dosisanpassungen bei unerwünschten Wirkungen
Zur Kontrolle der bei TALVEY auftretenden Toxizitäten können Dosisverzögerungen erforderlich sein (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Siehe Tabellen 5 , 6 und 7 für empfohlene Massnahmen bei CRS, ICANS und neurologischer Toxizität. Siehe Tabelle 8 für empfohlene Dosisanpassungen bei anderen unerwünschten Wirkungen.
Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS)
Das CRS soll anhand des klinischen Erscheinungsbildes identifiziert werden (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen - Zytokinfreisetzungssyndrom). Andere Ursachen für Fieber, Hypoxie und Hypotonie sollen evaluiert und entsprechend behandelt werden.
Bei Verdacht auf ein CRS ist TALVEY bis zum Abklingen des CRS abzusetzen und gemäss den Empfehlungen in Tabelle 5 zu behandeln. Eine unterstützende Behandlung des CRS ist zu verabreichen, im Falle eines schweren oder lebensbedrohlichen CRS kann auch eine intensivmedizinische Behandlung notwendig sein. Laboruntersuchungen zur Überwachung der disseminierten intravasalen Koagulopathie (DIC), der hämatologischen Parameter sowie der Lungen-, Herz-, Nieren- und Leberfunktion sind in Erwägung zu ziehen.
Tabelle 5: Empfohlene Massnahmen beim Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS)

Grada

Symptome

Massnahmen

Grad 1

Temperatur ≥38°Cb

·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen des CRS ab.
·Behandlung des CRS gemäss konsensbasierten Leitlinien.
·Verabreichen Sie die Prämedikation vor der nächsten Dosis von TALVEY.

Grad 2

Temperatur ≥38°Cb mit entweder:
Hypotonie, die auf Flüssigkeitsgabe anspricht und keine Vasopressoren erfordert
oder
Sauerstoffbedarf über Low-Flow-Nasenkanülec oder Blow-by

·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen des CRS ab.
·Behandlung des CRS gemäss konsensbasierten Leitlinien.
·Verabreichen Sie die Prämedikation vor der nächsten Dosis von TALVEY.
·Wenn das CRS nicht auf den Ausgangswert zurückgeht oder sich nicht innerhalb von 48 Stunden auf Grad ≤1 verbessert, sollen Patienten nach Verabreichung der nachfolgenden Dosis von TALVEY für mindestens 36 Stunden stationär überwacht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Überwachung).

Grad 3

Temperatur ≥38°Cb mit entweder:
Hypotonie, die einen Vasopressor mit oder ohne Vasopressin erfordert
oder,
Sauerstoffbedarf über High-Flow-Nasenkanülec, Sauerstoffmaske, Maske ohne Rückatmung oder Venturi-Maske

Dauer < 48 Stunden:
·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen des CRS ab.
·Behandlung des CRS gemäss konsensbasierten Leitlinien.
·Verabreichen Sie die Prämedikation vor der nächsten Dosis von TALVEY.
·Patienten sollen nach Verabreichung der nachfolgenden Dosis von TALVEY für mindestens 36 Stunden stationär überwacht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Überwachung).
Wiederkehrend oder Dauer ≥48 Stunden:
·Setzen Sie TALVEY permanent ab.

Grad 4

Temperatur ≥38°Cb mit entweder:
Hypotonie, die mehrere Vasopressoren (ausser Vasopressin) erfordert
oder,
Sauerstoffbedarf mit positivem Druck (z.B. CPAP, BiPAP, Intubation und mechanische Beatmung)

·Setzen Sie TALVEY permanent ab.
·Behandlung des CRS gemäss konsensbasierten Leitlinien.

a Entsprechend der Einstufung von CRS der American Society for Transplantation and Cellular Therapy (ASTCT) (Lee et al 2019).
b Auf das CRS zurückzuführen. Fieber muss nicht immer gleichzeitig mit Hypotonie oder Hypoxie auftreten, da es durch die verabreichten Medikamente wie Antipyretika oder Antizytokine maskiert werden kann (z.B. Kortikosteroide).
c Eine Low-Flow-Nasenkanüle entspricht ≤6 l/min, eine High-Flow-Nasenkanüle entspricht > 6 l/min.

