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Fachinformation zu Gevilon® 450 / Gevilon® Uno:Pfizer AG
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Interaktionen

CYP2C8-Substrate
Gemfibrozil ist ein CYP2C8-Inhibitor und kann die Exposition von Wirkstoffen, welche hauptsächlich durch CYP2C8 metabolisiert werden (z.B. Dabrafenib, Loperamid, Enzalutamid [siehe weiter unten], Montelukast, Paclitaxel, Pioglitazon, Rosiglitazon [in der Schweiz nicht zugelassen], siehe auch «Interaktionen – Orale Antidiabetika»]) erhöhen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen - CYP2C8-Substrate»). Demzufolge können bei gleichzeitiger Anwendung von Gemfibrozil Dosisreduktionen von Wirkstoffen, welche hauptsächlich durch CYP2C8 metabolisiert werden, erforderlich sein.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Gemfibrozil mit Repaglinid an gesunde Probanden erhöhten sich AUC und Cmax von Repaglinid 8.1-fach, bzw. 2.4-fach. In derselben Studie erhöhten sich bei gleichzeitiger Verabreichung von Gemfibrozil plus Itraconazol mit Repaglinid AUC und Cmax von Repaglinid 19.4-fach, bzw. 2.8-fach. Des Weiteren führte die gleichzeitige Verabreichung von Gemfibrozil oder Gemfibrozil plus Itraconazol zu einer Verstärkung des hypoglykämischen Effektes von Repaglinid. Aufgrund des erhöhten Risikos einer schweren Hypoglykämie ist die gleichzeitige Anwendung von Gemfibrozil mit Repaglinid daher kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Gemfibrozil mit Dasabuvir erhöhten sich aufgrund der CYP2C8-Hemmung die AUC und Cmax von Dasabuvir (11.3-fach bzw. 2.01-fach). Eine erhöhte Dasabuvir-Exposition kann das Risiko einer Verlängerung des QT-Intervalls erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Gemfibrozil mit Dasabuvir ist daher kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Gemfibrozil mit Selexipag verdoppelte sich die AUC von Selexipag und erhöhte sich die AUC vom aktiven Metaboliten ACT-333679 um ca. das 11-Fache. Die gleichzeitige Verabreichung von Gemfibrozil mit Selexipag ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
In einer Studie mit gesunden Probanden, die zweimal täglich 600 mg Gemfibrozil erhielten, führte die Gabe einer Einzeldosis von 160 mg Enzalutamid zu einer 2.2-fachen Erhöhung der AUC von Enzalutamid und dessen aktivem Metaboliten (N-Desmethyl Enzalutamid) sowie zu einer Abnahme der Cmax von Enzalutamid und dessen aktivem Metaboliten um 16%. Eine erhöhte Enzalutamid-Exposition kann das Risiko von Schlaganfällen erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung von Gemfibrozil mit Enzalutamid sollte die Dosis von Enzalutamid reduziert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – CYP2C8-Substrate»).
HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Gemfibrozil mit HMG-CoA Reduktaseinhibitoren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») kann eine schwere Myositis mit deutlich erhöhter Creatinphosphokinase und Myoglobinurie (aufgrund einer Rhabdomyolyse) auftreten.
Die Kombination von Gemfibrozil mit einem Statin sollte generell unterbleiben. Die Anwendung von Fibraten allein ist gelegentlich mit einer Myopathie verbunden. Ein erhöhtes Risiko von unerwünschten muskuloskeletalen Ereignissen, einschliesslich einer Rhabdomyolyse, wurde bei der gleichzeitigen Anwendung von Fibraten zusammen mit Statinen beobachtet. Die gleichzeitige Verabreichung von Gemfibrozil mit Simvastatin sowie Rosuvastatin (in einer Dosierung von 40 mg) ist kontraindiziert. Eine gleichzeitige Behandlung mit Gemfibrozil und Rosuvastatin in geringeren Dosierungen sollte nur erfolgen, wenn der Nutzen gegenüber dem Risiko überwiegt.
