ch.oddb.org
 
Medikamente | Services | Zulassungsi.
Fachinformation zu Mutaflor®/- mite:OM Pharma Suisse SA
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Eigenschaften/Wirkungen

Mutaflor enthält als Wirkstoff einen definierten nicht pathogenen Stamm von Escherichia coli (Stamm Nissle 1917) in lebensfähiger Form. Die Wirkungen von Mutaflor wurden in In-vitro-Experimenten, Tiermodellen sowie in klinischen Studien nachgewiesen.
ATC-Code
A07FA
Wirkungsmechanismus
Der Darmflora kommt, neben z.B. genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen, eine grundlegende Bedeutung in der Aetiopathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen zu. Der Wirkmechanismus von E. coli Stamm Nissle 1917 begründet sich einerseits auf seinem Antagonismus gegen pathogene Keime sowie andererseits auf seinen immunmodulatorischen Eigenschaften.
a: Antagonismus
Der Stamm bildet antimikrobielle Substanzen, auf denen u.a. der Antagonismus gegen pathogene Keime beruht.
Mit Hilfe spezieller Haftorganellen (normale Typ-I- und F-1C-Fimbrien) kann sich der Stamm an der Darmwand anheften. Der Stamm ist gut beweglich, was einen Vorteil für die Besiedlung des Dickdarms darstellt.
b: Immunmodulierende Eigenschaften
Spezifisches Immunsystem
Früh- und Neugeborene zeigen nach Kolonisierung mit dem E. coli Stamm Nissle 1917 eine signifikante Erhöhung der IgA- und IgM-Spiegel in Stuhlfiltraten und im Serum. Aus Einzeluntersuchungen ergeben sich Hinweise für eine Erhöhung von IgA im Speichel.
Unspezifisches Immunsystem
In-vitro-Versuche ergaben eine signifikante Steigerung der sekretorischen Leistungen von Mausmakrophagen. Die Produktion von Interleukin 6 (= Interferon b2) und Sauerstoffradikalen wurde signifikant erhöht. Zusätzlich wurde eine erhöhte Produktion von Tumornekrosefaktor (TNF) nach Induktion der Makrophagen durch E. coli Stamm Nissle 1917 nachgewiesen. Ex-vivo-Untersuchungen an Mausmakrophagen bestätigten die signifikant erhöhte Freisetzung von Interleukin 6 und Sauerstoffradikalen. Eine Erhöhung der TNF-Sekretion wurde in diesen Experimenten jedoch nicht nachgewiesen.
Des Weiteren konnte ex vivo eine Steigerung der Zytotoxizität von Mausmakrophagen gegenüber intrazellulären Parasiten (Leishmania donovani) und somit eine Verstärkung der Abwehr von intrazellulären Keimen gezeigt werden.
Pharmakodynamik
Folgende Angaben beruhen auf In-vitro-Daten. Der Mutaflor-Stamm produziert kurzkettige Carbonsäuren, die für den Energiehaushalt der Kolonmukosa von Wichtigkeit sind, die Kolonmotilität und -durchblutung anregen und die Natrium- und Chloridresorption fördern.
Der Mutaflor-Stamm ist in der Lage, verschiedene Kohlenhydrate, Zuckeralkohole und andere Substrate unter Sauerstoffverbrauch abzubauen. Dadurch wird ein anaerobes Milieu im Kolon erzeugt.
Klinische Wirksamkeit
Kontrollierte, mono- und multizentrische klinische Vergleichsstudien an Patienten in einem Alter von 19–78 Jahren belegten statistisch signifikant (p= 0,0059; 0,003) über einen Beobachtungszeitraum von ≤12 Monaten eine zu 5-ASA nicht unterlegene Wirksamkeit bezüglich der Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa.

2025 ©ywesee GmbH
Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home