PharmakokinetikAbsorption
Nach einer Einzeldosis von 25 mg/kg Körpergewicht Ethambutol werden Serumspitzenkonzentrationen (Cmax) von 2–5 µg/ml in 2–4 Std. (Tmax) erreicht. Ca. 20–30% des Ethambutols werden über einen Plasmakonzentrationsbereich von 0,5 bis 2,0 µg/ml an Plasmaproteine gebunden. Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 80%.
Wird das Medikament täglich über eine längere Zeitperiode in dieser Dosierung verabreicht, werden ähnliche Serumspiegel beobachtet. Diese Serumspiegel sind, mit Ausnahmevon einigen Patienten mit abnormaler Nierenfunktion, 24 Std. nach der letzten Dosierung nicht mehr nachweisbar.
Distribution
Ethambutol wird in den meisten Körpergeweben verteilt, einschliesslich Lunge und wurde auch in den Lungenalveolen nachgewiesen. Wie in der Literatur beschrieben wird, beträgt das Verteilungsvolumen im Fliessgleichgewicht 0,8 bis 1,6 l/kg.
In den Erythrozyten wird ein- bis zweimal soviel Ethambutol nachgewiesen wie im Plasma. Die roten Blutkörperchen können als Depot dienen, von wo aus der Substanz langsam ins Plasma übergeht.
Ethambutol passiert die Blut-Hirnschranke bei normalen Individuen nicht ohne weiteres, aber dosisbezogene CSF-Spiegel bis zu 2,0 µg/ml sind bei Patienten mit Meningitis erhältlich.
Ethambutol kann die Plazenta passieren. Die Konzentration in der Muttermilch entspricht der aktuellen, mütterlichen Serumkonzentration. Gestillte Säuglinge erhalten 3,5 bis 6% einer mütterlichen Tagesdosis von 15 mg/kg/KG.
Metabolismus
8–15% des Etambutols werden in Form von zwei Metaboliten erscheinen, ein Dicarboxylsäurederivat und ein Aldehyd-Zwischenprodukt, welche die Oxidationsprodukte von Ethambutol darstellen. Beide Metaboliten haben keine antituberkulöse Wirkung und werden vermutlich in der Leber metabolisiert. Weder verlängerte Verabreichung noch erhöhte Plasmakonzentrationen führen zu einer Veränderung der Metabolitenproduktion.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit beträgt nach einer Einzeldosis von 15 mg/kg 3,5–4,6 Stunden. Die Nierenclearance beträgt ca. 6 ml/min/kg. Während der 24-Stunden-Periode nach der Myambutol-Verabreichung werden ca. 50% der Initialdosis unverändert im Urin ausgeschieden. Ca. 20–22% der Initialdosis werden unverändert mit den Faeces ausgeschieden.
Nach einer einzelnen Tagesdosis von 25 mg/kg wurde bei Patienten mit normaler Nierenfunktion keine Akkumulation des Medikamentes beobachtet, während Patienten mit Niereninsuffizienz eine beträchtliche Akkumulation aufweisen.
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