Unerwünschte WirkungenNachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen jeweils separat für die verschiedenen Indikationen angegeben. Es ist zu beachten, dass das Auftreten unerwünschter Wirkungen, welche in den klinischen Studien nur in einer Indikation beobachtet wurden, auch in den anderen Indikationen nicht ausgeschlossen werden kann.
Die häufigsten schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen, welche bei Erwachsenen in den ITP- oder HCV-Studien beobachtet wurden, waren Hepatotoxizität und thromboembolische Ereignisse.
Nachfolgend sind die unerwünschten Arzneimittelwirkungen gemäss MedDRA-Klassifizierung und gemäss folgender Häufigkeitskategorien aufgeführt:
sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 und <1/10), gelegentlich (≥1/1000 und <1/100), selten (≥1/10'000 und <1/1000), sehr selten (<1/10'000).
Erwachsene Patienten mit seit mindestens 6 Monaten bestehender ITP
Die nachfolgenden Angaben basieren auf den gepoolten Daten von 3 doppel-blinden, plazebo-kontrollierten und 3 offenen, unkontrollierten Studien in der Indikation ITP, in welchen insgesamt 763 erwachsene Patienten gegenüber Eltrombopag exponiert waren, mit einer medianen Expositionsdauer von 304 Tagen (max. 898 Tage).
(zur Sicherheit in der pädiatrischen Population siehe unten)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Influenza, Pharyngitis, Sinusitis, Pneumonie, Herpes im Mund-Rachen-Raum, Tonsillitis.
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen (einschliesslich Zysten und Polypen)
Gelegentlich: rektosigmoidales Karzinom.
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Häufig: Anämie, Thrombozytopenie, Leukozytose, Eosinophilie, Leukopenie.
Gelegentlich: erhöhte Zahl stabkerniger Granulozyten, erhöhte Thrombozytenzahl, erhöhte Hämoglobin-Werte, hämolytische Anämie, Anisozytose, Myelozytose, Nachweis von Myelozyten.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Gesichtsschwellung).
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: Hypokaliämie, Hyperurikämie.
Gelegentlich: Gewichtszunahme, Hypokalzämie, Anorexie, Gicht, erhöhtes Gesamtprotein, erhöhtes Serum-Albumin, verstärkter Appetit, vermindertes Serum-Albumin.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit (und andere Schlafstörungen), Angstzustände, Depressionen.
Gelegentlich: veränderter Gemütszustand, Apathie, Traurigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (24%).
Häufig: Schwindel, Parästhesien, Migräne (einschliesslich Fällen mit Aura), Hypästhesien, Schläfrigkeit.
Gelegentlich: Dysgeusie, Tremor, Hemiparese, Gleichgewichtsstörungen, Dysästhesien, periphere Neuropathie, Sprachschwierigkeiten.
Augenerkrankungen
Häufig: Katarakt, Verschwommensehen, Bindehautblutungen, Augenschmerzen, Augentrockenheit, reduzierte Sehschärfe.
Gelegentlich: vermehrte Tränensekretion, Blepharitis, Netzhautblutung, kortikale Katarakt, Astigmatismus, retinale Pigmentepitheliopathie, Keratokonjunktivitis sicca.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Ohrenschmerzen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie, akuter Myokardinfarkt, Herz-Kreislauf-Störungen, Palpitationen, Sinustachykardie, verlängertes QT-Intervall.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypertonie, Hämatome, Hitzewallungen, thromboembolische Ereignisse (wie tiefe Venenthrombose, Lungenembolie), thrombotische Mikroangiopathie mit akutem Nierenversagen.
Gelegentlich: oberflächliche Thrombophlebitis, Zyanose.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Epistaxis.
Gelegentlich: Schlafapnoe, Lungeninfarkt, nasale Beschwerden, oropharyngeale Bläschenbildung, Nasennebenhöhlenbeschwerden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Diarrhö (13%), Nausea (11%).
