ÜberdosierungAnzeichen und Symptome
Die Symptome, die nach einer Überdosierung beobachtet werden, sind hauptsächlich mit einer hohen anticholinergen Wirkung und einer depressiven oder paradoxen Stimulation des ZNS verbunden.
Anzeichen einer Überdosierung können eine starke Sedierung, Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, Fieber, Mydriasis, Tremor, Verwirrtheit oder Halluzination sein; gefolgt von Bewusstseinsstörungen, Atemdepression, Krampfanfällen, Hypotonie, kardialen Arrhythmien inklusive Bradykardie bis hin zu Koma und kardiorespiratorischem Kollaps.
Behandlung
Bei einer Überdosierung den Magen spülen und die üblichen Massnahmen einsetzen. Bei Atmungsstörungen kann die assistierte Beatmung notwendig sein.
Hypotonie ist mit Ersatzflüssigkeiten zu behandeln, gegebenenfalls ist Norepinephrin oder Metaraminol anzuwenden. Kein Epinephrin (Adrenalin) verwenden, da die Gabe von Adrenalin zu einem weiteren Blutdruckabfall führen kann (Adrenalinumkehr). Schwere Schockzustände können jedoch mit Noradrenalin behandelt werden.
Herzfunktion und Blutdruck sollten überwacht werden, bis der Patient über 24 Stunden symptomfrei ist. Die Atemwege, der Status der Atmung und der Blutzirkulation sollten mit einem kontinuierlichen EKG streng überwacht werden, und eine adäquate Sauerstoffversorgung sollte verfügbar sein. Patienten mit mentaler Beeinträchtigung sollten hinsichtlich gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel oder Alkohol untersucht und nötigenfalls mit Sauerstoff, Glucose, Thiamin und Naloxon versorgt werden.
Es ist zweifelhaft, ob eine Hämodialyse oder Hämoperfusion von Nutzen sind.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Ein Therapieversuch mit Physostigmin kann unternommen werden, wenn supraventrikuläre Tachyarrhythmie und Krampfanfälle mit anderen Mitteln nicht zu beherrschen sind. Physostigmin sollte nicht gegeben werden, um den Patienten lediglich wach zu halten. Falls zyklische Antidepressiva gleichzeitig eingenommen wurden, kann die Physostigmin-Gabe Krampfanfälle und nicht behandelbaren Herzstillstand herbeiführen. Bei Patienten mit intrakardialen Reizleitungsstörungen sollte die Physostigmin-Gabe vermieden werden.
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