Präklinische DatenSicherheitspharmakologie
Auf der Basis von konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie und zur Toxizität nach wiederholter Gabe wurden keine unerwarteten Risiken identifiziert. Die Toxizitäten, die in Studien mit wiederholter Gabe beobachtet wurden, entsprachen jenen, die bei kontinuierlicher Exposition gegenüber exogenen Nebennierenrindensteroiden zu erwarten sind.
Methylprednisolon zeigte keine Hinweise auf ein sensibilisierendes Potential im Test an Meerschweinchen.
Genotoxizität
Mit Methylprednisolon wurden keine Studien zur Genotoxizität durchgeführt.
Methylprednisolonsulfonat, welches eine ähnliche Struktur aufweist wie Methylprednisolon, zeigte bis 2000 µg/Platte keine Mutagenität auf Salmonella typhimurium mit oder ohne metabolische Aktivierung. Methylprednisolonsulfonat war auch in einem Genmutationsassay an Ovarienzellen von chinesischen Hamstern in einer Konzentration bis 10'000 µg/ml nicht mutagen.
Methylprednisolonsuleptanat induzierte keine ausserplanmässige DNA-Synthese in primären Rattenhepatozyten bei einer Konzentration bis 1000 µg/ml.
Darüber hinaus deutet eine Überprüfung publizierter Daten darauf hin, dass Prednisolonfarnesylat (PNF), welches in seiner Struktur Methylprednisolon ähnelt, in Salmonella typhimurium und Escherichia coli-Stämmen bis 5000 µg/Platte mit oder ohne metabolischer Aktivierung nicht mutagen war. Bei einer Fibroblastenzelllinie von chinesischen Hamstern bewirkte PNF bei der höchsten getesteten Konzentration von 1500 µg/ml einen leichten Anstieg der Inzidenz struktureller Chromosomenaberrationen nach metabolischer Aktivierung.
Kanzerogenität
Mit Methylprednisolon wurden keine Studien zur Kanzerogenität bei Nagetieren durchgeführt. Die Ergebnisse von Tests mit verwandten Glucocorticoiden auf Kanzerogenität bei Ratten fielen unterschiedlich aus. Veröffentlichte Daten deuten darauf hin, dass Budesonid, Prednisolon und Triamcinolonacetonid die Inzidenz von hepatozellulären Adenomen und Karzinomen nach oraler Verabreichung über das Trinkwasser bei männlichen Ratten erhöhen können, wobei die Dosen unter den typischen klinischen Dosen lagen (berechnet auf der Basis von mg/m2).
Reproduktionstoxizität
Bei Verabreichung von Corticosteroiden an Ratten wurde eine verminderte Fertilität beobachtet.
Männlichen Ratten wurde das Steroid Corticosteron in Dosen von 0, 10 und 25 mg/kg/Tag einmal täglich über einen Zeitraum von 6 Wochen subkutan injiziert und die Tiere anschliessend mit unbehandelten weiblichen Tieren gepaart. Die hohe Dosis wurde nach Tag 15 auf 20 mg/kg/Tag reduziert. Es wurden weniger Kopulationspfropfen beobachtet, was möglicherweise auf ein verringertes Gewicht der akzessorischen Organe zurückzuführen war. Die Zahl der Implantationsstellen und der lebenden Foeten war reduziert.
Die fertilitätsmindernde Potenz der einzelnen Corticosteroide ist sehr unterschiedlich, weshalb eine quantitative Risikoabschätzung für Methylprednisolon nicht möglich ist.
Die Verabreichung von Corticosteroide in humanäquivalenten Dosen hat sich bei vielen Tierspezies als teratogen erwiesen. In entsprechenden Studien wurde gezeigt, dass Glucocorticoide wie Methylprednisolon die Inzidenz von Fehlbildungen (Gaumenspalten, Fehlbildungen des Skeletts, Anenzephalie, vertrikuläre Defekte, Spina bifida) und embryofoetaler Letalität (z.B. Zunahme von Resorptionen) sowie von intrauterinen Wachstumsverzögerungen erhöhen.
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