ch.oddb.org
 
Medikamente | Services | Zulassungsi.
Fachinformation zu Mestinon® / Mestinon retard®:MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Pharmakokinetik

Absorption
Perorales Pyridostigminbromid wird schlecht absorbiert (etwa zu 22-25%). Die Geschwindigkeit und das Ausmass der Absorption zeigen weitgestreute individuelle Unterschiede.
Nach Verabreichung oraler Tagesdosen von 120 mg, 120-370 mg, und 180-1440 mg an gesunde Probanden, betrug die orale Bioverfügbarkeit von Pyridostigminbromid jeweils ca. 7,6%, 18,9% und 3-4%, bei einem Cmax von 40-80 µg/L, 20-100 µg/L und 180 µg/L und einem tmax von 3-4 h, 1,5-6 h und 1,5 h. Diese niedrige und sehr variable Bioverfügbarkeit zwischen den Studien ist auf die niedrige Absorptionsrate von Pyridostigmin zurückzuführen. Bei Patienten mit Myasthenia gravis kann die orale Bioverfügbarkeit auf 3,3% sinken.
Distribution
Spitzenkonzentrationen im Plasma werden in nüchternem Zustand etwa 1½-2 Stunden nach Einnahme von 120 mg Pyridostigmin erreicht. Bei Einnahme mit der Nahrung verzögert sich der Wirkstoffanstieg.
Das Verteilungsvolumen liegt im Mittel bei 1,4 l·kg -1 Körpergewicht nach intravenöser Verabreichung.
Pyridostigmin wird nicht nennenswert an Plasmaproteine gebunden und passiert die Blut-Hirn-Schranke nicht.
Zur Erzielung des erwünschten therapeutischen Effekts bei Myasthenia gravis sind im Blutplasma Konzentrationen von 20-60 ng·ml -1 erforderlich.
Es hat sich herausgestellt, dass die Konzentration von Pyridostigmin in der Muttermilch 36-113% gegenüber dem mütterlichen Plasmalevel beträgt, was eine geringe Dosis für den Säugling bedeutet (etwa 0,1% der Dosis pro Kilogramm Körpergewicht von der Mutter ausgehend).
Metabolismus
Pyridostigmin wird nur in geringem Masse metabolisiert. Es wird durch Plasma Cholinesterasen hydrolysiert. Der Hauptmetabolit von Pyridostigmin ist das Hydrolyseprodukt 3-Hydroxy-N-methyl-pyridin.
Elimination
Für die Eliminationshalbwertszeit werden mittlere Werte um 1,5 Stunden angegeben; in einzelnen Fällen kann sie jedoch bis auf etwa das Dreifache verlängert sein. Als mittlere Plasmaclearance bei Gesunden werden Werte von 0,36-0,65 l·kg-1·h-1 angegeben. Über die Möglichkeit der Kumulation von unverändertem Pyridostigmin oder aktiven Metaboliten liegen keine gesicherten Angaben vor. Da die Dosierung ohnehin individuell angepasst werden muss, kommt dieser Frage keine praktische Bedeutung zu. Pyridostigmin wird grösstenteils (75-81%) unverändert über die Nieren ausgeschieden. Ein Teil (18-21%) erscheint als Metabolit 3-Hydroxy-N-Methylpyridin im Urin. Nichtidentifizierte weitere Metaboliten machen 1-4% aus.
Hinweis zu Mestinon retard
In der Mestinon Retardtablette ist der Wirkstoff in einer unlöslichen Tablettenmatrix eingelagert, um die verzögerte Wirkstoffabgabe zu erreichen. Die unverdauliche Matrix erscheint im Stuhl, was nicht dahin missverstanden werden darf, dass der Wirkstoff unvollständig resorbiert worden sei.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Gestörte Leberfunktion hat keinen relevanten Einfluss auf die Kinetik von Pyridostigmin. Bei alters- oder krankheitsbedingter Niereninsuffizienz kann die Eliminationshalbwertszeit bis auf etwa das Vierfache ansteigen, und die Plasmaclearance kann bis auf etwa einen Fünftel absinken.

2025 ©ywesee GmbH
Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home