Häufig: Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Obstipation, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Zahnfleischbluten, Blutungen im Mund, Hämorrhoiden, Abdominalbeschwerden, Flatulenz.
Gelegentlich: Mundtrockenheit, verfärbter Stuhl, Glossodynie, häufiger Stuhlgang, Hämatemesis, unangenehmes Gefühl im Mund, Bauchdeckenspannung.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Sehr häufig: Erhöhung der ALT (11%).
Häufig: Erhöhung der AST, erhöhte alkalische Phosphatase, Hyperbilirubinämie, abnormale Leberfunktion.
Gelegentlich: Arzneimittel-induzierte Leberschädigung, Hepatitis, Cholestase, Leberläsion.
Seltener wurde eine gleichzeitige Erhöhung von ALT und AST beobachtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschlag, Pruritus, Alopezie, Petechien, Hyperhidrose, Urtikaria.
Gelegentlich: Hautblutungen, generalisierter Pruritus, Hautverfärbungen, Erythem, Hautschuppung, Dermatose, Melanose, Pigmentstörungen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Arthralgien (12%), Rückenschmerzen (11%).
Häufig: Schmerzen in den Extremitäten, Myalgien, muskuloskelettale Schmerzen (einschliesslich muskuloskelettaler Thoraxschmerzen), Muskelkrämpfe, Knochenschmerzen.
Gelegentlich: Muskelschwäche, Schweregefühl.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: thrombotische Mikroangiopathie mit akutem Nierenversagen, Leukozyturie.
Gelegentlich: Proteinurie, erhöhte Serum-Kreatinin-Werte, Nierenversagen, erhöhtes Protein/Kreatinin-Verhältnis im Urin, Nykturie, erhöhte Blutharnstoff-Werte, erhöhter pH-Wert des Urins, Lupus-Nephritis.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fatigue (12%)
Häufig: Fieber, grippeartige Erkrankung, periphere Ödeme, Asthenie, Schmerzen, (nicht kardial bedingte) Brustschmerzen.
Gelegentlich: Unwohlsein, Schleimhautentzündung, Nachtschweiss, inneres Unruhegefühl, unbestimmte Beschwerden, Wundentzündungen, Fremdkörpergefühl.
Pädiatrische Patienten mit ITP
Die Sicherheit von Eltrombopag wurde in zwei doppelblinden Studien mit anschliessender offener Phase an pädiatrischen Patienten mit vorbehandelter ITP ab dem Alter von 1 Jahr untersucht (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Dabei waren insgesamt n=171 Kinder und Jugendliche gegenüber Eltrombopag exponiert. Die nachfolgend angegebenen Daten stammen aus der randomisierten Studienphase; zusätzlich wurden relevante Ereignisse aus der offenen Phase der beiden Studien berücksichtigt.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen in dieser Population waren Infektionen der oberen Atemwege, Bauchschmerzen und hämatologische Veränderungen.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektionen der oberen Atemwege (26%), Nasopharyngitis (16%).
Häufig: opportunistische Infektionen (wie z.B. Pilzpneumonie), Pneumonie, subkutane Abszesse.
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (24%), Lymphopenie (22%), Neutropenie (16%).
Häufig: Neutropenie Grad 4 (d.h. <500/µL).
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: verminderter Appetit, Vitamin D-Mangel.
Augenerkrankungen
Häufig: Katarakt (unter Berücksichtigung sowohl der doppelblinden als auch der offenen Phase der Studien).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Husten (14%).
Häufig: Schmerzen im Mund- und Rachenraum, Rhinorrhoe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Bauchschmerzen (18%).
