ÜberdosierungToxische Reaktionen betreffen hauptsächlich das Zentralnervensystem und das kardiovaskuläre System (vgl. «Unerwünschte Wirkungen»).
Behandlung der akuten Toxizität
Eine Behandlung akuter systemischer Toxizität sollte spätestens nach Auftreten von Zuckungen eingeleitet werden.
Entsprechende Medikamente und Geräte sollten sofort verfügbar sein. Die Behandlung beinhaltet:
Erhaltung der Atmung, Stoppen der Krämpfe und Unterstützung des Kreislaufs. Sauerstoff muss verabreicht werden, unterstützt mit Maske und Beutel.
Ein krampflösendes Mittel sollte i.v. gegeben werden, wenn die Krämpfe sich nicht spontan innert 15-30 Sekunden lösen. Thiopental 1-3 mg/kg Körpergewicht i.v. unterbindet die Krämpfe rasch. Als Alternative kann Diazepam 0,1 mg/kg i.v. verabreicht werden, obwohl dessen Wirkung langsamer ist.
Suxamethonium stoppt die Muskelkrämpfe rasch, erfordert aber eine tracheale Intubation und kontrollierte Beatmung und soll nur bei genügender Kenntnis im Umgang mit dieser Behandlungsmethode angewendet werden.
Wenn eine kardiovaskuläre Depression (Hypotonie, Bradykardie) auftritt, ist für eine Volumenzufuhr i.v. zu sorgen und Ephedrin 5-10 mg i.v. sollte verabreicht und wenn nötig nach 2-3 Minuten wiederholt werden.
Eine Bradykardie wird mit Atropin 0,5-1,0 mg i.v. behandelt.
Sollte ein Kreislaufzusammenbruch auftreten, ist eine rasche kardiopulmonale Reanimation erforderlich: optimale Sauerstoffzufuhr, Beatmung und Kreislaufunterstützung sowie auch Behandlung der Azidose sind lebenswichtig, da Hypoxie und Azidose die systemische Toxizität von Lokalanästhetika erhöhen. Adrenalin (0,1-0,2 mg i.v. oder intrakardial) sollte so schnell wie möglich verabreicht und wenn nötig wiederholt werden.
Kindern müssen sämtliche Dosierungen entsprechend ihrem Alter und Gewicht verabreicht werden.
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