ZusammensetzungWirkstoffe
Hydrochinon, Tretinoin, Dexamethason.
Hilfsstoffe
70,4 mg/g Propylenglycol (E 1520), 15 mg/g Cetylalkohol, 1,5 mg/g Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), 0,5 mg/g Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), 0,04 mg/g Butylhydroxyanisol (E 320), 0,04 mg/g Butylhydroxytoluol (E 321), Glycerolmonostearat 40-55, Natriumcetylstearylsulfat, dickflüssiges Paraffin, Isopropylmyristat, weisses Vaselin, Octinoxat, Avobenzon, Dexpanthenol, Ethanol, Dextrokampfer, Titandioxid, Sorbitol-Lösung 70% (nicht kristallisierend), all-rac-alpha-Tocopherylacetat, Citronensäure-Monohydrat, Ascorbinsäure, Milchsäure, Natriumedetat, gereinigtes Wasser.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenUmschriebene Formen von erworbenen melaninbedingten Hyperpigmentierungen, wie Narbenhyperpigmentierungen, posttraumatische medikamentös bedingte Hyperpigmentierungen, postinflammatorische – durch phototoxische Reaktionen bedingte – Hyperpigmentierungen, Epheliden.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren) tragen Pigmanorm 1-mal täglich sparsam auf die hyperpigmentierten Stellen auf.
Therapiedauer
Die Behandlungsdauer beträgt durchschnittlich sieben Wochen. Nur in Ausnahmefällen sind längere Zeiten bis max. drei Monate unter Abwägung des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses zu erwägen. Wenn spätestens nach drei Monaten noch keine Depigmentierung sichtbar ist, ist das Präparat abzusetzen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Klinische Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Pigmanorm bei Kindern unter 12 Jahren liegen nicht vor. Die Anwendung dieses Arzneimittels in dieser Altersgruppe ist kontraindiziert (siehe auch Rubrik «Kontraindikationen»).
Art der Anwendung
Crème zur äusserlichen Anwendung.
Die Applikation soll sich auf die hyperpigmentierten Hautstellen beschränken. Auf eine grossflächige Anwendung (mehr als 10% der Gesamtoberfläche) soll verzichtet werden (s. auch Rubrik «Kontraindikationen»).
Kontraindikationen·Überempfindlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
·Nicht melaninbedingte Pigmentierungen.
·Vitiligo.
·Melanom und Melanomverdacht.
·Akute Entzündungen und Ekzeme der Haut.
·Periorale Dermatitis.
·Rosacea.
·Alle für lokal applizierte Kortikosteroide üblichen Kontraindikationen, wie Hautinfektionen (viraler, bakterieller [inkl. TBC] sowie mykotischer Genese), Impfreaktionen, Hautulzera, Akne.
·Schwangerschaft (siehe auch Rubrik «Schwangerschaft/Stillzeit»).
·Frauen, die eine Schwangerschaft planen (siehe auch Rubrik «Schwangerschaft/Stillzeit»).
·Nierenkranke.
·Kinder unter 12 Jahren.
·Grossflächige Anwendung von Hydrochinon aufgrund unklarer Resorptionsgrössen.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenHydrochinon hat ähnliche Eigenschaften wie Phenol. Es sollte daher als potentiell irritierende Substanz nicht auf Wunden, geschädigte Haut oder auf Schleimhäute appliziert werden. Pigmanorm darf nicht mit Augen, Lippen oder Nasenschleimhäuten in Berührung kommen.
Durch das Kortikosteroid können Symptome einer allergischen Hautreaktion auf einen Bestandteil des Präparates maskiert werden.
Um die Haut nicht zusätzlich zu bräunen und Hautreizungen vorzubeugen, ist die behandelte Haut vor intensiver UV-Bestrahlung zu bewahren. In besonderen Fällen empfiehlt es sich, die behandelten Stellen mit einem Lichtschutzmittel (LSF 50) abzudecken.
Der Patient/Die Patientin ist anzuweisen, das Präparat nur für das aktuelle Hautleiden zu verwenden und es nicht an andere Personen weiterzugeben.
Pigmanorm darf bei Frauen im gebärfähigen Alter nur angewendet werden, wenn diese gleichzeitig eine sichere Verhütungsmethode anwenden (siehe auch Rubrik «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Die Antioxidantien Butylhydroxyanisol (E 320) und Butylhydroxytoluol (E 321) können örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
Pigmanorm enthält Propylenglycol, was Hautreizungen hervorrufen kann.
Der Hilfsstoff Cetylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Die Konservierungsmittel Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) und Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
InteraktionenMit Pigmanorm wurden keine Interaktionsstudien durchgeführt.
Pharmakokinetische Interaktionen
Die Möglichkeit einer erhöhten Resorption anderer lokal applizierter Stoffe ist bei einer mit Tretinoin behandelten Haut zu berücksichtigen (siehe auch Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen», «Pharmakodynamik»)
Schwangerschaft/StillzeitEs existieren keine kontrollierten Humanstudien mit topisch verabreichtem Tretinoin.