Gemfibrozil beeinflusst auch die Pharmakokinetik von Simvastatin, Lovastatin, Pravastatin und Rosuvastatin. Bei gleichzeitiger Anwendung von Gemfibrozil sind die AUC-Werte von Simvastatinsäure um beinahe das 3-Fache und die von Pravastatin um das 3-Fache erhöht. Der Mechanismus der Wechselwirkung mit Simvastatin beruht wahrscheinlich auf der Hemmung der Glukuronidation über UGTA1 und UGTA3. Die Wechselwirkung mit Pravastatin könnte aufgrund einer Störung der Transportproteine auftreten. In einer Studie mit gesunden Probanden, die zweimal täglich 600 mg Gemfibrozil erhielten, führte die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 80 mg Rosuvastatin zu einer 2.2-fachen Erhöhung der mittleren Cmax und einer 1.9-fachen Erhöhung der mittleren AUC von Rosuvastatin.
Antikoagulantien
Gemfibrozil kann die antikoagulierende Wirkung von Vitamin K-Antagonisten des Cumarin-Typs wie Warfarin (in der Schweiz nicht zugelassen), Acenocoumarol oder Phenprocoumon verstärken. Deshalb sollte zu Beginn einer Therapie mit Gemfibrozil die Warfarin-Dosis um 30-50% reduziert und die Koagulation unter Kontrolle der Prothrombinzeit (INR) neu eingestellt werden. Entsprechende Dosisreduktionen können auch für andere Vitamin K-Antagonisten des Cumarin-Typs bei gleichzeitiger Anwendung mit Gemfibrozil erforderlich sein.
Orale Antidiabetika
Gemifibrozil kann bei Diabetes mellitus den Kohlenhydratstoffwechsel verbessern und dadurch bei Patienten unter oralen Antidiabetika vom Typ der Sulfonylharnstoffe zu niedrigen Blutglucosespiegeln führen.
Eine Kombination von Gemfibrozil mit Rosiglitazon (in der Schweiz nicht zugelassen) sollte nur vorsichtig vorgenommen werden. Die gleichzeitige Anwendung führte zu einer 2.3-fachen Erhöhung der systemischen Rosiglitazon-Exposition.
Oestrogene
Östrogene können zu einem Anstieg der Lipidwerte führen. Daher sollten Nutzen und Risiko einer gleichzeitigen Verordnung von Gevilon und Östrogenen oder östrogenhaltigen Kontrazeptiva im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden.
Ionenaustauscher-Harze
Die gleichzeitige Einnahme von Anionenaustauscherharzen, wie z.B. Colestipol oder Colestyramin, kann die Resorption von Gemfibrozil beeinträchtigen. Zwischen der Einnahme der Anionenaustauscherharze und Gemfibrozil sollte daher ein Mindestabstand von 2 Stunden eingehalten werden.
Bexaroten
Die gleichzeitige Anwendung von Gemfibrozil mit Bexaroten wird nicht empfohlen. Eine Untersuchung der Konzentrationen von Bexaroten bei Patienten mit kutanem T-Zell-Lymphom (CTCL) ergab, dass die gleichzeitige Gabe von Gemfibrozil zu einer erheblichen Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Bexaroten führte.
Colchicin
Die gleichzeitige Verabreichung von Colchicin (in der Schweiz nicht zugelassen) und Gemfibrozil kann das Risiko von neuromuskulärer Toxizität und Rhabdomyolyse erhöhen. Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion kann dieses Risiko ausgeprägter sein. Entsprechende Symptome bleiben in der Regel zwischen einer Woche und mehreren Monaten nach Absetzung von Colchicin bestehen. Eine Überwachung wird empfohlen, insbesondere zu Beginn einer Kombinationstherapie.
In vitro Studien mit CYP-Enzymen, UGTA-Enzymen und OATP1B1-Transportern
In vitro Studien zeigten einen inhibitorischen Effekt von Gemfibrozil auf CYP1A2, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, OATP 1B1 sowie UGT 1A1 und UGT 1A3 (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Da Gemfibrozil eine hohe Plasma-Eiweiss-Bindung aufweist, besteht die Möglichkeit von Wechselwirkungen durch Verdrängungsreaktionen mit anderen Arzneimitteln.

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