Dosierung/AnwendungNalador darf ausschliesslich durch erfahrene Gynäkologen und nur in Kliniken angewendet werden, in denen moderne Möglichkeiten für die kontinuierliche Überwachung der Herz-Kreislauf-Funktion sowie Einrichtungen für die intensivmedizinische Versorgung existieren.
Nach jeder im Zusammenhang mit einem Schwangerschaftsabbruch begonnenen Nalador-Infusion muss wegen einer möglichen Schädigung der Frucht eine Kürettage erfolgen. Dies gilt auch bei einem komplett erscheinenden Abort (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Nalador wird als intravenöse Infusion verabreicht. Um hohe Spitzen-Plasmakonzentrationen zu vermeiden und eine korrekte Überwachung und Steuerung der intravenösen Infusion zu gewährleisten, wird nachdrücklich empfohlen, das Arzneimittel über ein automatisches Infusionssystem zu verabreichen. Eine Dosiserhöhung sollte grundsätzlich nur schrittweise erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Zubereitung der Infusionslösung: siehe «Sonstige Hinweise, Hinweise für die Handhabung».
Therapeutische Aborteinleitung, Geburtseinleitung bei intrauterinem Fruchttod
Die Behandlung ist mit der Anfangsdosis (A, Tabelle 1) einzuleiten. Wird die gewünschte Wirkung nicht erreicht, kann die Dosis schrittweise bis zur Höchstdosis (B, Tabelle 1) gesteigert werden.
Tabelle 1
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500 µg/250 ml Infusion
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500 µg/500 ml Infusion
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Infusionsgeschwindigkeit
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µg/min
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µg/Stunde
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ml/min
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Tropfen/min
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ml/min
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Tropfen/min
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A: Anfangsdosis
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1,7
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100
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0,9
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~17
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1,7
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~34
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B: Maximale Dosis
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8,3
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500
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4,2
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~83
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8,3
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~166
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Die maximale Gesamtdosis beträgt 1500 µg.
Die Applikation von Nalador soll einen Zeitraum von 10 Stunden nicht überschreiten.
Wenn das Therapieziel nicht erreicht ist, kann 12-24 Stunden nach Applikationsende die Infusion wiederholt werden.
Behandlung postpartaler atonischer Blutungen
Die Behandlung ist mit der Anfangsdosis (A, Tabelle 2) einzuleiten.
Sistiert die Blutung nicht bzw. wird sie nicht innerhalb weniger Minuten wesentlich schwächer, so kann schrittweise bis zur Höchstdosis (B, Tabelle 2) gesteigert werden. Nach Beginn der therapeutischen Wirkung ist die Geschwindigkeit der intravenösen Infusion bis zur Erhaltungsdosis zu reduzieren (C, Tabelle 2).
Tabelle 2
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500 µg/250 ml Infusion
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500 µg/500 ml Infusion
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Infusionsgeschwindigkeit
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µg/min
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µg/Stunde
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ml/min
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Tropfen/min
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ml/min
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Tropfen/min
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A: Anfangsdosis
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1,7
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100
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0,9
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~17
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1,7
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~34
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B: Maximale Dosis
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8,3
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500
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4,2
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~83
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8,3
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~166
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C: Erhaltungsdosis
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1,7
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100
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0,9
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~17
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1,7
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~34
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Die maximale Gesamtdosis beträgt 1500 µg.
Lässt sich die bedrohliche Situation nicht beherrschen, müssen andere Massnahmen ergriffen werden.
Allgemeines
Die maximale Infusionsgeschwindigkeit sollte auf keinen Fall überschritten werden, da höhere Serumkonzentrationen die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Wirkungen erhöhen. Die Infusion erfordert eine ständige Überwachung.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Nalador, Lyophilisat wurde ausschliesslich bei erwachsenen Frauen untersucht. Vor der Menarche besteht keine Indikation.
Ältere Patientinnen
Nach der Menopause besteht keine Indikation.
Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen
Bei schwerer Niereninsuffizienz ist Nalador kontraindiziert. Bei Patientinnen mit leichter bis mässiggradiger Nierenfunktionsstörung soll Nalador mit Vorsicht angewendet werden.
Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen
Bei schwerer Leberinsuffizienz (Child Pugh C) ist Nalador kontraindiziert. Bei Patientinnen mit leichter bis mässiggradiger Leberfunktionsstörung soll Nalador mit Vorsicht angewendet werden.
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