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Fachinformation zu Bonox:Dr. Heinz Welti AG, Fabrikation chemisch-pharmazeutischer Produkte
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Diphenhydramini hydrochloridum.
Hilfsstoffe
Cellulosum microcristallinum, Lactosum monohydricum 205 mg/Tablette, Copovidonum, Talcum, Magnesii stearas, Silica colloidalis anhydrica.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Einschlaf- und Durchschlafstörungen.

Dosierung/Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Jugendliche über 16 Jahren 1 Tablette 15–30 Minuten vor dem Schlafengehen mit etwas Flüssigkeit ein.
Die Tabletten weisen eine Bruchrille auf. Sie dürfen für eine erleichterte Einnahme geteilt werden, nicht aber zur Dosierung einer halben Einheit.
Bei akuten Schlafstörungen ist die Behandlung möglichst auf Einzelgaben zu beschränken. Bei länger dauernden Schlafstörungen ist nach 2-wöchiger täglicher Einnahme ein Arzt zu konsultieren.
Die Anwendung und Sicherheit von Bonox bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Akuter Asthmaanfall.
Erhöhter Augendruck (Glaukom).
Phäochromozytom.
Prostatahypertrophie mit Restharnbildung.
Epilepsie.
Porphyrie.
Hypokaliämie, Hypomagnesiämie.
Herzrhythmusstörungen, z.B. angeborenes langes QT-Syndrom, Bradykardie.
Gleichzeitige Einnahme von Alkohol oder von MAO-Hemmern (Monoaminoxidase-Hemmern).
Schwangerschaft und Stillzeit.
Mechanische Stenosen im Bereich des Magen-Darmkanals, Magen- und Duodenalulcera.
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bonox sollte mit Vorsicht angewendet werden bei eingeschränkter Leberfunktion, chronischer Bronchitis, Asthma oder Lungenemphysem (Möglichkeit des Eindickens des Bronchialschleimes), Verengung des Mageneinganges (Achalasie der Kardia) oder des Magenausganges (Pylorusstenose), Hyperthyreose, Hypertonie.
Bonox Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Während der Behandlung mit Diphenhydraminhydrochlorid darf kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Diphenhydraminhydrochlorid in nicht vorsehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Diphenhydraminhydrochlorid darf nicht zusammen mit Monoaminoxidase-Hemmern gegeben werden (s. Kapitel «Kontraindikationen»).
Die Kombination mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln (Narkotika, Anxiolytika/Sedativa, Hypnotika, opioidhaltige Analgetika, Antidepressiva oder Antiepileptika) kann zu einer gegenseitigen Verstärkung der zentral dämpfenden Wirkung führen.
Die gleichzeitige Einnahme von Bonox mit anderen Arzneimitteln, die ebenfalls Diphenhydraminhydrochlorid enthalten, einschliesslich derer, die lokal angewendet werden, ist zu vermeiden.
Die anticholinerge Wirkung von Diphenhydraminhydrochlorid kann durch andere anticholinerge Wirkstoffe wie Atropin, Biperiden, trizyklische Antidepressiva oder Monoaminoxidase-Hemmer verstärkt werden. Es können eine Erhöhung des Augeninnendruckes, Harnverhalt oder eine u.U. lebensbedrohliche Darmlähmung auftreten.
Die Anwendung von Diphenhydraminhydrochlorid zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann zu verstärkter Müdigkeit führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Neuroleptika) oder zu einer Hypokaliämie führen (z.B. bestimmte Diuretika) ist zu vermeiden (s. Kapitel «Kontraindikationen»).
Diphenhydraminhydrochlorid kann bei Allergie-Tests möglicherweise zu falsch-negativen Testergebnissen führen und sollte daher mindestens 3 Tage vorher abgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva wird die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt.
Es sollten zudem nicht gleichzeitig Medikamente, die Epinephrin oder Norepinephrin enthalten, eingenommen werden, da das Risiko einer paradoxen Reaktion im Sinne eines verstärkten Blutdruckabfalls bestehen kann.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Bonox ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Frauen in gebärfähigem Alter sollten darauf hingewiesen werden, das Präparat abzusetzen, wenn sie schwanger werden möchten oder glauben, schwanger zu sein. In einer Fall-Kontroll-Studie wurden 599 Mutter-Kinder-Paar untersucht. Es gab eine positive Assoziation zwischen der Einnahme von Diphenhydraminhydrochlorid und der Inzidenz von Gaumenspalten. Bei 599 Schwangerschaften, in denen die Mütter während der ersten vier Monate Diphenhydraminhydrochlorid einnahmen, wurden 49 Kinder mit Missbildungen geboren. Die Zahl der schweren Missbildungen (25) war gegenüber dem Erwartungswert (18,7) leicht erhöht, so dass sich ein standardisiertes relatives Risiko von 1,33 ergab. Es liegen Hinweise vor, dass die gleichzeitige Einnahme von Diphenhydraminhydrochlorid und Benzodiazepinen (Temazepam) fetoletal sein kann.
Nach einer längerfristigen Einnahme von Diphenhydraminhydrochlorid während der Schwangerschaft wurden bei Neugeborenen 2 bis 8 Tage nach der Geburt Entzugssymptome beobachtet.
Stillzeit
Diphenhydraminhydrochlorid geht in die Muttermilch über und hemmt die Laktation.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Bonox sollte nicht nach Mitternacht eingenommen werden, wenn am nächsten Morgen die Aufmerksamkeit in besonderem Masse beansprucht wird (z.B. Autofahren, Maschinenbedienung). Unmittelbar nach Einnahme von Bonox dürfen keine Fahrzeuge geführt oder Maschinen bedient werden. Auch am Folgetag können sie Sedierung und beeinträchtigtes Reaktionsvermögen nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder auf die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Dies gilt insbesondere nach unzureichender Schlafdauer bzw. im Zusammenwirken mit Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Zur Klassifikation der Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen wurden die folgenden Definitionen verwendet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Leukopenie, Thrombopenie und Agranulozytose.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Unverträglichkeitsreaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Somnolenz, Benommenheit und Konzentrationsstörungen während des Folgetages, insbesondere nach unzureichender Schafdauer und Einnahme nach Mitternacht.
