ZusammensetzungWirkstoffe
Kaliumcitrat, Kaliumhydrogenocarbonat.
Hilfsstoffe
Zitronensäure, Macrogol 6000, Zitronenaroma, Saccharin-Natrium entsprechend 0.7 mg Natrium pro Brausetablette.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenKalium-Substitution bei Kaliummangel, kombiniert mit Tendenz zur Azidose oder manifester metabolischer Azidose.
Behandlung mit Carboanhydrase-Hemmern.
Diarrhö mit Bicarbonat-Verlust.
Behandlung mit oder Missbrauch von Abführmitteln.
Chronische Pyelonephritis (interstitielle Nephritis).
Tubuläre Azidose.
Diabetische Ketoazidose.
Diabetisches Koma bei gesicherter Nierenfunktion.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Erwachsene: Der normale Erhaltungsbedarf für Kalium beträgt 40–80 mmol pro Tag.
Als vorbeugende Therapie bei Digitalisierung und bei Saluretika-Behandlung werden 30–50 mmol Kalium pro Tag verabreicht.
Für die korrektive Therapie des nachgewiesenen Kaliummangels wird die Dosierung dem geschätzten Defizit entsprechend auf 70–100 mmol (im Mittel 80 mmol) Kalium pro Tag erhöht.
Wenn die tägliche Kaliummenge 30 mmol überschreitet, soll sie auf 2–4 Dosen über den ganzen Tag verteilt werden, falls der Patient eine normale Nahrungsmenge einnehmen kann und keine Störungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes und der Nierenfunktion vorliegen. Die Verabreichung in einer Dosis ist dagegen unzweckmässig, weil die Ausscheidungsrate zu gross wird und unter ungünstigen Umständen zu einer Hyperkaliämie führen kann.
Maximale tägliche Dosis: Erwachsene 150 mmol Kalium.
Die Anwendung und Sicherheit von Kalium Hausmann, Brausetabletten bei Kindern und Jugendlichen wurden bisher nicht geprüft.
Kalium Hausmann, Brausetabletten werden am besten in 1–2 dl Wasser aufgelöst zu den Mahlzeiten eingenommen; langsam trinken.
KontraindikationenHyperkaliämie, Niereninsuffizienz, Oligurie.
Bei Patienten, die mit kaliumsparenden Saluretika (Spironolacton, Canrenon, Triamteren, Amilorid) behandelt werden.
Bei NNR-Insuffizienz (unbehandelter Morbus Addison).
Schwere Exsikkose, schwere Verbrennungen.
Magen-Darm-Ulzera.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVorsicht bei herzkranken Patienten.
Kalium-Präparate können die Symptome der «Myotonia congenita» (Thomsen-Krankheit) erschweren.
Die Diurese muss vor der Darreichung von Kalium gesichert werden.
Beim Coma diabeticum wird Kalium erst nach erfolgter Behandlung der initialen Dehydratation gegeben, sobald die Diurese eingesetzt hat.
Chronischer Durchfall infolge Colonkrankheit ist keine Gegenindikation für Kalium-Präparate, da diese fast vollständig im gesunden Dünndarm absorbiert werden. In solchen Situationen ist die individuelle Toleranz zu ermitteln.
Die Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz und das Säuren-Basen-Gleichgewicht des Patienten müssen überwacht werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Brausetablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
InteraktionenMit Arzneimitteln, die durch Kaliumretention eine Hyperkaliämie fördern können:
Kaliumsparende Saluretika (Spironolacton, Triamteren, Amilorid, Canrenon).
ACE-Hemmer (Captopril, Enalapril), durch erniedrigten Aldosteronspiegel.
Digitalis-Glykoside.
Schwangerschaft, StillzeitKalium ist ein physiologisches Ion. Eine Kaliumtherapie kann auch während der Schwangerschaft, z.B. bei Hypokaliämie der Mutter, oder zusammen mit Saluretika angewendet werden. Die Plasmakaliumkonzentration der Mutter muss überwacht werden.
Bei einer normalen Kaliämie der Mutter kann gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenKeine.
