ch.oddb.org
 
Medikamente | Services | Zulassungsi.
Fachinformation zu Millicorten®:Galepharm AG
Vollst. FachinformationDDDDrucken 
Gal.Form/Ther.Gr.Zusammens.Eigensch.Pharm.kinetikInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Anw.einschr.Unerw.Wirkungen
Interakt.Überdos.Sonstige H.Swissmedic-Nr.Stand d. Info. 

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Für die Therapie gelten folgende allgemeine Richtlinien: Die Dosierung muss individuell der Schwere der Krankheit angepasst werden.

Erwachsene: initial 3 mg/d; in schweren, vor allem akuten Fällen je nach Art der Erkrankung 4-6 mg/d.
Zur Prophylaxe und Therapie von zytostatika-induziertem Erbrechen am Tag vor der geplanten zytostatischen Therapie 8 mg oral. Zu Therapiebeginn ist jedoch die Verwendung eines i.v. verabreichbaren Präparates angezeigt, z.B. 8-12 mg Dexamethason oder eine äquivalente Menge eines anderen Glukokortikoids. Am Tag darauf kann oral weiterbehandelt werden, d.h. täglich 16-24 mg Millicorten für insgesamt 2 d.
Wenn eine hohe Dosierung während längerer Zeit als notwendig erachtet wird, sollen die Patienten sorgfältig überwacht werden um festzustellen, ob Zeichen (z.B. ein Cushing Syndrom) auftreten, die eine Dosisreduktion oder Absetzen der Hormone nötig machen.
Sobald sich der Zustand des Patienten bessert, werden die Dosen schrittweise in Abständen von einigen Tagen reduziert bis zu einer Erhaltungsdosis, die gewöhnlich nicht mehr als 0,5-1 mg/d beträgt. Die Tagesdosis wird in 2-3 Einzelgaben verabreicht.
Bei Kleinkindern und Kindern ist im Allgemeinen eine geringere Dosierung ausreichend, doch sollte die Dosierung mehr auf die Schwere der Krankheit als auf Alter, Körpergewicht oder Körperoberfläche abgestellt werden.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Soll im Verlauf einer Kortikosteroidtherapie auf Millicorten umgestellt werden, so sind bei der Festsetzung der Dosis folgende Relationen zu berücksichtigen: 0,5 mg Millicorten entsprechen etwa 2,5 mg Triamcinolon bzw. Methylprednisolon oder 3,5 mg Prednison bzw. Prednisolon oder 15 mg Hydrocortison oder 17,5 mg Cortison.
Um ein akutes Wiederaufbrechen der Krankheit und eine Nebennierenrinden-(NNR)-Insuffizienz zu vermeiden, soll die Therapie mit Millicorten, wie jede Kortikosteroid-Medikation, nicht plötzlich abgebrochen, sondern durch eine stufenweise Reduktion der Tagesdosen beendet werden.
Eine Langzeitbehandlung über mehr als 2 Wochen kann durch Hemmung der ACTH-Freisetzung zur NNR-Insuffizienz führen, die bis zur Atrophie der Nebennierenrinde gehen kann. Der Funktionsausfall der Nebennierenrinde kann bis zu einem Jahr und länger dauern und bedeutet für den Patienten ein lebensbedrohliches Risiko in Stress- und Belastungssituationen. Die gestörte Stressreaktion unter Glukokortikoid-Langzeittherapie macht eine Anpassung der Kortikoiddosis an Stressbedingungen notwendig:
bei Allgemeinerkrankungen: Verdoppelung, evtl. Verdreifachung der zuletzt gegebenen Dosis;
bei kleinen Eingriffen: vor Beginn 100 mg Hydrocortison i.v.;
bei mittelgrossen Eingriffen: vor Operationsbeginn 100 mg Hydrocortison i.v. und dann alle 6 h je 100 mg Hydrocortison während 24 h;
bei grossen operativ-chirurgischen Eingriffen: vor Operationsbeginn 100 mg Hydrocortison und dann alle 6 h mindestens während 72 h; weitere Behandlung je nach Verlauf.

Verabreichungsart
Die Tagesdosis sollte morgens auf einmal verabreicht werden (zirkadiane Therapie). Im Rahmen der palliativen und antiemetischen Therapie kann es erforderlich sein, die Tagesdosis in 2-4 Einzeldosen zu geben.
Die Millicorten-Tabletten sollten jeweils nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit unzerkaut geschluckt werden.

Dexamethason-Suppressions-Tests

A. Tests mit niedriger Dosis

1. Test über Nacht
Am Abend (ungefähr 23 Uhr) wird eine Einzeldosis Dexamethason (1 mg) verabreicht. Am nächsten Morgen (zwischen 8 und 9 Uhr) wird die Cortisolkonzentration im Plasma gemessen.
Normal sind Plasma-Cortisolspiegel unter 5 µg/dl.

2. Zwei-Tage-Test
Zwei Tage lang werden alle 6 h 0,5 mg Dexamethason verabreicht. Der Plasma-Cortisolspiegel sollte eine 1 h nach der letzten Dosis gemessen werden. Während des zweiten Tages werden im Urin das freie Cortisol und/oder 17-Hydroxykortikosteroide quantitativ erfasst.
Normal sind Plasma-Cortisolspiegel unter 5 µg/dl und eine Urinausscheidung von freiem Cortisol unter 25 µg/24 h und von 17-Hydroxykortikosteroiden unter 4 mg/24 h.
Die Tests mit niedriger Dosis werden hauptsächlich zum Nachweis eines Cushing-Syndroms eingesetzt.

B. Tests mit hoher Dosis

1. Test über Nacht
Am Abend (gegen 23 Uhr) werden 8 mg Dexamethason verabreicht. Die Cortisolkonzentration im Plasma wird vor der Verabreichung (Ausgangswert) sowie am nächsten Morgen (zwischen 8 und 9 Uhr) gemessen.
Bei Morbus Cushing wird die Cortisolkonzentration um weniger als 50% des Ausgangswertes gesenkt.

2. Zwei-Tage-Test
Zwei Tage lang werden alle 6 h 2 mg Dexamethason verabreicht. Der Plasma-Cortisolspiegel ist vor der Verabreichung (Ausgangswert) und 1 h nach der letzten Dosis zu messen. Vor und während der Dexamethasonverabreichung ist im 24-h-Urin die ausgeschiedene Menge an freiem Cortisol sowie vor und während des 2. Tages der Dexamethasonverabreichung im 24-h-Urin die Menge an 17-Hydroxykortikosteroiden zu bestimmen.
Bei Morbus Cushing führt die Steroidsuppression zu einer Verringerung der Plasmakonzentration bzw. der Urinausscheidung um weniger als 50% des Ausgangswertes.
Die Tests mit hoher Dosis werden hauptsächlich zur Differentialdiagnose zwischen Morbus Cushing (verursacht durch eine übermässige hypophysäre ACTH-Ausschüttung) und anderen Formen des Cushing-Syndroms eingesetzt. Eine fehlende Suppression weist auf einen Nebennierentumor oder einen Tumor mit ektoper Hormonbildung hin.

2025 ©ywesee GmbH
Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home