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Fachinformation zu Nizoral® Crème:Spirig HealthCare AG
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PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Ketoconazol.
Hilfsstoffe
Propylenglycol (E 1520; 200 mg), Stearylalkohol (75 mg), Cetylalkohol (20 mg), Sorbitanstearat, Polysorbat 60, Isopropylmyristat, Natriumsulfit (E 221), Polysorbat 80, gereinigtes Wasser.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hautmykosen, verursacht durch Dermatophyten (Trichophyton rubrum, Trichophyton mentagrophytes, Microsporum canis, Epidermophyton floccosum) und/oder Hefen: Tinea corporis, Tinea cruris, Tinea manus, Tinea pedis, kutane Candidosen, Pityriasis versicolor, seborrhoische Dermatitis.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Dermatophyteninfektionen, kutane Candidosen, Pityriasis versicolor:
Nizoral Crème 1× täglich auf die befallenen Hautstellen auftragen.
Die Behandlung muss ununterbrochen bis zur klinischen Heilung und noch mehrere Tage darüber hinaus erfolgen. Im Allgemeinen gelten folgende Behandlungszeiten:
·Tinea cruris: 2–4 Wochen
·Tinea corporis: 3–4 Wochen
·Tinea pedis: 4–6 Wochen
·kutane Candidosen: 2–3 Wochen
·Pityriasis versicolor: 2–3 Wochen
Um Reinfektionen zu vermeiden, sind entsprechende hygienische Massnahmen zu treffen (z.B. tägliches Waschen der befallenen Stellen, häufiges Wechseln der Kleidungsstücke). Bei Tinea pedis wird die zusätzliche Anwendung eines antimykotisch wirksamen Puders oder Sprays für Schuhe und Strümpfe empfohlen.
Seborrhoische Dermatitis:
1–2× täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Die übliche Behandlungsdauer beträgt 2–4 Wochen.
Zur Erhaltungstherapie kann Nizoral Crème 1–2× wöchentlich angewendet werden.
Tritt nach 4 Behandlungswochen keine Besserung ein, sollte die Diagnose überprüft werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Nizoral Crème wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht spezifisch untersucht. Aufgrund der minimalen systemischen Exposition wird jedoch keine Dosisanpassung empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Nizoral Crème wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht spezifisch untersucht. Aufgrund der minimalen systemischen Exposition wird jedoch keine Dosisanpassung empfohlen.
Ältere Patienten
Spezifische Daten bei Patienten ≥65 Jahre liegen nicht vor. Eine Dosisanpassung ist vermutlich nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung bei pädiatrischen Patienten liegen nur limitierte Daten vor (siehe «Pharmakokinetik»). Bei Säuglingen wird eine Anwendung aufgrund einer möglichen systemischen Absorption nicht empfohlen. Für ältere Kinder und Jugendliche können mangels entsprechender Daten keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit auf einen der Inhaltsstoffe oder ein anderes Imidazol-Derivat.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Nizoral Crème ist nicht für die Anwendung am Auge bestimmt.
Bei unmittelbarem Gebrauch von Nizoral Crème nach längerdauernder Anwendung lokaler Kortikosteroide können Reizerscheinungen auftreten. Es wird deshalb empfohlen, das topische Kortikosteroid anfangs zusammen mit Nizoral Crème zu applizieren und die Steroidtherapie schrittweise über einen Zeitraum von 2–3 Wochen auszuschleichen. Ein starkes Kortikosteroid soll durch ein schwaches ersetzt werden.
Bei bestimmungsgemässem Gebrauch erfolgt normalerweise keine relevante systemische Absorption. Bei grossflächiger Anwendung und/oder bei Anwendung auf entzündeter oder verletzter Haut kann jedoch eine systemische Absorption nicht vollständig ausgeschlossen werden, und entsprechende Vorsicht ist geboten.
Hilfsstoffe
Nizoral Crème enthält pro 1g:
·200 mg Propylenglycol (E 1520), welches Hautreizungen verursachen kann
·75 mg Stearylalkohol und 20 mg Cetylalkohol, welche örtlich begrenzte Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen können.

Interaktionen

Für Nizoral Crème sind beim bestimmungsgemässem Gebrauch keine Interaktionen bekannt.
Ketoconazol ist ein starker Inhibitor des hepatischen Enzyms CYP3A4 sowie ein Inhibitor des Transportproteins p-Glycoprotein. Aufgrund der minimalen systemischen Exposition sind jedoch bei topischer Anwendung entsprechende lnteraktionen unwahrscheinlich (siehe auch «Überdosierung»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Es existieren keine kontrollierten Studien zur Anwendung von Nizoral Crème während der Schwangerschaft und Stillzeit. Da Ketoconazol nach topischer Applikation der Crème nicht messbar absorbiert wird, scheint bei bestimmungsgemässem Gebrauch während Schwangerschaft und Stillzeit das Risiko für Foeten bzw. den gestillten Säugling vernachlässigbar.
Bei einer Anwendung während der Stillzeit ist jedoch der Brustbereich auszusparen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Bei topischer Anwendung von Imidazolpräparaten ist aber nicht von einer Beeinträchtigung auszugehen.