Neurologische Toxizitäten einschliesslich ICANS
Bei den ersten Anzeichen von neurologischen Toxizitäten einschliesslich ICANS ist TALVEY abzusetzen und eine neurologische Untersuchung in Betracht zu ziehen. Andere Ursachen für neurologische Symptome müssen ausgeschlossen werden. Eine unterstützende Behandlung ist zu verabreichen, im Falle von schweren oder lebensbedrohlichen neurologischen Toxizitäten einschliesslich ICANS kann auch eine intensivmedizinische Behandlung notwendig sein (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen - Neurologische Toxizitäten einschliesslich ICANS). ICANS und neurologische Toxizitäten sind gemäss den Empfehlungen in Tabelle 6 und Tabelle 7 zu behandeln und die weitere Behandlung gemäss den aktuellen Praxisleitlinien zu erwägen.
Tabelle 6: Empfohlene Massnahmen beim Immuneffektorzellen-assoziierten Neurotoxizitätssyndroms (ICANS)

Grada

Symptomeb

Massnahmen

Grad 1

ICE Score 7-9c,
oder getrübter Bewusstseinszustandd: wacht spontan auf.

·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen des ICANS ab.e
·Neurologische Symptome überwachen und die Konsultation durch einen Neurologen oder andere Fachärzte für die weitere Untersuchung und Massnahmen in Betracht ziehen.
·Die Gabe nicht-sedierender Antiepileptika (z.B. Levetiracetam) zur Vorbeugung von Krampfanfällen, in Betracht ziehen.
·Verabreichung einer unterstützenden Therapie gemäss konsensbasierten Leitlinien.

Grad 2

ICE Score 3-6c,
oder getrübter Bewusstseinszustandd: wacht auf Ansprache auf.

·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen des ICANS ab.
·10 mg Dexamethasonf alle 6 Stunden i.v. verabreichen. Dexamethason bis zur Besserung auf ≤ Grad 1 fortsetzen, dann ausschleichen.
·Neurologische Symptome überwachen und die Konsultation durch einen Neurologen oder andere Fachärzte für die weitere Untersuchung und Massnahmen in Betracht ziehen.
·Die Gabe nicht-sedierender Antiepileptika (z.B. Levetiracetam) zur Vorbeugung von Krampfanfällen, in Betracht ziehen.
·Verabreichung einer unterstützenden Therapie gemäss konsensbasierten Leitlinien.
·Patienten sollen nach Verabreichung der nachfolgenden Dosis von TALVEY für mindestens 36 Stunden stationär überwacht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Überwachung).e

Grad 3

ICE Score 0-2c,
(Wenn der ICE-Score 0 ist, der Patient aber erweckbar ist (z.B. wach mit globaler Aphasie) und in der Lage ist, die Beurteilung durchzuführen)
oder getrübter Bewusstseinszustandd: erwacht nur bei taktilem Reiz,
oder Krampfanfälled, entweder:
·jeder klinische Krampfanfall, fokal oder generalisiert, der sich rasch zurückbildet, oder
·nicht konvulsive Krampfanfälle im EEG, die bei Intervention abklingen,
oder erhöhter intrakranieller Druck (ICP): fokales/lokales Ödem in der Neurobildgebungd.

Erstes Auftreten eines Grad 3 ICANS:
·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen des ICANS ab.
·10 mg Dexamethasonf alle 6 Stunden i.v. verabreichen. Dexamethason bis zur Besserung auf ≤ Grad 1 fortsetzen, dann ausschleichen.
·Neurologische Symptome überwachen und die Konsultation durch einen Neurologen oder andere Fachärzte für die weitere Untersuchung und Massnahmen in Betracht ziehen.
·Die Gabe nicht-sedierender Antiepileptika (z.B. Levetiracetam) zur Vorbeugung von Krampfanfällen, in Betracht ziehen.
·Verabreichung einer unterstützenden Therapie, die auch eine intensivmedizinische Versorgung umfassen kann, gemäss konsensbasierten Leitlinien.
·Patienten sollen nach Verabreichung der nachfolgenden Dosis von TALVEY für mindestens 36 Stunden stationär überwacht werden (siehe Dosierung/Anwendung - Überwachung).e

Rezidivierendes Grad 3 ICANS:
·Setzen Sie TALVEY dauerhaft ab.
·10 mg Dexamethasonf alle 6 Stunden i.v. verabreichen. Dexamethason bis zur Besserung auf ≤ Grad 1 fortsetzen, dann ausschleichen.
·Neurologische Symptome überwachen und die Konsultation durch einen Neurologen oder andere Fachärzte für die weitere Untersuchung und Massnahmen in Betracht ziehen.
·Die Gabe nicht-sedierender Antiepileptika (z.B. Levetiracetam) zur Vorbeugung von Krampfanfällen, in Betracht ziehen.
·Verabreichung einer unterstützenden Therapie, die auch eine intensivmedizinische Versorgung umfassen kann, gemäss konsensbasierten Leitlinien.