Die orale Anwendung von Retinoiden verursacht kongenitale Fehlbildungen. Bei bestimmungsgemässer Anwendung wird bei topisch verabreichten Retinoiden generell angenommen, dass es aufgrund minimaler dermaler Absorption zu einer niedrigen systemischen Exposition kommt. Es kann jedoch individuelle Faktoren geben (z.B. verletzte Hautbarriere, übermässiger Gebrauch), die zu einer erhöhten systemischen Exposition beitragen können.
Tierversuche mit topisch verabreichtem Tretinoin haben keinen teratogenen und fetotoxischen Effekt gezeigt (siehe auch Rubrik «Präklinische Daten»).
Nach systemischer Applikation (orale Gabe) von Tretinoin wurden hingegen teratogene und fetotoxische Effekte im Tierversuch (z.B. Ratten, Rhesusaffen) beobachtet. Diese Effekte zeigen sich jedoch erst bei Dosen, die weit über den klinischen Dosierungen liegen (siehe auch Rubrik «Präklinische Daten»).
Topische Anwendung von Kortikosteroiden erwies sich im Tierversuch als teratogen und es existieren keine kontrollierten Humanstudien (siehe auch Rubrik «Präklinische Daten»).
Für Hydrochinon bei topischer Anwendung sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar.
Schwangerschaft
Pigmanorm ist in der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert (siehe auch Rubrik «Kontraindikationen»).
Sie darf deshalb während der Schwangerschaft oder bei Frauen im gebärfähigen Alter, welche nicht gleichzeitig ein zuverlässiges Verhütungsmittel anwenden, nicht appliziert werden.
Wird die Patientin während der Anwendung dieses Arzneimittels ungeplant schwanger, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Stillzeit
Da ein Risiko für den Säugling nicht ausgeschlossen werden kann, darf Pigmanorm in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Es ist aber davon auszugehen, dass Pigmanorm keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit hat, Maschinen zu bedienen.
Unerwünschte WirkungenDie Häufigkeiten der unerwünschten Wirkungen sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000) und «unbekannt» (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung; genaue Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
In seltenen Fällen können während der Behandlung, vor allem zu Beginn der Therapie, Hautreaktionen in Form von Rötungen, Reizungen, Jucken, Abschilferung und Brennen auftreten.
Bei sehr lang dauernder Anwendung von Kortikoid-haltigen Arzneimitteln können sehr selten örtliche Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Gefässerweiterungen, Streifenbildung und akneförmige Erscheinungen auftreten. Es ist zu beachten, dass durch die reduzierte lokale Infektabwehr ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Sekundärinfektionen besteht. Bei kurzzeitigem Gebrauch (1–3 Monate) von Pigmanorm wurde keine dieser Nebenwirkungen beobachtet.
In sehr seltenen Fällen kann die lokale Applikation von Hydrochinon zu einer allergischen Kontaktdermatitis führen. Hydrochinon kann weiterhin eine Ochronose verursachen, d.h. eine graduelle bläulich-schwärzliche Verfärbung der Haut. Falls eine Ochronose auftritt, sollte das Arzneimittelabgesetzt werden.
Pigmanorm ist auch abzusetzen, wenn helle Flecken um die behandelte Stelle oder an anderen Körperpartien sichtbar werden oder nach 3 Monaten keine Depigmentierung eintritt (siehe auch Rubrik «Dosierung/Anwendung», «Therapiedauer»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungAnzeichen und Symptome
Bei übermässiger topischer Anwendung können die unter «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Erscheinungen vermehrt auftreten.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
D11AX11
Wirkungsmechanismus
Tretinoin
Tretinoin regt die Mitosetätigkeit der Epidermis an und bewirkt gleichzeitig eine Verdünnung und Verdichtung der Hornschicht. Die gesteigerte Zellproliferation in der Epidermis führt zu einer gewissen Hautbleichung.
Die Hornhautverdünnung erleichtert zudem die Penetration weiterer lokal applizierter Wirkstoffe (siehe auch Rubrik «Interaktionen»).
Hydrochinon
Lokal appliziertes Hydrochinon bewirkt durch Hemmung der enzymatischen Oxydation von Tyrosin zu 3,4-Dihydroxyphenylalanin (DOPA) und durch Unterdrückung weiterer metabolischer Prozesse im Melanocyten eine Depigmentierung von hyperpigmentierter Haut.
Dexamethason
Das antiphlogistisch wirkende Kortikoid Dexamethason bewirkt eine gewisse vorübergehende Bleichung («blanching effect»), führt gelegentlich zur Hypopigmentation und hat gleichzeitig einen deutlich anti-irritativen Effekt. Lokale Nebenwirkungen (z.B. Atrophie) sind bei längerer Anwendung allenfalls im Augenlidbereich zu erwarten. Eine systemische Wirkung nach perkutaner Aufnahme ist bei kleinflächiger Anwendung zu vernachlässigen.