Häufig: Diarrhoe, Zahnschmerzen.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Häufig: Anstieg der Alanin-Aminotransferase auf ≥3x ULN, Anstieg der Aspartat-Aminotransferase, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Bilirubinerhöhung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschlag.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Pyrexie (18%)
Eltrombopag in Kombination mit einer antiviralen Peginterferon-/Ribavirin-basierten Therapie bei erwachsenen Patienten mit HCV-Infektion
Die nachfolgenden Angaben basieren auf den gepoolten Daten von zwei doppelblinden, placebokontrollierten Studien, in welche insgesamt n=1520 Patienten gegenüber Eltrombopag exponiert waren. Die Expositionsdauer betrug 1-365 Tage (Median: 182 Tage).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Harnwegsinfektionen, Nasopharyngitis, Infektion der oberen Atemwege, Grippe, Bronchitis, oraler Herpes.
Gelegentlich: Gastroenteritis, Pharyngitis.
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen (einschliesslich Zysten und Polypen)
Häufig: maligne Neoplasien der Leber.
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (31%).
Häufig: Leukopenie, Neutropenie, Lymphopenie, erhöhte INR, verlängerte aktivierte partielle Thromboplastin-Zeit, hämolytische Anämie.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: verminderter Appetit (14%).
Häufig: Gewichtsverlust, Hyperglykämie, erniedrigtes Serumalbumin.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depression, Angstzustände, Schlafstörung.
Gelegentlich: Verwirrtheit, Agitation.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (22%).
Häufig: Benommenheit, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Dysgeusie, Lethargie, hepatische Enzephalopathie, Amnesie, Parästhesien.
Augenerkrankungen
Häufig: Katarakt, Retina-Exsudate, Augentrockenheit.
Gelegentlich: Sklerenikterus, Retinablutung.
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitationen.
Gelegentlich: verlängertes QT-Intervall.
Gefässerkrankungen
Häufig: thromboembolische Ereignisse (einschliesslich Pfortaderthrombose).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums, und Mediastinums
Sehr häufig: Husten (12%; teilweise produktiv).
Häufig: Dyspnoe (einschliesslich Belastungsdyspnoe), oropharyngeale Schmerzen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Nausea (18%), Diarrhö (16%).
Häufig: Erbrechen, Abdominalschmerzen, Ascites, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Obstipation, Zahnschmerzen, Stomatitis, gastroösophagealer Reflux, Hämorrhoiden, andere Abdominalbeschwerden.
Gelegentlich: Gastritis, Stomatitis aphthosa, Ösophagusvarizen mit Blutung, Blähungen.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Häufig: Hyperbilirubinämie, Arzneimittel-induzierte Leberschädigung, Ikterus.
Gelegentlich: Leberversagen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Pruritus (12%).
Häufig: Hautausschlag, trockene Haut, Ekzem, juckender Hautausschlag, Hyperhidrose, Erythem, generalisierter Pruritus, Alopezie.
Gelegentlich: Hautläsionen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Myalgien (11%).
Häufig: Arthralgien, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, muskuloskelettale Schmerzen, Knochenschmerzen.
Erkrankungen der Niere und Harnwege
Gelegentlich: Dysurie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Pyrexie (26%), Fatigue (25%), Grippe-ähnliche Erkrankung (16%), Asthenie (13%), Schüttelfrost (12%).
Häufig: Reizbarkeit, Schmerzen, Unwohlsein, nicht kardial bedingte Brustschmerzen, Ödeme.
Gelegentlich: Nachtschweiss, Thoraxbeschwerden.
Erfahrungen nach der Marktzulassung
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden nach der Zulassung von Eltrombopag gemeldet. Sie umfassen Spontanberichte sowie schwerwiegende unerwünschte Ereignisse aus Registern und nach der Zulassung durchgeführten Studien (einschliesslich solcher in nicht zugelassenen Indikationen). Eine genaue Häufigkeit kann für diese unerwünschten Wirkungen nicht angegeben werden.
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Progression zu einer AML bei Patienten mit myelodysplastischem Syndrom.
Erkrankungen der Haut
Unter Eltrombopag-Dosen über 100 mg pro Tag wurden reversible Hautverfärbungen wie Hyperpigmentierung oder Gelbfärbung beobachtet. Diese Beobachtungen stammen überwiegend aus Indikationen, die eine hohe Eltrombopag-Dosierung erfordern.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|