Grad 4

ICE Score 0c,
(Patient ist nicht erweckbar und nicht fähig die ICE Beurteilung durchzuführen)
oder getrübter Bewusstseinszustandd, entweder:
·der Patient ist nicht erweckbar oder benötigt starke oder sich wiederholende taktile Reize um zu erwachen, oder
·Stupor oder Koma,
oder Krampfanfälled, entweder:
·lebensbedrohlicher prolongierter Krampfanfall (Dauer > 5 min) oder
·repetitive klinische oder elektrische Anfälle ohne zwischenzeitliche Rückkehr zum Ausgangszustand,
oder motorische Befunded:
·tiefgreifende fokale motorische Schwäche wie Hemiparese oder Paraparese,
oder erhöhter ICP/zerebrales Ödemd mit Anzeichen/Symptomen wie:
·diffuses Hirnödem in der Neurobildgebung
·dezerebrale oder dekortikale Körperhaltung oder
·Lähmung des VI. Hirnnervs oder
·Papillenödem oder
·Cushing-Reflex

·Setzen Sie TALVEY dauerhaft ab.
·10 mg Dexamethasonf alle 6 Stunden i.v. verabreichen. Dexamethason bis zur Besserung auf ≤ Grad 1 fortsetzen, dann ausschleichen.
·Oder alternativ die Verabreichung von intravenösem Methylprednisolon 1000 mg täglich und Fortsetzung mit intravenös 1000 mg Methylprednisolon täglich für mindestens zwei Tage in Betracht ziehen.
·Neurologische Symptome überwachen und die Konsultation durch einen Neurologen oder andere Fachärzte für die weitere Untersuchung und Massnahmen in Betracht ziehen.
·Die Gabe nicht-sedierender Antiepileptika (z.B. Levetiracetam) zur Vorbeugung von Krampfanfällen, in Betracht ziehen.
·Verabreichung einer unterstützenden Therapie, die auch eine intensivmedizinische Versorgung umfassen kann, gemäss konsensbasierten Leitlinien.

a Entsprechend der Einstufung von ICANS der American Society for Transplantation and Cellular Therapy (ASTCT) 2019.
b Die Behandlung richtet sich nach dem schwerwiegendsten Ereignis, das nicht auf eine andere Ursache zurückzuführen ist.
c Ist der Patient erweckbar und kann eine Beurteilung der Immuneffektorzellen-assoziierten Enzephalopathie (ICE) durchgeführt werden, ist Folgendes zu beurteilen: Orientierung (Orientierung bezüglich Jahr, Monat, Stadt, Krankenhaus = 4 Punkte); Benennen (auf 3 Objekte zeigen/diese benennen, z.B. Uhr, Stift, Knopf = 3 Punkte); Befolgen von Anweisungen (z.B. «Zeigen Sie mir 2 Finger» oder «Schliessen Sie Ihre Augen und strecken Sie die Zunge heraus» = 1 Punkt); Schreibfähigkeit (einen Standardsatz schreiben = 1 Punkt) und Konzentrationsvermögen (von 100 in Zehnerschritten rückwärts zählen = 1 Punkt). Wenn der Patient nicht erweckbar und nicht imstande ist, die ICE-Beurteilung durchzuführen (ICANS Grad 4) = 0 Punkte
d Keiner anderen Ursache zuzuschreiben.
e Siehe Tabelle 3 und 4 für Empfehlungen zur Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY nach Dosisverzögerungen (siehe Dosierung/Anwendung - Dosisverzögerungen).
f Alle Hinweise zur Verabreichung von Dexamethason beziehen sich auf Dexamethason oder ein gleichwertiges Medikament.

Tabelle 7: Empfohlene Massnahmen bei neurologischen Toxizitäten (ausser ICANS)

Unerwünschte Wirkung

Schweregrada

Massnahmen

Neurologische Toxizitätena (ausser ICANS)

Grad 1

·Setzen Sie TALVEY bis zum Abklingen oder bis zur Stabilisierung der Symptome der neurologischen Toxizität ab.bc

Grad 2

·Setzen Sie TALVEY ab bis sich die Symptome der neurologischen Toxizität auf Grad 1 oder weniger verbessert haben.bc

Grad 3 (erstes Auftreten)

·Verabreichen Sie eine unterstützende Therapie.