Pharmakodynamik
Keine Angaben.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
PharmakokinetikZu dem vorliegenden Präparat existieren keine Resorptionsstudien. Über systemische Nebenwirkungen nach lokaler Tretinoin-Anwendung liegen bisher keine Beschreibungen vor. Die perkutane Resorption bei einer Applikation als Crème beträgt bei nicht entzündeter Haut des Menschen um 2–5% der aufgetragenen Menge. Hydrochinon hat ähnliche Eigenschaften wie Phenol. Es sollte daher als potentiell irritierende Substanz nicht auf Wunden, geschädigte Haut oder auf Schleimhäute appliziert werden. Der Penetrations- und Permeationsanteil der Wirkstoffmenge hängt ab von der Körperregion, dem Zustand der Haut, der galenischen Formulierung, dem Alter und dem Applikationsmodus.
Absorption
Hydrochinon
Es wurde eine Penetrationsstudie zum Wirkstoff Hydrochinon durchgeführt (siehe «Präklinische Daten»).
Dexamethason
Unter normalen Bedingungen wird nur ein Bruchteil der lokal applizierten Menge Kortikosteroid systemisch verfügbar. Bei lokaler Applikation von Pigmanorm konnten keine Anzeichen für eine systemische Wirkung festgestellt werden.
Distribution
Keine Angaben.
Metabolismus
Keine Angaben.
Elimination
Keine Angaben.
Präklinische DatenBei einer in vitro-Penetrationsstudie mit humaner Haut ergaben sich aus der dabei bestimmten Liberations- und Penetrationskinetik nach epikutaner Anwendung von Pigmanorm keine Hinweise auf eine relevante systemische Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes Hydrochinon. Gleichzeitig konnte aus den Daten eine relevante Bioverfügbarkeit von Hydrochinon in der vitalen Epidermis abgeleitet werden.
Mutagenität
Hydrochinon
Hydrochinon induziert dosisabhängig Gen-, Genom- und Chromosomenmutationen in Zellkulturen und im Tierversuch. Es sind keine Daten bekannt, die gegen eine Übertragbarkeit dieser Befunde auf den Menschen sprechen
Dexamethason
Zur Mutagenität von Dexamethason liegen noch keine ausreichenden Daten vor.
Karzinogenität
Hydrochinon
Im Langzeitversuch an Tieren (Mäusen) wurden schwache kanzerogene Effekte nach oraler Gabe beobachtet. Es sind keine Daten bekannt, die gegen eine Übertragbarkeit dieser Befunde auf den Menschen sprechen.
Dexamethason
Zur Karzinogenität von Dexamethason liegen noch keine ausreichenden Daten vor.
Reproduktionstoxizität
Tretinoin
Tretinoin wirkt nach systemischer Gabe teratogen und kann nach systemischer Gabe Vitamin A-Hypervitaminose-Effekte hervorrufen; dies geht aus pharmakologischen und toxikologischen Untersuchungen hervor. Eine A-Hypervitaminose kann bei lokaler Anwendung von Tretinoin wegen geringer perkutaner Resorption ausgeschlossen werden. Die perkutan resorbierte Menge liegt beim Menschen um 2–5% bei nicht entzündeter Haut. Wird eine auf stark entzündeter Haut maximal perkutan resorbierte Menge von 33% der applizierten Dosis (z.B. 10 g Creme mit 0,1% Tretinoin auf etwa 3000 cm²) als Extremwert angenommen, so liegen maximal 0,047 mg/kg vor. Beim Rhesusaffen führen erst dreimal verabreichte, orale Dosen von über 30 mg/kg zu teratogenen Schäden, bei Ratten liegt der teratogene «no effect level» bei ca. 2,7 mg/kg. Eine kumulative Wirkung durch häufiges Auftragen der Salbe ist infolge des raschen Ausscheidens von Tretinoin nicht zu erwarten. Bei Wistarratten ist topisch verabreichtes Tretinoin auch bei Dosen, die 1000-mal grösser als die beim Menschen topisch verabreichte Dosis sind, nicht teratogen (unter der Annahme einer systemischen Verfügbarkeit von 0,0005 mg Tretinoin/kg Körpergewicht; dies entspricht z.B. 500 mg bei einer 0,05%igen Creme bei einem 50 kg schweren Menschen). Bei diesen Dosen kam es zu Veränderungen, die als Normvarianten anzusehen sind, z.B. zu einer verzögerten Ossifikation einiger Knochen oder zu einer dosisabhängigen Zunahme überzähliger Rippen. Oral verabreichtes Tretinoin ist bei Ratten teratogen und fetotoxisch, wenn es in 500- und 1000-fachen Mengen der beim Menschen topisch verabreichten Dosen angewendet wird.
Dexamethason
Dexamethason wirkt im Tierversuch teratogen.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer46769 (Swissmedic).
PackungenTube zu 30 ml. (B)
ZulassungsinhaberinLouis Widmer AG, 8952 Schlieren.
Stand der InformationJanuar 2020.
|