Dosierung/AnwendungVor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu späterem Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und zwei Wochen nachher geschrieben werden.
Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen. Patienten mit QTc-Vorwerten über 420 ms, oder mit einem QTc-Anstieg von über 60 ms unter PK-Merz Infusion resp. PK-Merz Filmtabletten oder mit QTc-Zeiten >480 ms unter PK-Merz Infusion resp. PK-Merz Filmtabletten sowie mit erkennbaren U-Wellen sind von der Behandlung auszuschliessen.
Damit kann bei gleichzeitiger Beachtung der Kontraindikationen die sehr seltene, aber bedrohliche unerwünschte Wirkung Torsade-de-Pointes-Kammertachykardie verhindert werden.
Infusionslösung
Übliche Dosierung
Die Einstellung der Patienten hat grundsätzlich individuell zu erfolgen.
Im Allgemeinen sind 1-2 x täglich 500 ml ausreichend; die Dosierung kann bis zu 3 x 500 ml täglich erhöht werden.
Infusionsdauer: 3 Std. i. v. (maximal 55 Tropfen/min).
Zu beachten:
Ein plötzliches Absetzen von PK-Merz Infusion ist zu vermeiden, da es sonst bei Parkinsonpatienten zu starker Verschlechterung der extrapyramidalen Symptomatik bis hin zur akinetischen Krise kommen kann.
Filmtabletten
Übliche Dosierung
Für PK-Merz Filmtabletten empfiehlt es sich, in den ersten 3 Tagen mit 1 Filmtablette/Tag zu beginnen und dann auf die Regeldosis von 2 Filmtabletten/Tag zu steigern, wobei eine weitere wöchentliche Steigerung um 1 Filmtablette/Tag möglich ist. Die Einnahme sollte jeweils nach dem Essen erfolgen.
Mit Zierkerbe
Die Filmtabletten besitzen eine einseitige Zierkerbe, die nicht zum Teilen der Filmtablette in gleiche Dosen dient.
In besonderen Fällen kann unter ärztlicher Kontrolle die Dosis auf 5-6 Filmtabletten/Tag erhöht werden. Die Dosis von 6 Filmtabletten/Tag soll nicht überschritten werden. Dabei ist es zweckmässig, dass die letzte tägliche Dosis bis zum späten Nachmittag eingenommen wird, um bei empfindlichen Patienten Einschlafstörungen zu vermeiden.
Bei älteren Patienten, insbesondere solchen mit Erregungs- und Verwirrtheitszuständen, sollte mit einer geringeren Dosis begonnen werden.
PK-Merz Filmtabletten können mit anderen Antiparkinsonmitteln kombiniert werden. In diesem Fall ist die Dosierung individuell anzupassen.
Zu beachten:
Ein plötzliches Absetzen von PK-Merz Filmtabletten ist zu vermeiden, da es sonst bei Parkinsonpatienten zu starker Verschlechterung der extrapyramidalen Symptomatik bis hin zur akinetischen Krise kommen
kann und Absetzerscheinungen bis hin zu einem Delir auftreten können.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ausreichende Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren liegen nicht vor.
Bei niereninsuffizienten Patienten ist die Erhaltungsdosis nach erfolgter individueller Einstellung unbedingt zu reduzieren, da sich die Halbwertszeit erheblich verlängern kann.
Infusionslösung und Tabletten
Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird folgendes Dosierungsschema vorgeschlagen:
GFR (ml/min.)
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Erhaltungsdosis (mg)
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Dosierungsintervall
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80-60
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100
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12 Stunden
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60-50
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200 bzw. 100
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jeden 2. Tag abwechselnd
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50-30
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100
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24 Stunden
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30-20
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200
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2 x wöchentlich
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20-10
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100
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3 x wöchentlich
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<10 u. Hämodialysepatienten
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200 u. 100
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wöchentlich oder jede 2. Woche
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Um die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) abschätzen zu können, darf folgende Näherung angewandt werden:
ClKr = (140 – Alter) x Gewicht: 72 x Kreatinin
wobei ClKr = Kreatininclearance in ml/min und
Kreatinin = Serumkreatinin in mg/100 ml ist.
Der so berechnete Wert der Kreatininclearance gilt für Männer, er beträgt für Frauen ca. 85% und darf der Inulinclearance zur Ermittlung der GFR (beim Erwachsenen 120 ml/min) gleichgesetzt werden. Amantadin ist nur bedingt dialysierfähig (ca. 5%).
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