Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEnkapsulierende peritoneale Sklerose (EPS) ist eine bekannte, seltene Komplikation bei der Peritonealdialysetherapie. EPS wurde bei Patienten beobachtet die Peritonealdialyselösungen, darunter Nutrineal PD4, erhielten.
Im Falle einer Peritonitis sollte die Wahl und die Dosierung von Antibiotika auf Grund der Identifikation und der Sensitivitätsstudien der isolierten Organismen bestimmt werden. Bis zur Identifikation der isolierten Organismen können Breitbandantibiotika indiziert sein.
Wenn irgendwelche Anzeichen oder Symptome einer vermuteten Übersensibilitätsreaktion auftreten, muss die intraperitoneale Gabe von Nutrineal unmittelbar gestoppt werden. Angemessene therapeutische Gegenmassnahmen müssen je nach klinischer Indikation eingeleitet werden.
Besondere Vorsicht ist in Fällen von unkompensierter metabolischer Azidose, schwerer Leberdysfunktion und Hyperammonämie geboten. Eine metabolische Azidose sollte vor und während einer Behandlung mit Nutrineal PD4 korrigiert werden.
Sicherheit und Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten wurden nicht untersucht.
Aminosäuren, wasserlösliche Vitamine und Arzneimittel können während der Peritonealdialyse verlorengehen und müssen bei Bedarf ersetzt werden.
Die Peritonealdialyse ist mit Vorsicht anzuwenden
1.bei Patienten mit abdominalen Erkrankungen, einschliesslich Perforation der
Peritonealmembrane oder des Diaphragmas durch Operation, angeborenen Missbildungen oder Trauma bis zur vollständigen Heilung, bei abdominalen Tumoren, Infektionen der Bauchwand, Hernien, fäkalen Fisteln, Kolostomie oder Ileostomie, häufigen Episoden mit Divertikulitis, entzündlichen oder ischämischen Darmerkrankungen, grossen polyzystischen Nieren oder anderen Erkrankungen, welche die Integrität der Bauchwand, der Bauchdecke oder der intraabdominellen Bauchhöhle beeinträchtigen, sowie
2.bei anderen Erkrankungen, einschliesslich eingesetzten Aortentransplantats und schweren Lungenerkrankungen.
Eine Infusion zu grosser Mengen einer Peritonealdialyselösung in die Bauchhöhle kann zu Schwellungen der Bauchhöhle, abdominalen Schmerzen und/oder Kurzatmigkeit führen.
Überdosierung einer Peritonealdialyselösung sollte durch Ablassen der Lösung aus dem Bauchraum behandelt werden.
Um eine Hyperhydratation oder Dehydratation zu vermeiden, muss der Flüssigkeitshaushalt genau dokumentiert und das Körpergewicht des Patienten sorgfältig überwacht werden.
Aufgrund des Hyperkaliämie-Risikos enthalten Nutrineal-Lösungen kein Kalium.
Im Falle eines normalen Serum-Kalium-Spiegels oder einer Hypokaliämie kann die Gabe von Kaliumchlorid (bis zu 4 mEq/L) indiziert sein, um eine schwere Hypokaliämie zu verhindern. Die Zugabe darf nach sorgfältiger Evaluierung des Serums- und des Ganzkörperkaliums nur unter ärztlicher Anleitung erfolgen.
Die Serumelektrolykonzentrationen (insbesondere Bicarbonate, Kalium, Magnesium, Calcium und Phosphat) sowie die chemischen (einschliesslich Parathormon) und hämatologischen Werte sollen regelmässig bestimmt werden.
Bei Diabetespatienten ist der Blutglucosespiegel regelmässig zu überwachen und die Insulindosierung oder eine andere Behandlung der Hyperglykämie anzupassen.
Die Lösung sollte nicht zur Behandlung der Lactacidose verwendet werden.
Ein Teil der Aminosäuren in Nutrineal PD4 wird zu metabolischen Stickstoff-
Abbauprodukten wie Harnstoff umgewandelt. Wenn die Dialyse nicht ausreicht, können die zusätzlichen Stoffwechsel-Abbauprodukte, die durch die Verwendung von Nutrineal PD4 entstehen, Symptome einer Urämie wie Anorexie oder Erbrechen hervorrufen. Die Symptome können durch Reduktion der Anzahl von Beutelwechseln, durch Beenden der Nutrineal-Behandlung oder durch eine Dialyselösung ohne Aminosäuren in einer höheren Dosis behandelt werden.
Bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyroidismus müssen Nutzen und Risiko der Anwendung einer Dialyselösung mit einem niedrigen Calciumgehalt sorgfältig abgewogen werden, da ein Hyperparathyroidismus dadurch verstärkt werden kann.
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