Unerwünschte WirkungenSehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000< 1/1000), sehr selten (<1/10'000)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Transitorische geringgradige Verminderungen der Thrombozytenzahl ohne Auswirkungen auf die Hämostase.
Selten: In seltenen Fällen ereignen sich nach 1 - 3 Wochen klinisch relevante Thrombopenien mit einer paradoxen Neigung zu folgenden schweren arteriellen Thrombosen. Bei einem solchen Zwischenfall muss die Heparintherapie sofort abgebrochen werden. Gegebenenfalls ist eine Thrombolyse im Betracht zu ziehen.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Vereinzelt werden unter Heparinbehandlung Überempfindlichkeitsreaktionen wie Erytheme, Bronchialasthma, Arzneimittelfieber, Gefässkrämpfe und Kollaps beobachtet.
Bei Verdacht auf Überempfindlichkeit gegen Heparin kann probeweise eine kleine Menge Heparin unmittelbar vor der ersten Dosis langsam verabreicht werden.
Endokrine Erkrankungen
Bei Patienten mit Diabetes kann eine Hyperkaliämie auftreten.
Gefässerkrankungen
Sehr selten: Vereinzelt können Gefässkrämpfe und Kollaps infolge einer Überempfindlichkeitsreaktion auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Vereinzelt wird Bronchialasthma infolge einer Überempfindlichkeitsreaktion beobachtet.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: vorübergehender Anstieg der Transaminasen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Blutungen (siehe Reaktionen an der Applikationsstelle).
Selten: In seltenen Fällen kann Haarausfall auftreten, der reversibel ist und nach Absetzen des Präparates verschwindet.
Sehr selten: Vereinzelt können Erytheme infolge einer Überempfindlichkeitsreaktion auftreten.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Eine Langzeitbehandlung mit Heparin kann eine Osteoporose begünstigen, vor allem, wenn gleichzeitig Kortikosteroide verabreicht werden.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz kann eine Hyperkaliämie auftreten.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüsen
Sehr selten: In sehr seltenen Fällen wurde in Verbindung mit einer Heparinbehandlung über Priapismus berichtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Blutungen (Hämaturie, Hämatome in der Unterhaut an Druckstellen und um Stichkanäle von i.m. Injektionen) beobachtet, meist infolge Überdosierung (siehe «Überdosierung»). Je nach Ausdehnung können in Einzelfällen Schäden zurückbleiben.
Vor jeder Verabreichung von Heparin «Bichsel» ist deshalb der Patient sorgfältig auf Blutungen im Operationsgebiet, im Nierenlager, aus Stichkanälen von Injektionen sowie auf Hämatome an Druckstellen (Gesäss, Rücken) zu untersuchen.
Unbedeutende Blutungen zwingen nicht zur Unterbrechung der Heparinbehandlung, allenfalls ist eine Herabsetzung der Dosis zu erwägen. Bei ernsteren Blutungen empfiehlt es sich, die Heparinzufuhr zu unterbrechen und das Abklingen der Wirkung des Präparates abzuwarten. Bei bedrohlichen Fällen ist die Behandlung abzubrechen und das im Organismus befindliche Heparin durch Injektion von Protamin zu inaktivieren (siehe «Überdosierung»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|