Eigenschaften/WirkungenATC-Code: S01AX13
Ciprofloxacin, ein bakteriostatisches und bakterizides Fluorochinolon-Antibiotikum, tritt in Wechselwirkung mit der DNS-Gyrase, einem Enzym, welches das Bakterium für die DNS-Synthese benötigt. Auf diese Weise kann die zum Leben notwendige Information von den bakteriellen Chromosomen nicht mehr abgelesen werden, was zu einem Zusammenbruch des bakteriellen Stoffwechsels führt. Ciprofloxacin zeigt eine hohe In-vitro-Aktivität gegenüber zahlreichen gramnegativen Mikroorganismen, einschliesslich Pseudomonas aeruginosa. Es ist – allerdings bei variierenden in vitro Empfindlichkeiten - auch wirksam gegen grampositive Bakterien, wie z.B. Staphylokokken und Streptokokken. Ciprofloxacin-resistente Stämme von MRSA, Pseudomonas aeruginosa, E. Coli, Klebsiella pneumoniae, Streprococcus pneumoniae und andere haben, regional unterschiedlich ausgeprägt, zugenommen. Anaerobier sind – mit gewissen Ausnahmen - im Allgemeinen nicht empfindlich.
Zur Wirksamkeit des Präparates bei Chlamydieninfektionen liegen keine kontrollierten klinischen Studien vor. Das Präparat eignet sich deshalb nicht zur Behandlung von Chlamydieninfektionen.
a) Sensibel (MHK ≤1 µg/ml)
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Grampositive Keime
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Streptococcus pneumoniae*
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Bacillus cereus
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Corynebacterium sp.
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Micrococcus sp.
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Staphylococcus capitis
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Staphylococcus haemolyticus
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Staphylococcus hominis
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Staphylococcus warneri
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Gramnegative Keime
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Acinetobacter sp.*
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Haemophilus sp.*
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Pseudomonas aeruginosa*
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Serratia marcescens*
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Haemophilus parainfluenzae
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Neisseria gonorrhoeae
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Neisseria meningitidis
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Moraxella catarrhalis
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Moraxella sp.
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Citrobacter sp.
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Enterobacter sp.
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Klebsiella pneumoniae
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Morganella morganii
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Proteus mirabilis
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Proteus vulgaris
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Escherichia coli
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Providentia sp.
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* Auch die klinische Wirksamkeit gegenüber diesen Mikroorganismen ist belegt.
Die klinische Signifikanz auf die übrigen sensiblen Keime ist unbekannt.
b) Mässig sensibel (MHK >1 µg/ml, <2 µg/ml)
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Grampositive Keime
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Chlamydia trachomatis
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Mycobacterium tuberculosis
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Streptococcus (viridans group)*
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c) Resistent (MHK >4 µg/ml)
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Pseudomonas cepacia (die meisten Stämme)
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Pseudomonas maltophilia (gewisse Stämme)
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Staphylococcus aureus
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Staphylococcus epidermidis
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Anaerobier (die meisten Keime inkl. Bacteroides fragilis und Clostridium difficile)
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Die Frequenz der Resistenzentwicklung gegenüber Ciprofloxacin bleibt niedrig mit Ausnahme von dokumentierten Isolaten methizillinresistenter Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Serratia marcescens. Eine plasmidvermittelte bakterielle Resistenz bei Fluorchinolonen wurde beschrieben. Es besteht ausserdem die Möglichkeit einer Parallelresistenz innerhalb der Gruppe. Die Häufigkeit der erworbenen Resistenz kann für ausgewählte Spezies geographisch und zeitlich variieren. Aufgrund seines speziellen Wirkungsmechanismus besteht keine Kreuzresistenz zwischen Ciprofloxacin und anderen antibakteriellen Substanzen mit unterschiedlichen chemischen Strukturen, z.B. mit Beta-Laktam-Antibiotika, Aminoglykosiden, Tetrazyklinen, Makroliden und Peptid-Antibiotika sowie Sulfonamiden, Trimethoprim und Nitrofuran-Derivaten.
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