Unerwünschte Wirkungen

Die Sicherheit von Nizoral Crème wurde in 30 klinischen Studien mit topischer Anwendung auf der Haut an insgesamt 1079 Patienten evaluiert.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000) und «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden), inklusive isolierte Berichte.
Folgende unerwünschte Wirkungen wurden unter Behandlung mit Nizoral Crème in den klinischen Studien oder während der Marktüberwachung beobachtet:
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Brennen der Haut, Erythem, Pruritus.
Gelegentlich: unangenehmes Gefühl an der Applikationsstelle, trockene Haut, klebrige Haut, Exanthem, Schuppung bzw. Schälung der Haut, Irritationen an der Applikationsstelle, vesikuläres Exanthem, Kontaktdermatitis, Entzündungen an der Applikationsstelle, Parästhesien an der Applikationsstelle, Blutungen an der Applikationsstelle.
Sehr selten: Urtikaria.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Topische Applikation
Eine exzessive topische Anwendung kann zu Erythemen, Ödemen oder einem brennenden Gefühl führen, welche nach Absetzen der Therapie verschwinden.
Versehentliche orale Einnahme
Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Bei Aufnahme grösserer Mengen ist nicht auszuschliessen, dass es zu Interaktionen mit anderen über CYP3A4 metabolisierten Arzneimitteln kommen könnte.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
D01AC08
Wirkungsmechanismus
Ketoconazol ist ein synthetisches Imidazol-Dioxolan-Derivat mit fungizider oder fungistatischer Wirkung gegen Dermatophyten, wie Trichophyton sp., Epidermophyton floccosum und Microsporum sp., gegen Hefen, wie Malassezia sp., Eumyceten und dimorphe Pilze. Speziell der Effekt auf Malassezia sp. ist ausgeprägt. Ketoconazol zeigt in vitro auch eine Wirkung gegen einige grampositive Bakterien (Staphylococcus aureus, S. epidermidis, Enterokokken und andere).
Der Wirkungsmechanismus beruht auf der Blockierung der Ergosterol-Biosynthese und Änderung der Zusammensetzung weiterer Membranlipide, was eine Permeabilitätsänderung der Pilzzellmembran zur Folge hat. Ketoconazol verhindert die Demethylierung von Lanosterol zu Ergosterol, dem wichtigsten Membranlipid der Pilzzelle, das anders als bei der Säugetierzelle nicht aus exogenem Cholesterin aufgebaut werden kann. Bei Candida albicans stört Ketoconazol zusätzlich die Transformation von der leichter phagozytierbaren Knospenform in die Myzelform.
Das Wirkungsspektrum umfasst folgende Erreger:

In vitro-Spektrum

MHK (mg/l)

Dermatophyten

Microsporum sp.

0,1–64

Trichophyton sp.

0,1–128

Epidermophyton floccosum

0,1–8

Hefen

Candida albicans

0,02–80

Andere Candida sp.

0,01–64

Torulopsis glabrata

0,1–100

T. non glabrata, diverse sp.

0,001–1

Pityrosporum ovale (orbiculare)

0,1–10

Die Wirksamkeit von Ketoconazol in vivo kann sich von der in vitro festgestellten Aktivität unterscheiden.
Die Entwicklung einer Sekundärresistenz wurde bisher während einer Behandlung mit Nizoral nicht festgestellt.
Pharmakodynamik
Siehe Wirkungsmechanismus.
Klinische Wirksamkeit
Siehe Wirkungsmechanismus.

Pharmakokinetik

Absorption
Bei Erwachsenen war nach topischer Applikation von Nizoral Crème auf die Haut kein Ketoconazol im Plasma nachweisbar (LLOQ 1–5 ng/ml).
Distribution
Ketoconazol ist plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Keine Daten.
Elimination
Keine Daten.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
In einer Studie an 19 Säuglingen mit seborrhoischer Dermatitis wurden an zehn aufeinanderfolgenden Tagen täglich ca. 40 g Nizoral Crème auf durchschnittlich 40% der Körperoberfläche appliziert. Dabei waren bei 5 Kindern im Alter von <20 Monaten (nach Auftragung auf 20–60% der Körperoberfläche) Plasmakonzentrationen zwischen 32 und 133 ng/ml nachweisbar (LLOQ 5 ng/ml).

Präklinische Daten

Konventionelle präklinische Studien zeigen keine sicherheitsrelevanten Risiken betreffend die akut orale Toxizität, primäre Haut- und Augenreizung, Sensibilisierung sowie dermale Toxizität mit wiederholter Behandlung.
Mutagenität
Es ergaben sich keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften von Ketoconazol.
Karzinogenität
Ketoconazol zeigte in Langzeitstudien an Ratten und Mäusen keine onkogenen Eigenschaften.
Reproduktionstoxizität
Bis in den für Elterntiere toxischen Dosisbereich ergaben sich keine Hinweise auf eine primäre Beeinflussung der Fertilität. Bei Ratten wurden in oralen Dosierungen ab 80 mg/kg teratogene (Syn-, Oligodaktylien) sowie embryotoxische Effekte beobachtet. Hinsichtlich der peri- und postnatalen Entwicklung zeigt Ketoconazol keinen Einfluss auf die Neugeborenen ausser im maternal toxischen Dosisbereich (ab 40 mg/kg Körpergewicht).

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach dem Öffnen 6 Monate haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Nicht einnehmen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

46100 (Swissmedic).

Packungen

Nizoral Crème 30 g. (B)

Zulassungsinhaberin

Spirig HealthCare AG, 4622 Egerkingen

Stand der Information

November 2024

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