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Fachinformation zu Foscavir:Curatis AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J05AD01
Wirkungsmechanismus
Foscavir ist ein Virostatikum mit einem Wirkspektrum, das in vitro alle humanen Herpesviren, wie z. B. Herpes Simplex Typ 1 (HSV-1) und 2 (HSV-2), das humane Herpesvirus 6 (HHV-6), Varizella zoster- (VZV), Epstein-Barr- (EBV), Cytomegaloviren (CMV) und bestimmte Retroviren, einschliesslich HIV, hemmt. Darüber hinaus hemmt Foscarnet die DNS-Polymerase des Hepatitis B Virus (HBV). Foscarnet hat eine spezifische und direkte Hemmwirkung auf virale DNS-Polymerasen und reverse Transkriptasen in Konzentrationen, die die zelluläre DNA Polymerase nicht hemmen.
Foscarnet benötigt keine Aktivierung (Phosphorylierung) durch eine Thymidinkinase (TK) oder andere Kinasen. Deshalb ist Foscarnet in vitro aktiv gegen Thymidinkinase-negative HSV-Mutanten. CMV-Stämme, die gegen Ganciclovir resistent sind, können durch Foscarnet gehemmt werden. Resultate aus Sensitivitäts-Untersuchungen, ausgedrückt als Foscarnet-Konzentrationen, die in vitro für eine 50 %ige Wachstumshemmung nötig sind (IC50), schwanken stark, je nach Methode und Zelltyp. In Tabelle 4 sind einige sensitive Viren und deren IC50 aufgelistet.
Tab. 4
Foscarnet: Wachstumshemmung von Viren in Zellkulturen

Virus

IC50 (µM)

CMV
HSV-1, HSV-2
VZV
EBV
HHV-6
Ganciclovir-resistentes CMV
Aciclovir-resistentes HSV:
TK-negative Mutante
DNS-Polymerase-Mutante
HIV-1
Zidovudin-resistentes HIV-1

50-800*
10-130
48-90
<500**
49
190

67
5-443
11-32
10-32

* mittlere IC50 (113 CMV Isolate) = 269 µM.
** 97 % der viralen Antigensynthese ist bei 500 µM gehemmt.
Die durchschnittliche Foscarnetkonzentration (IC50), die in der Zellkultur das Wachstum von CMV um 50 % hemmt, beträgt ca. 270 µM/l. Die IC50 des normalen Wachstums der menschlichen Zellen liegt hingegen bei 1000 µM/l Foscarnet.
Es ist möglich, dass unter der Behandlung mit Foscarnet keine klinische Besserung eintritt, weil virale Stämme mit einer verminderten Sensitivität gegenüber Foscarnet beteiligt sind. In diesem Fall sollte die Therapie mit Foscarnet abgebrochen werden.
Pharmakodynamik
Nicht zutreffend.
Klinische Wirksamkeit
CMV-Retinitis bei AIDS-Patienten
In einer prospektiven, randomisierten und kontrollierten klinischen Studie bei 24 AIDS-Patienten mit CMV-Retinitis erhielten diese entweder Foscavir oder keine Behandlung. Die Behandlung mit Foscavir bestand aus einer 3-wöchigen Induktionstherapie mit Foscavir 60 mg/kg KG alle 8 Stunden, gefolgt von einer Erhaltungstherapie von 90 mg/kg KG 1x täglich bis zur Progression der Retinitis. Die 13 mit Foscavir behandelten Patienten zeigten eine signifikante Verzögerung in der Progression der CMV-Retinitis verglichen mit den Patienten ohne Behandlung. Die mittlere Zeit vom Studieneintritt bis zur Progression der Retinitis waren 93 Tage (21 bis < 364) mit bzw. 22 Tage (7 - 42 Tage) ohne Behandlung.
Aciclovir-resistente mucokutane HSV-Infektionen bei immungeschwächten Patienten
In einer kontrollierten klinischen Studie bei AIDS-Patienten mit Aciclovir-resistenter mucokutaner Herpes-Simplex-Infektion erhielten die Patienten randomisiert entweder Foscarnet (40 mg/kg KG alle 8 Stunden, n=8) oder Vidarabine 15 mg/kg KG pro Tag (n=6). 11 Patienten wurden nicht randomisiert der Foscavir-Behandlung zugeteilt, da sie Vidarabine nicht vertrugen. Die Läsionen bei den 8 Patienten, die randomisiert Foscavir erhielten, heilten nach 11 bis 25 Tagen. Bei 7 der 11 Patienten, die nicht randomisiert Foscavir erhielten, heilten die Läsionen in 10 bis 30 Tagen. Vidarabine musste bei 4 Patienten wegen Intoleranz bzw. bei 2 wegen geringer Ansprechung auf die Therapie abgesetzt werden.
In einer weiteren Studie mit 40 AIDS-Patienten und 3 Knochenmark transplantierten Patienten mit mucokutaner Acyclovir-resistenter HSV Infektion wurden die Patienten randomisiert zu Foscavir 40 mg/kg KG zwei- oder dreimal täglich. Bei 15 der Patienten heilten die Läsionen in 11 bis 72 Tagen, ohne dass sich ein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen zeigte.

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