Selten: Kopfschmerzen, Schwindel.
Sehr selten: Paradoxe Reaktionen (Ruhelosigkeit, Nervosität, Erregung, Angstzustände, Zittern, Schlafstörungen).
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendruckes.
Herzerkrankungen
Selten: Tachykardien.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Obstipation, gastroösophagealer Reflux.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Sehr selten: cholestatischer Ikterus.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelschwäche.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Miktionsstörungen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Überdosierungen mit Diphenhydraminhydrochlorid sind in erster Linie – abhängig von der aufgenommenen Menge – gekennzeichnet durch die unterschiedlichen Stadien einer ZNS-Beeinträchtigung.
Bei Dosen bis ca. 700 mg treten vorwiegend Schläfrigkeit und Sedation auf. Diese Symptome gehen meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden zurück. Bei Kindern können die erregenden ZNS-Effekte im Vordergrund stehen.
Bei höheren Dosen können auch Bewusstseinstrübung bis Koma, Atemdepression bis Atemstillstand, Angstzustände, Halluzinationen, Erregungszustände bis zu Krampfanfällen, gesteigerte Muskelreflexe sowie Herz-Kreislauf-Symptome (Tachykardien, Herzrhythmusstörungen wie QT-Intervallverlängerung, wobei Torsades de Pointes nicht ausgeschlossen werden können, Kreislaufstillstand) auftreten. Auch Rhabdomyolysen sind beobachtet worden. Ausserdem treten anticholinerge Symptome (Fieber, trockene Schleimhäute, Mydriasis, Obstipation, Oligurie, Anurie) und eine metabolische Azidose auf.
In diesen Fällen ist so rasch wie möglich eine intensivmedizinische Behandlung einzuläuten. Innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung aussichtsreich sein, gefolgt von der wiederholten Gabe von Aktivkohle. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch (künstliche Beatmung, äussere Kühlung bei Hyperthermie). Zum Einsatz können ausserdem Volumensubstitution, Antikonvulsiva, gefässverengende Arzneimittel (kein Adrenalin) und ggf. Antiarrhythmika, bei kardialen Komplikationen u.U. Natriumhydrogencarbonat bzw. -lactat kommen.
Bei schweren Vergiftungen (Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen) bzw. Auftreten eines anticholinergen Symptoms stehen zur Anwendung unter intensivmedizinischen Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Physostigminsalcylat zur Verfügung.
Aufgrund des grossen Verteilungsvolumens und der starken Plasma-Eiweiss-Bindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Diphenhydraminhydrochlorid-Vergiftungen nur von geringem Nutzen sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R06AA02
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Diphenhydramin ist ein kompetitiver Antagonist des Histamins an H1-Rezeptoren. Über H2-Rezeptoren vermittelte Effekte des Histamins (z.B. Erhöhung der Magensaftsekretion) bleiben dagegen unbeeinflusst. Neben den Antihistamineigenschaften besitzt Diphenhydramin eine anticholinerge sowie eine ausgeprägte sedierende Wirkung.
Bei der Verwendung als Schlafmittel zeigt Diphenhydramin folgende Eigenschaften:
Verbessertes Ein- und Durchschlafen, kaum verkürzte REM-Phasen, gute Verträglichkeit, kein Hang-over, geringes Missbrauchpotential.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption
Diphenhydramin wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert. Die Wirkung tritt schnell ein (15–30 Min. nach oraler Gabe) und hält 4–6 Stunden an. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 5 Stunden. Max. Plasmaspiegel liegen nach einer Einzeldosis von 100 mg bei 0,1 mg/l.
Distribution
Die Bindung an Plasmaeiweiss ist hoch (über 98%). Diphenhydramin ist liquorgängig.
Metabolismus
Diphenhydramin wird in der Leber fast vollständig metabolisiert. Die Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv.
Elimination
Bei vorwiegend renaler Ausscheidung sind ca. 2% unveränderter Wirkstoff im Urin zu finden. Die Gefahr von Kumulation und Hang-over ist deshalb gering.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Keine Angaben vorhanden.

Präklinische Daten

Reproduktionstoxizität
Reproduktionsstudien an Ratten und Kaninchen haben bei fünffacher Überdosierung keine Beweise für Schädigungen des Fötus oder für eine Beeinträchtigung der Fertilität erbracht.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Bis heute wurden keine relevanten Langzeitstudien zu Mutagenität oder Karzinogenität von Diphenhydramin durchgeführt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C), vor Licht geschützt und für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Zulassungsnummer

52035 (Swissmedic).

Packungen

Packung zu 10 Tabletten (mit Bruchrille) [C]
Packung zu 20 Tabletten (mit Bruchrille) [C]

Zulassungsinhaberin

Dr. Heinz Welti AG, Gebenstorf.

Stand der Information

Dezember 2020.

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