InteraktionenInteraktionen können mit einer Anzahl von Medikamenten eintreten und eine kombinierte Behandlung mit anderen Arzneimitteln sollte mit Vorsicht durchgeführt werden. Insbesondere von folgenden klinischen Interaktionen wurde berichtet:
Interaktionen, die:
Zu einem Anstieg der Serum-Lithiumkonzentrationen führen
Folgende Wirkstoffe können die «steady state» Serum-Lithiumkonzentrationen erhöhen, welches mit einer möglichen Lithium-Intoxikation verbunden sein kann:
•Metronidazol.
•Nichtsteroidale Entzündungshemmer.
•ACE-Hemmer.
•Diuretika: Kaliumsparende Mittel, Schleifendiuretika. Thiazide können paradoxerweise Wasser-Retention und Lithium-Intoxikation bewirken (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
•Angiotensin-II-Rezeptor·Antagonisten (Sartane)
•Andere Medikamente, welche das Elektrolytgleichgewicht beeinflussen, wie z.B. Steroide.
Zu einer Senkung der Serum-Lithiumkonzentration führen
Eine Senkung der Serum-Lithiumkonzentration kann bei gleichzeitiger Verabreichung mit folgenden Stoffen beobachtet werden:
•Harnstoff (Carbamid).
•Xanthine.
•Alkalinisierende Stoffe wie z.B. Natriumbicarbonat.
•Calcitonin.
•Diuretika (siehe auch oben): Osmotisch wirkende Diuretika und Carbonanhydrasehemmer inkl. Acetazolamid.
•Empagliflozin, Dapagliflozin.
Die Messung des Serumspiegels von Lithium soll deshalb häufiger erfolgen, sobald die Therapie mit einem der oben beschriebenen Stoffen begonnen wird.
Potentiell neurotoxisch wirkende Kombinationen:
Neurotoxische Reaktionen sind möglich in Kombination mit:
•Neuroleptika, welche ein enzephalopathisches Syndrom bewirken können (siehe
«Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die gleichzeitige Verabreichung von
Neuroleptika und Lithium kann das Risiko für die Entwicklung eines malignen neuroleptischen Syndroms, das auch letal sein kann, erhöhen.
•Antikonvulsiva; Carbamazepin kann Schwindel, Somnolenz, Verwirrung und neurologische Störungen wie Ataxie hervorrufen.
•Methyldopa.
•Selektive Serotonin-Antagonisten (5-HT-Antagonisten). Gleichzeitige Verabreichung sollte mit Vorsicht durchgeführt werden, da diese Kombination ein serotonerges Syndrom bewirken kann.
•Kalzium-Kanal-Blocker. Diese können die neurotoxische Wirkung von Lithium steigern und es kann notwendig sein, den Lithiumspiegel auf das untere Ende des therapeutischen Bereichs einzustellen.
•Trizyklische Antidepressiva.
Weitere Interaktionen
Lithium kann die Wirkung von Mitteln zur neuromuskulären Blockade verlängern.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Calcitonin und Lithium kann es zu einer Abnahme der Plasmakonzentration von Lithium bis zu 30% kommen. Evtl. ist eine Dosisanpassung von Lithium erforderlich.
Topiramat: Bei gesunden Probanden wurde bei gleichzeitiger Gabe von Topiramat 200 mg/Tag eine Reduktion (18 % der AUC) der systemischen Lithiumexposition beobachtet. Bei Patienten mit bipolarer Störung blieb die Pharmakokinetik von Lithium während der Behandlung mit Topiramat in Dosen von 200 mg/Tag unverändert; jedoch wurde nach Topiramat-Dosen von bis zu 600 mg/Tag ein
Anstieg der systemischen Exposition beobachtet (26 % der AUC). Es liegen Berichte über
Lithiumtoxizität bei gleichzeitiger Gabe mit Topiramat vor. Die Lithiumspiegel sollten bei gleichzeitiger Gabe mit Topiramat engmaschig überwacht werden.
Elektroschockbehandlung: siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
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