Dosierung/AnwendungUm das Wohlbefinden des Patienten bzw. der Patientin zu erhalten, ist es nicht empfehlenswert, den Blutdruck innerhalb kurzer Zeit rapide zu senken, ausgenommen im Falle einer Hochdruckkrise.
Beim Absetzen von Catapresan sollte die Dosis schrittweise über mehrere Tage reduziert werden (Rebound-Phänomen).
Ampullen zu 150 µg/ml
Die subkutane, intramuskuläre Injektion bzw. die sehr langsam vorzunehmende intravenöse Gabe von 1 Ampulle mit 150 µg Catapresan ist nur am liegenden Patienten durchzuführen. Bei intravenöser Verabreichung ist die Ampulle mit mindestens 10 ml physiologischer Kochsalzlösung zu verdünnen und bei einer Injektionsdauer von mindestens 10 Minuten zu verabreichen. Am besten empfiehlt sich eine intravenöse Infusion in einer Dosis von 0,2 µg/kg/Min. Die Infusionsgeschwindigkeit von 0,5 µg/kg/Min. sollte nicht überschritten werden. Bei Überschreitung dieser intravenösen Applikationsdosen und -zeiten kann es initial für wenige Minuten zu einer Erhöhung des systolischen Blutdrucks bis zu 20 mm Hg kommen. Es wird empfohlen, nicht mehr als 150 µg (= 1 Ampulle) pro Infusion zu verwenden.
Gegebenenfalls kann die parenterale Anwendung von 1 Ampulle bis zu 4-mal täglich erfolgen.
Tabletten zu 150 µg
Bei oraler Therapieeinleitung sollte mit einer tiefen Dosis von Catapresan begonnen werden (z. B. ½ Tablette vorzugsweise abends). Falls eine Dosiserhöhung erforderlich ist, wird empfohlen, diese frühestens nach 2-4 Wochen vorzunehmen.
Bei leichteren Formen der Hypertonie reicht oft 75-150 µg pro Tag, d.h. ½ Tablette abends, resp. ½ Tablette morgens und abends. Eine langsame Erhöhung der Tagesdosis über 450 µg hinaus bewirkt nur ausnahmsweise eine weitere Blutdrucksenkung. Maximale Tagesdosen von 900 µg verteilt auf 3 Einzeldosen sind schwersten Hypertonien vorbehalten.
Einnahme
Die Tabletten sollen unzerkaut mit reichlich Wasser geschluckt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung und die Sicherheit von Catapresan bei Kindern und Jugendlichen sind nicht ausreichend durch randomisierte kontrollierte Studien belegt. Die Anwendung von Catapresan bei dieser Patientengruppe wird deshalb nicht empfohlen.
Im Besonderen, wenn Clonidin off-label zusammen mit Methylphenidat bei Kindern mit ADHS eingesetzt wird, wurden schwerwiegende unerwünschte Wirkungen, einschliesslich Todesfällen, beobachtet. Clonidin in dieser Kombination wird deshalb nicht empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Dosierung muss angepasst werden
entsprechend der individuellen antihypertensiven Reaktion, die bei Patienten mit Niereninsuffizienz stark variieren kann
entsprechend dem Grad der Beeinträchtigung der Nierenfunktion.
Eine sorgfältige Überwachung ist erforderlich. Da nur eine geringe Menge Clonidin bei routinemässiger Dialyse entfernt wird, ist es nicht notwendig, nach der Dialyse zusätzlich Clonidin zu geben.
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