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Fachinformation zu Mestinon® / Mestinon retard®:MEDA Pharmaceuticals Switzerland GmbH
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Dosierung/Anwendung

Erwachsene
Darmatonie, atonische Obstipation
Tabletten, Dragées: 1 Dragée in zweckmässigen Intervallen, z.B. alle 4 Stunden.
Zentrale und periphere Paresen (versuchsweise)
Tabletten, Dragées: 1-6 Dragées tgl., je nach Schwere des Falles.
Myasthenia gravis
Tabletten, Dragées: 1-3 Dragées 2-4× tgl., eventuell höhere Dosen.
Retardtabletten: Zweimal täglich 1 bis 3 Retardtabletten.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Tabletten, Dragées: Bei der Behandlung ist zu beachten, dass sich die volle Wirkung allmählich einstellt, in der Regel innerhalb 15-30 Minuten.
Ältere Patienten
Keine speziellen Dosierungsanweisungen.
Patienten mit Lebererkrankungen
Keine speziellen Dosierungsanweisungen.
Patienten mit Nierenerkrankungen
Pyridostigmin wird grösstenteils unverändert über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen, die mit einer Einschränkung der renalen Clearance einhergehen, können deshalb tiefere Dosen angezeigt sein. Die Dosis soll stets der Wirkung angepasst werden.
Pädiatrie
Die 10 mg Tablette ist für die Anwendung in der Pädiatrie nicht geeignet. Die altersgerechte Dosisstärke sollte individuell unter GMP Bedingungen (z.B. in einer Spitalapotheke) hergestellt werden.
Bei Verwendung in der Pädiatrie muss die erforderliche Dosierung sorgfältig austitriert werden.
Bei neonataler Myasthenie wird meistens eine Behandlung mit Neostigmin (Prostigmin®) bevorzugt. Wenn dieses jedoch zum Beispiel wegen zu starker cholinerger Nebenwirkungen ungeeignet erscheint, kann Mestinon verabreicht werden. In diesen Fällen können als Richtwert alle 4-6 Stunden 5 mg per os in Form der entsprechend aufbereiteten Tabletten, jeweils 30-60 Minuten vor der Nahrungsaufnahme, empfohlen werden. Die Dosis sollte graduell reduziert werden, bis das Arzneimittel abgesetzt werden kann.
Eine Behandlung über die achte Lebenswoche hinaus ist nur in den seltenen Fällen von kongenitaler und familiärer infantiler Myasthenie erforderlich.
Myasthenia gravis
Tabletten, Dragées: Bei Myasthenia gravis hält die Wirkung einer Dosis tagsüber etwa 4 Stunden an, während in der Nacht, bei geringerer körperlicher Betätigung, eine längere, etwa 6 Stunden anhaltende Wirkungsdauer erwartet werden kann.
Es empfiehlt sich, die Verabreichungszeiten so zu wählen, dass der maximale Effekt mit der stärksten körperlichen Beanspruchung, z.B. beim Aufstehen und bei den Mahlzeiten, zusammenfällt.
Retardtabletten: Grundsätzlich ist die Dosierung und die Häufigkeit der täglichen Einnahme abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung. Die oben genannten Dosierungsempfehlungen können deshalb nur als Orientierung dienen und bedürfen der Anpassung an den Bedarf jedes einzelnen Patienten.
Die oben genannten Mengen können unterschritten - oder in Einzelfällen überschritten werden.
Die Retardtabletten sollten mit reichlich Flüssigkeit (vorzugsweise mit einem halben bis einem Glas Wasser) eingenommen werden. Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen. In kleinere Einheiten sollte die Retardtablette nicht zerkleinert werden, da sonst die verzögerte Wirkstoffabgabe in Frage gestellt wird.
Bei der Umstellung von Mestinon Dragées mit 60 mg Wirkstoff auf Mestinon Retardtabletten ist zu bedenken, dass Mestinon retard nicht stärker, sondern nur länger wirkt (6 bis 8 Stunden, gelegentlich auch länger, statt 2 bis 4 Stunden).
Die Zahl der jeweils als Einzeldosis eingenommenen Dragées resp. Tabletten bleibt gleich, nur werden die Retardtabletten innerhalb von 24 Stunden seltener eingenommen, so dass die tägliche Anzahl der Tabletten reduziert wird und die Gesamtdosis gleich bleibt. (Beispiel: Ein Patient, der bisher 6-mal täglich 3 Dragées Mestinon zu 60 mg Wirkstoff (= 6 x 3 x 60 mg = 1080 mg pro Tag) eingenommen hat, erhält nun zweimal täglich 3 Retardtabletten Mestinon retard (= 2 x 3 x 180 mg = 1080 mg pro Tag). Meist ist es anschliessend erforderlich, die Dosierung von Mestinon retard auf den aktuellen Bedarf einzustellen, bei schweren Erkrankungen unter Zuhilfenahme entsprechender Testverfahren. Unter Umständen ist es ratsam, die Einstellung unter stationären Bedingungen durchzuführen. Durch Infektionen oder andere belastende Faktoren kann die jeweils erforderliche Dosis von Mestinon retard Schwankungen unterworfen sein. Der behandelnde Arzt sollte dann sofort zu Rate gezogen werden.
Zur Überbrückung eines für die Retardtablette zu kurz dauernden Einnahmeintervalls und bei einem kurzzeitigen Spitzenbedarf ist die Kombination mit den Mestinon Dragées zu 60 mg Wirkstoff möglich. (Beispiel: Ein Patient benötigt für eine ungestörte Nachtruhe die letzte Tagesdosis um 22.00 Uhr. Die während der Wachzeit am Tage (8.00 – 22.00 Uhr) eingenommenen Retardtabletten von Mestinon retard wirken jedoch nur bis 18.00 Uhr. Die Zwischenzeit von 18.00 bis 22.00 Uhr wird mit Mestinon Dragées 60 mg überbrückt.)
Wegen der Ähnlichkeit der klinischen Symptome bei Unwirksamkeit des Präparates (myasthenische Krise) oder bei Überdosierung (cholinerge Krise) ist nach höherer Dosierung beim Auftreten entsprechender Symptome die Abklärung mit einem geeigneten Testverfahren (z.B. mit Edrophoniumchlorid) unter Beachtung der erforderlichen Vorsichtsmassnahmen erforderlich.

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