Grad 3 (rezidivierend)

·Setzen Sie TALVEY dauerhaft ab.

Grad 4

·Verabreichen Sie eine unterstützende Therapie, die auch eine intensivmedizinische Versorgung umfassen kann.

a Basierend auf den allgemeinen Begriffskriterien für unerwünschte Wirkungen des National Cancer Institute (NCI CTCAE), Version 4.03.
b Siehe Tabelle 3 und 4 für Empfehlungen zur Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY nach Dosisverzögerungen (siehe Dosierung/Anwendung - Dosisverzögerungen).
c Beim Auftreten von Ataxie/Gleichgewichtsstörung ist vor der Wiederaufnahme der Behandlung mit TALVEY eine Neubewertung des Nutzen-Risiko Verhältnisses durchzuführen.

Andere unerwünschte Wirkungen
Die empfohlenen Dosisanpassungen bei anderen unerwünschten Wirkungen sind in Tabelle 8 aufgeführt.
Tabelle 8: Empfohlene Dosisanpassungen bei anderen unerwünschten Wirkungen

Unerwünschte Wirkung

Schweregrad

Dosisanpassung

Schwere Infektionen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen)

Alle Grade

·TALVEY in der Titrationsphase absetzen, bis die Infektion abgeklungen ist

Grad 3-4

·Setzen Sie TALVEY während der Behandlungsphase ab, bis sich die Infektion auf mindestens Grad 2 verbessert.

Zytopenien (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen)

Absolute Neutrophilenzahl weniger als 0.5 × 109/l

·Setzen Sie TALVEY ab, bis eine absolute Neutrophilenzahl von mindestens 0.5 × 109/l erreicht ist.

Febrile Neutropenie

·Setzen Sie TALVEY ab, bis eine absolute Neutrophilenzahl von mindestens 1.0 × 109/l erreicht ist und das Fieber abklingt.

Hämoglobin unter 8 g/dl

·Setzen Sie TALVEY ab, bis der Hämoglobinwert mindestens 8 g/dl beträgt.

Thrombozytenzahl unter 25'000/µl
Thrombozytenzahl zwischen 25'000/µl und 50'000/µl mit Blutungen

·Setzen Sie TALVEY ab, bis die Thrombozytenzahl mindestens 25'000/µl beträgt und keine Anzeichen von Blutungen mehr vorliegen.

Orale Toxizität (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen)

Alle Grade

·Setzen Sie TALVEY ab oder erwägen Sie eine weniger häufige Dosierung (zweiwöchentlich (alle 2 Wochen) statt wöchentlich, monatlich statt zweiwöchentlich) bis zur Besserung.

Hautreaktionen einschliesslich Nagelerkrankungen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen)

Grad 3-4

·Setzen Sie TALVEY ab, bis sich die unerwünschte Wirkung auf mindestens Grad 1 oder den Ausgangswert verbessert.

Andere nicht hämatologische unerwünschte Wirkungena (siehe Unerwünschte Wirkungen)

Grad 3-4

·Setzen Sie TALVEY ab, bis sich die unerwünschte Wirkung auf mindestens Grad 1 oder den Ausgangswert verbessert.

a Basierend auf den allgemeinen Begriffskriterien für unerwünschte Wirkungen des National Cancer Institute (NCI CTCAE), Version 4.03.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung wurden keine formalen Studien mit TALVEY durchgeführt.
Aufgrund pharmakokinetischer (PK) Populationsanalysen ist bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberfunktionsstörung keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Pharmakokinetik).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung wurden keine formalen Studien mit TALVEY durchgeführt.
Aufgrund pharmakokinetischer (PK) Populationsanalysen ist bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Pharmakokinetik).
Ältere Patienten (ab 65 Jahren)
Von den 339 Patienten, die in der MonumenTAL-1 Studie mit TALVEY behandelt wurden, waren 36 % 65 bis unter 75 Jahre alt und 17 % 75 Jahre oder älter. Es wurden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede in Bezug auf die Sicherheit oder Wirksamkeit zwischen Patienten im Alter von 65 bis 75 Jahren im Vergleich zu jüngeren Patienten festgestellt. Es liegen nur begrenzte klinische Daten zur Anwendung von Talquetamab bei Patienten im Alter von 75 Jahren und älter vor.
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich (siehe Pharmakokinetik).
Pädiatrische Popluation
TALVEY ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.

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