Präklinische DatenSystemische Toxizität:
Basierend auf konventionellen Studien zur chronischen Toxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Experimentelle Untersuchungen führten nach höheren Dosen bei Ratten und Hunden zu kortikoidähnlichen Wirkungen auf die Nebennieren, was auf ähnliche Wirkungen beim Menschen bei der höchsten verabreichten Dosis (300 mg/Tag) hindeuten könnte.
Fertilität:
Die vorübergehende Fertilitätshemmung bei männlichen Ratten durch tägliche orale Behandlung mit Cyproteronacetat ergab keinen Hinweis darauf, dass nach Behandlung mit Androcur Depot Spermatozoen in einer Weise geschädigt wurden, die zu Fehlentwicklungen oder Fertilitätsstörungen bei den Nachkommen führen könnten.
Genotoxizität und Karzinogenität:
Anerkannte Prüfmethoden der Genotoxizität von CPA ergaben negative Ergebnisse. In weitergehenden Prüfungen konnte jedoch nachgewiesen werden, dass CPA in Hepatozyten von Ratten und Affen sowie in frisch isolierten humanen Hepatozyten zur Adduktbildung mit DNS (und zu einem Ansteigen der DNS-Reparaturrate) führt.
Eine DNS-Adduktbildung in Leberzellen von Hunden war extrem niedrig.
Diese DNS-Adduktbildung trat bei systemischen Expositionen auf, die Dosierungen entsprechen, wie sie für CPA in der Klinik empfohlen werden. In vivo wurde als Folge der Behandlung mit Cyproteronacetat eine erhöhte Inzidenz fokaler, potenziell präneoplastischer Leberläsionen mit veränderten zellulären Enzymen bei weiblichen Ratten festgestellt, ausserdem eine erhöhte Mutationshäufigkeit bei transgenen Ratten mit einem bakteriellen Gen als Mutationsmarker.
Die klinische Erfahrung und epidemiologische Studien sprechen bisher nicht für eine Erhöhung der Inzidenz hepatischer Tumoren beim Menschen.
Untersuchungen zur Karzinogenität von Cyproteronacetat an Nagetieren ergaben keine Hinweise auf ein spezifisches tumorigenes Potenzial. Dennoch ist zu bedenken, dass Sexualsteroide das Wachstum bestimmter hormonabhängiger Gewebe und Tumoren fördern können.
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