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Fachinformation zu Xylocain®:AstraZeneca AG
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Dosierung/Anwendung

Wie bei allen Lokalanästhetika ist die Sicherheit und Wirksamkeit von Lidocain abhängig von der genauen Dosierung, der richtigen Technik, angemessenen Vorsichtsmassnahmen und der Reaktionsbereitschaft bei allfälligen Notfällen.
Die nachfolgenden Dosierungsempfehlungen sind als Richtlinien zu verstehen. Zur Berechnung der notwendigen Dosis ist die Erfahrung des Arztes sowie die Kenntnis über das physische Befinden des Patienten äusserst wichtig.
Insbesondere bei älteren und geschwächten Patienten, Kindern unter 12 Jahren, Patienten im akuten Krankheitszustand oder septischen Patienten muss die Dosierung in Übereinstimmung mit dem Alter, Gewicht und physischen Zustand berechnet werden.

Xylocain Gel 2%
Als anästhesierendes Gleitmittel: unmittelbar vor dem Einführen auf das jeweilige Instrument auftragen.
Bei Kindern unter 12 Jahren darf die Dosis von 6 mg/kg Körpergewicht nicht überschritten werden.
Die Maximaldosis für Erwachsene beträgt 800 mg Lidocain pro 24 Stunden.

Anästhesie der Harnröhre

Oberflächenanästhesie der Harnröhre beim erwachsenen Mann
Für eine ausreichende Analgesie beim Mann werden 20 ml Xylocain Gel 2% empfohlen (= 400 mg Lidocain hydrochlorid). Das Gel muss langsam eingeführt werden, bis der Patient ein ziehendes Gefühl verspürt oder bis etwa die Hälfte der Tube (10 ml = 200 mg Lidocain hydrochlorid) verabreicht wurde. Dann wird für einige Minuten eine Penisklemme an der Spitze angebracht, danach wird die Restmenge eingeführt.
Ist eine Anästhesie besonders wichtig, z.B. bei Eingriffen mittels Sonden oder Zystoskopie, kann eine grössere Menge des Xylocain Gels (z.B. 30-40 ml) in 3-4 Portionen verabreicht werden. Vor der Einführung der Instrumente muss 10 Minuten gewartet werden, damit die anästhesierende Wirkung erreicht werden kann.
Xylocain Gel, das in die Blase eingebracht wird, ist dort ebenfalls während entsprechenden Eingriffen in dieser Region wirksam.

Oberflächenanästhesie der Harnröhre bei der Frau
5-10 ml Gel, in kleinen Portionen eingeführt, sind ausreichend, um die gesamte Harnröhre auszufüllen. Um eine ausreichende Anästhesie zu erreichen, müssen vor dem Beginn der urologischen Eingriffe einige Minuten bis zum Wirkungseintritt gewartet werden.

Xylocain Lösung 4%
Oberflächenanästhesie kann durch Einbringen der Lösung in einen Hohlraum oder durch Sprayen, z.B. unter Verwendung eines Atomiseurs oder Nebulisators, erreicht werden. Die Lösung kann auch mittels sterilem Tupfer appliziert werden, der nach jeder Anwendung weggeworfen wird.
Applikationen unterhalb der Stimmbänder kann zu exzessiven Plasmakonzentrationen führen, da in diesem Bereich ein geringerer Transfer in den Darm stattfindet und somit ein geringerer Abbau durch den First-Pass-Metabolismus resultiert.
Nach Inhalation via Nebulisator werden geringere Plasmakonzentrationen erreicht als nach einer Applikation mittels Spray-Aufsatz.

Erwachsene
Die empfohlene Dosis für Eingriffe beim Erwachsenen beträgt 2-7,5 ml Xylocain 4% Lösung (80-300 mg Lidocain HCl). Bei länger dauernden Eingriffen können bis zu 400 mg Lidocain appliziert werden.
Werden verschiedene lidocainhaltige Medikamente gleichzeitig angewendet, darf die gesamte Lidocain-Dosis 400 mg nicht überschreiten.
Bei Applikationen im Larynx, in der Trachea oder in die Bronchien sollte die Dosis von 5 ml (200 mg Lidocain hydrochlorid) nicht überschritten werden.
Bei Inhalation via Nebulisator können 5-10 ml (200-400 mg Lidocain hydrochlorid) angewendet werden.

Kinder
Bei Kindern unter 12 Jahren sollte die Dosis 3 mg/kg Körpergewicht nicht überschritten werden.

Xylocain Spray 10%
Jede Betätigung des graduierten Dosierungsventils setzt 10 mg Lidocain-Base frei (= 1 Sprühstoss). Es ist nicht notwendig, vor der Anwendung die Applikationsstelle zu trocknen.
Für Erwachsene gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

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Applikations-             Empfohlene        Maximale
fläche                    Dosis             Dosis   
                          mg                mg      
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Nasale Eingriffe, z.B.                              
Punktur der Kiefer-                                 
höhle                     20-60             600     
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Orale oder dentale                                  
Eingriffe, z.B. vor                                 
Injektionen               20-200            600     
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Eingriffe im Oro-                                   
pharynx, z.B. bei                                   
gastrointestinalen        20-200            600     
Endoskopien                                         
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Kinder
Bei Kindern sollte die Dosis von 4-5 mg/kg bei nasaler, oraler oder oropharyngealer Anwendung nicht überschritten werden.
Bei Neugeborenen und Säuglingen sind geringer konzentrierte Lösungen empfohlen.

Xylocain viskös 2%
Der Grad der systemischen Absorption ist abhängig davon, ob Xylocain viskös geschluckt oder ausgespuckt wird. Um eine unnötige Absorption zu verhindern, soll Xylocain viskös nur geschluckt werden, wenn dies unvermeidbar ist. Nach einer verschluckten Einmaldosis von 300 mg (15 ml) Xylocain viskös werden aufgrund des hohen hepatischen First-Pass-Metabolismus nur geringe Blutkonzentrationen erreicht.
Vor der Einführung von Instrumenten und Katheter in den oberen Respirations- oder Verdauungstrakt werden zur topischen Oberflächenanästhesie 10-15 ml Xylocain viskös empfohlen (200-300 mg Lidocain). Zur oralen Analgesie wird Xylocain viskös im Mund verteilt und wieder ausgespuckt. Zur Anwendung im Rachen soll Xylocain viskös gegurgelt und anschliessend wieder ausgespuckt oder geschluckt werden. Bei Kombination mit anderen lidocainhaltigen Produkten (z.B. zur Bronchoskopie) darf die gesamte Lidocain-Dosis 400 mg nicht überschreiten.

Kinder
Bei Kindern unter 12 Jahren darf die Dosis von 4 mg/kg nicht überschritten werden. Es wird empfohlen, dass grosse Mengen von Xylocain viskös ausgespuckt werden.
Bei Kindern unter 3 Jahren muss die Dosierung entsprechend bemessen mittels Wattestäbchen auf die betroffene Stelle appliziert werden. Bei Kindern, die Schwierigkeiten beim Ausspucken haben, soll Xylocain viskös ebenfalls mittels Wattestäbchen appliziert werden.
Während 12-24 Stunden dürfen nicht mehr als 4 Dosierungen verabreicht werden.
Bis heute liegt keine ausreichende Dokumentation vor, die eine Dosierungsempfehlung über eine längere Zeit bei Kindern unter 3 Jahren erlauben würde.

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