ch.oddb.org
 
Medikamente | Services | Zulassungsi.
Fachinformation zu Taurolin®:Geistlich Pharma AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
B05CA05
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Taurolin-Lösungen enthalten den Wirkstoff Taurolidin. Bei Taurolidin handelt es sich um eine antimikrobiell und antiendotoxisch wirksame Substanz, die sich von der Aminosulfonsäure Taurin ableitet. Das Wirkungsspektrum von Taurolidin umfasst in vitro gram-positive Bakterien einschliesslich Anaerobier und klinisch relevante Problemkeime sowie gewisse Fungi. Taurolidin wirkt auf gramnegative Keime ohne Freisetzung von Endotoxinen. Zudem neutralisiert es in vitro und in vivo Endotoxine. Durch Zusatz von Körperflüssigkeit wie Blut, Serum und Eiter wird die bakterizide Wirkung nicht beeinträchtigt. Der Wirkungsmechanismus von Taurolidin ist nur teilweise aufgeklärt. Neuere in-vitro-und in-vivo-Untersuchungen unterstützen die These der irreversiblen N-Methylolgruppen-Übertragung auf die bakterielle Zellwand und die Endotoxine. Dadurch kommt es zur Lyse der Zellwand und zur Inaktivierung der Endotoxine.
Die Werte für die MHK bei anaeroben Bakterien liegen im Bereich von 0,03–0,6 mg/ml (grampositive und gramnegative Anaerobier). Bei aeroben Bakterien liegen die MHK-Werte zwischen 1–2 mg/ml (grampositive Aerobier) bzw. bei 0,5–5 mg/ml bei gram-negativen Aerobiern. Gegenüber Fungi wurden MHK-Werte von 0,3-5 mg/ml bestimmt.
Keimspektrum und minimale Hemmkonzentration (MHK) (mg/ml)

I. Anaerobe Bakterien

Bacteroides fragilis

0,06

Bacteroides vulgatus

0,04-0,08

Bacteroides distarsonis

0,08

Peptostreptococcus anaerobicus

0,04

Clostridien-Arten

0,2-0,6

II. Aerobe Bakterien

Streptokokken (Gruppe A-D)

0,6-1,4

Staphylococcus aureus

0,5

Staphylokokken (koagulase-negativ)

0,13-1,0

Pneumokokken

0,6

Enterobakterien (einschl.: E. coli Klebsiella aerogenes Serratia-Arten
Proteus
-Arten)

0,6-1,2

Pseudomonas aeruginosa

0,8

Pseudomonas cepacia

0,4

Salmonella typh./enteritidis

0,8

Shigella flexneri/sonnei

0,8

III: Fungi

Candida albicans

> 5

Aspergillus fumigatus

0,6-1,2

Aspergillus niger

1,2

Trichophyton

< 0,3

Cryptococcus neoformans

< 0,3

Epidermophyton

< 0,3

Die in-vitro-Wirksamkeit von Taurolidin wird verstärkt, wenn die Lösung auf 37 °C vorgewärmt wird. Dieser Effekt wird auf die Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit der N-Methylolverbindungen mit der Zellwand zurückgeführt. Die Abtötungszeit wird dadurch verkürzt. Durch Zugabe von frischem Serum werden die MHK-Werte um das 4-bis 8-fache reduziert. Der chemische Wirkmechanismus von Taurolidin und seinen aktiven Metaboliten – die Zerstörung der Bakterienzellwand und die gleichzeitige Inaktivierung der Bakterientoxine – bewirkt in vivo eine stärkere antibakterielle Aktivität. Die Pathogenität und die Invasivität von Bakterien werden durch die antiadhärenten Eigenschaften von Taurolidin herabgesetzt. Die Adhärenz pathogener Mikroorganismen wie z.B. E. coli und Staph. aureus gegenüber Wirtszellen wird durch Taurolidin deutlich vermindert. Bisher sind keine gegen Taurolidin resistenten Bakterien bekannt. Durch die chemische Reaktion von Taurolidin mit der Bakterienzellwand bzw. den NH2-Gruppen der Exo- und Endotoxine wird eine Resistenzentwicklung verhindert.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben

2025 ©ywesee GmbH
Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home