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Fachinformation zu Millicorten®:Galepharm AG
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Gal.Form/Ther.Gr.Zusammens.Eigensch.Pharm.kinetikInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Anw.einschr.Unerw.Wirkungen
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff.
Im Allgemeinen bestehen jedoch bei Zuständen, in denen die Verabreichung von Glukokortikoiden lebensrettend sein kann, keine Kontraindikationen.
Eine über die Notfalltherapie hinausgehende, längerdauernde Anwendung von Millicorten ist kontraindiziert bei: Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Windpocken, Amöbiasis, systemischen Pilzerkrankungen oder Lymphom. Ebenfalls kontraindiziert ist Millicorten von etwa 8 Wochen vor und bis 2 Wochen nach Impfungen mit Lebendimpfstoffen wie Polio- oder BCG sowie bei Immunisierung mit inaktivierten Impfstoffen.

Vorsichtsmassnahmen
Bei einer Behandlung mit Millicorten sind dieselben Vorsichtsmassnahmen zu beachten wie bei Behandlung mit anderen Glukokortikoiden.
Vor allem bei Vorliegen folgender Erkrankungen sind die Vorteile der Behandlung sorgfältig gegenüber den möglichen Risiken abzuwägen:
unspezifische Colitis ulcerosa,
Ulcus pepticum,
Divertikulitis,
frische Darmanastomose,
Niereninsuffizienz,
frischer Herzinfarkt,
Myasthenia gravis, wenn dabei gleichzeitig Cholinesterasehemmstoffe verabreicht werden (Cholinesterasehemmer sollten wenn möglich 24 h vor Beginn der Glukokortikoidbehandlung abgesetzt werden; siehe «Interaktionen»);
Cushing-Syndrom (siehe «Dosierung/Anwendung»);
latente Tbc oder positive Tuberkulinreaktion, da die Krankheit während einer Kortikosteroidtherapie aktiviert werden könnte. Diese Patienten sollten unter Langzeittherapie mit Steroiden prophylaktisch tuberkulostatisch behandelt werden;
erhöhter Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom);
Kinderlähmung mit Ausnahme der bulbärenzephalitischen Form;
schwere Osteoporose;
postmenopausale und geriatrische Patienten wegen des erhöhten Risikos einer Osteroporose, bei welchen im Falle des Auftretens einer Osteoporose eine Behandlung mit Glukokortikoiden - ausser bei vitalen Indikationen - abgesetzt werden sollte;
Diabetes, da eine Herabsetzung der Glukosetoleranz eintreten kann;
Psychosen (auch in der Anamnese), da sie durch Kortikosteroide verstärkt werden können;
Thromboseneigung;
schwerer Bluthochdruck und Herzschwäche;
Hypothyreose und Leberzirrhose, da in diesen Fällen Kortikosteroide stärker wirken.
Bei akutem Asthma bronchiale (Bronchokonstriktion) ist Millicorten nicht als Ersatz der konventionellen Behandlung, sondern zusätzlich zu dieser zu verabreichen. Bei unkomplizierten chronischen Atemwegserkrankungen sollten Glukokortikoide jedoch nicht verwendet werden.
Bei kongenitalem adrenogenitalem Syndrom darf Milli­corten nur zusammen mit einem Mineralkortikoid verabreicht werden. Bei Patienten mit der hypertonischen Form dieses Syndroms sollte wegen des Risikos der Überdosierung und der Wachstumsverzögerung statt Dexamethason ein Glukokortikoid mit einer kürzeren Halbwertszeit (z.B. Prednison) verwendet werden.
Während einer Langzeittherapie müssen in regelmässigen Abständen die üblichen Laboruntersuchungen wie Harnanalyse und Blutzucker 2 h nach dem Essen, dazu Blutdruckmessung, Bestimmung des Körpergewichts sowie eine Thoraxaufnahme und eine Kontrolle des Augendrucks durchgeführt werden. Bei Verabreichung hoher Dosen empfiehlt sich die Bestimmung des Serumkaliums. Bei Patienten mit Magenschmerzen oder Ulcus pepticum in der Anamnese sollten Röntgenaufnahmen des oberen Gastrointestinaltrakts gemacht werden. Varizellen, die während einer systemischen Behandlung mit Kortikosteroiden auftreten, können eine schwere Verlaufsform annehmen und insbesondere bei Kindern tödlich enden. Sie erfordern eine sofortige Behandlung, z.B. mit Aciclovir i.v. Bei Risikopatienten ist eine Prophylaxe mit Aciclovir oder eine passive Immunprophylaxe mit Varizella-zoster-Immunglobulin angezeigt.
Kortikosteroide können Zeichen von Infektionen verschleiern, und neue Infektionen können unter solcher Therapie auftreten. Die Resistenz kann vermindert und die Lokalisation der Infektion manchmal nicht möglich sein. Bei einer gleichzeitig vorliegenden Infektionskrankheit sollte auf ausreichenden Schutz durch Chemotherapeutika oder Antibiotika geachtet werden.
Kortikosteroide können eine latente Amöbiase aktivieren. Deshalb wird empfohlen, eine latente oder aktive Amöbiase vor Beginn einer Kortikosteroid-Therapie bei allen Patienten auszuschliessen.
Das Wachstum und die Entwicklung von Kleinkindern und Kindern ist unter Langzeittherapie mit Kortikosteroiden sorgfältig zu überwachen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Fötus gezeigt, und es existieren keine kontrollierten Humanstudien.
Wie alle Glukokortikoide passiert auch Dexamethason die Plazentaschranke. Bei Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind deshalb z.B. intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschliessen.

Schwangerschaft
Millicorten, wie alle Kortikosteroide, sollte während der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten, nur unter strenger Abwägung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses angewendet werden.
Dabei sollte bei bestehender Indikation Prednisolon (oder Prednison) allen anderen - und insbesondere den fluorierten - Glukokortikoiden vorgezogen werden, da seine Plazentagängigkeit am geringsten ist.
Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fötus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde. Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft höhere Kortikosteroiddosen erhalten haben, sollten sorgfältig auf Zeichen von Hypokortizismus und auf die Notwendigkeit einer ausschleichenden Substitutionstherapie überwacht werden.

Stillzeit
Kortikosteroide werden mit der Muttermilch ausgeschieden und könnten wachstumshemmend wirken, die Kortikosteroid-Eigenproduktion beeinflussen oder andere unerwünschte Wirkungen zeigen. Mütter, welche therapeutische Kortikosteroiddosen erhalten, sollten deshalb abstillen.

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