InteraktionenKlasse I-Antiarrhythmika: Von der Kombination von Flecainid mit anderen Klasse I-Antiarrhythmika wird abgeraten.
Klasse II-Antiarrhythmika: Kombination mit Betablockern und negativ-inotrop wirksamen Substanzen: Mit diesen Kombinationen ist eine additive negativ-inotrope Wirkung möglich; daher ist die Dosis anzupassen.
Klasse III-Antiarrhythmika: Gleichzeitige Gabe von Amiodaron: Auch unter dieser Kombination kann der Flecainid-Plasmaspiegel auf das Doppelte ansteigen. Eine Dosisreduktion von Tambocor um 50% ist deshalb angezeigt; der Patient muss wegen möglicher unerwünschter Wirkungen regelmässig genau überwacht werden (Bestimmungen des Plasmaspiegels sind ausdrücklich empfohlen).
Klasse IV-Antiarrhythmika: Die gleichzeitige Gabe von Calcium-Kanalblockern, z.B. Verapamil, sollte mit Vorsicht in Betracht gezogen werden.
Es kann zu lebensbedrohlichen oder gar tödlichen Nebenwirkungen kommen, hervorgerufen durch erhöhte Plasmaspiegel aufgrund von Wechselwirkungen (s. «Überdosierung»). Die gleichzeitige Gabe von Flecainid mit Arzneimitteln, die ebenfalls durch Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6) metabolisiert werden, dieses hemmen (z.B. Antidepressiva, Neuroleptika, Propanolol, Ritonavir, einige Antihistaminika) oder induzieren (z.B. Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin), kann zu einem verminderten Abbau oder zu einem Anstieg des Flecainid-Plasmaspiegels führen.
Hypokaliämie, aber auch Hyperkaliämie oder andere Elektrolytstörungen sollten vor der Anwendung von Flecainid ausgeglichen werden. Hypokaliämie kann aus der gleichzeitigen Anwendung von Diuretika, Korticosteroiden oder Laxativa resultieren.
Antazida: Mit Antazida kam es zu keinen Interaktionen.
Herzglykoside: Der Digoxinspiegel kann um ca. 15% ansteigen. Die Digoxinwirkung ist deshalb durch wiederholte EKG-Kontrollen und Digoxin-Plasmaspiegelbestimmungen zu überprüfen. Es empfiehlt sich, vor oder nach der Gabe von Flecainidazetat, den Plasmadigoxinspiegel von digitalisierten Patienten nicht später als 6 Stunden nach einer Digoxingabe zu messen.
H2-Blocker: Der H2-Blocker Cimetidin inhibiert den Metabolismus von Flecainid. Bei gesunden Probanden, die eine Woche lang täglich 1 g Cimetidin erhielten, stiegen die Flecainid-Plasmaspiegel um ca. 30% an. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit nahm um ca. 10% zu.
Antihistaminika: Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien bei gleichzeitiger Anwendung von Mizolastin und Terfenadin, die gleichzeitige Anwendung sollte vermieden werden.
Antivirale Substanzen: Bei gleichzeitiger Gabe von Flecainid und Ritonavir kann der Flecainid-Plasmaspiegel ansteigen (erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien). Die gleichzeitige Anwendung sollte vermieden werden.
Antidepressiva: Bei gleichzeitiger Gabe von Flecainid und Fluoxetin oder anderen Antidepressiva kann der Flecainid-Plasmaspiegel ansteigen. Bei der gleichzeitigen Gabe von Flecainid und trizyklischen Antidepressiva besteht ein erhöhtes Risiko für Arrhythmien.
Antiepileptika: Die Kombination mit einem dieser Enzyminduktoren (Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) kann die Flecainid-Elimination bis zu 30% ansteigen lassen.
Antipsychotika: Bei gleichzeitiger Gabe von Flecainid und Clozapin besteht ein erhöhtes Risiko für Arrhythmien.
Antimalariamittel: Chinin erhöht die Plasmakonzentration von Flecainid.
Antimykotika: Terbinafin kann die Plasmakonzentration von Flecainid aufgrund seiner Hemmung der CYP2D6-Aktivität erhöhen.
Arzneimittel zur Raucherentwöhnung: Die gleichzeitige Gabe von Bupropion, welches durch CYP2D6 metabolisiert wird, erfordert Vorsicht und sollte mit der geringsten möglichen Dosierung der Begleitmedikation erfolgen. Falls Bupropion einem Patienten, der bereits Flecainid erhält, zusätzlich gegeben wird, sollte die Notwendigkeit einer Dosisreduktion der bestehenden Medikation in Erwägung gezogen werden.
Gleichzeitige Einnahme von Milchprodukten; Milchprodukte (Milch, Säuglingsnahrung und möglichweise Joghurt) können die Resorption von Flecainid bei Kindern und Säuglingen verringern. Flecainid ist nicht zugelassen zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, dennoch wurde über eine Toxizität von Flecainid bei der Behandlung von Kindern, die ihre Milchaufnahme verringerten, berichtet, sowie bei Säuglingen, deren Ernährung von Milch- auf Dextroseprodukte umgestellt wurde.
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