Unerwünschte WirkungenUnerwünschte Wirkungen werden unten nach den Systemorganklassen des MedDRA-Systems aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1000, <1/100); selten (≥1/10000, <1/1000); sehr selten (<1/10000).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Bei Patienten mit gestörter Kalium-Nierenausscheidung und Verteilung im Körper kann sich eine Hyperkaliämie entwickeln.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Gastrointestinale Irritationen, Erbrechen, Diarrhö, Bauchweh, Blähungen. Diese Symptome können weitgehend vermieden werden, wenn das Präparat mit genügend Flüssigkeit oder während der Mahlzeiten eingenommen wird.
Sehr selten: Obstruktion, Hämorrhagien und Ulkusbildung mit oder ohne Perforation des oberen oder niedrigen Magen-Darm-Traktes.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Selten: Jucken und/oder Hautausschlag sowie Nesselsucht.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungSymptome einer akuten Überdosierung: Hyperkaliämie (Plasmakaliumkonzentration über 5,5 mmol/l), Parästhesien, Apathie, Verwirrtheit, Schwäche, Lähmung, Arrhythmien, Blutdrucksenkung, Schockzustand, Herzstillstand.
Chronische Überdosierung: Je nach Schweregrad der Hyperkaliämie können elekrokardiographische Zeichen sowie kardiovaskuläre und neuromuskuläre Beschwerden auftreten.
Therapeutische Massnahmen
Akute Vergiftung: künstliches Erbrechen, Magenspülung, Gabe von Kationenaustauschharzen.
Hyperkaliämie: Natriumbikarbonat i.v. (40–160 mmol während 5 Minuten), oder Glukose-Insulin-Therapie (300–500 ml Glukose 10–25% i.v. während 1 Stunde, zusammen mit 0,25–0,5 Einheiten Insulin pro g Glukose), Gabe von Kationenaustauschharzen, Hämodialyse oder Peritonealdialyse. Bei Kardiotoxizität für Patienten, die nicht mit Herzglykosiden behandelt werden: Kalziumglukonat 10% i.v. (5–10 ml während 2 Minuten unter EKG-Monitoring). Bei der Behandlung einer Hyperkaliämie sollte in Betracht gezogen werden, dass bei gut eingestellten digitalisierten Patienten eine zu rasche Senkung des Serum-K+-Spiegels zu Digitalisintoxikationen führen kann.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
A12BA30
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Dem metabolischen Zustand angepasster Kaliumzufuhr.
Kalium Hausmann, Brausetabletten ist ein alkalisierendes Kaliumpräparat, das metabolisierbare Anionen enthält.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben vorhanden.
PharmakokinetikAbsorption
Kalium-Ionen werden vom Magen-Darm-Trakt leicht absorbiert und von der extrazellulären Flüssigkeit in die intrazelluläre Flüssigkeit transportiert.
Distribution
Bei gesunden Erwachsenen liegt die Kaliumkonzentration im Plasma im Bereich 3,5–5 mmol/Liter. Dies sagt, besonders bei Störungen des Säuren-Basen-Haushaltes, nicht unbedingt etwas über die intrazelluläre Konzentration aus.
Metabolismus
K-Citrat wird absorbiert und vom Stoffwechsel oxidiert, was einen alkalisierenden Effekt durch Bicarbonat-Produktion zur Folge hat.
Elimination
Kalium wird vor allem in den distalen Tubuli der Nieren ausgeschieden, wo auch der Austausch zwischen Na+ und K+ stattfindet.
Präklinische DatenFür Kaliumsalze sind keine mutagenen oder karzinogenen Wirkungen bekannt.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Für Kinder unerreichbar, bei Raumtemperatur (15–25°C) aufbewahren.
Zulassungsnummer21278 (Swissmedic).
PackungenKalium Hausmann, 10 Brausetabletten 10 (B)
Kalium Hausmann, 60 Brausetabletten (B)
Kalium Hausmann, 240 Brausetabletten (Spitalpackung) (B)
ZulassungsinhaberinDoetsch Grether AG, 4051 Basel.
Stand der InformationDezember 2021
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