PharmakokinetikAbsorption
Cilazapril wird nach der oralen Verabreichung von Inhibace Plus gut resorbiert und durch Esterspaltung rasch zu der aktiven Form, dem Cilazaprilat, umgewandelt.
Die Bioverfügbarkeit von Cilazaprilat aus dem oralen Cilazapril beträgt im Urin gemessen annähernd 60%. Spitzenkonzentrationen von Cilazaprilat im Plasma stellen sich durchwegs innerhalb zweier Stunden ein.
Hydrochlorothiazid wird nach oraler Verabreichung von Inhibace Plus rasch resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb zweier Stunden erreicht.
Die Bioverfügbarkeit von Hydrochlorothiazid beträgt nach oraler Verabreichung im Urin gemessen ungefähr 65%.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Cilazaprilat wurde zu ca. 0,5 bis 0,7 l/kg bestimmt. Die Plasmaeiweissbindung beträgt ca. 25 bis 30%.
Hydrochlorothiazid wird zu 65% an Plasmaproteine gebunden; das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,5 bis 1,1 l/kg.
Metabolismus
Cilazapril wird als Ester fast vollständig zur freien Säure resp. dessen Salz, dem Cilazaprilat hydrolysiert. Im Urin werden weniger als 10% unverändertes Cilazapril ausgeschieden. Als weitere Metaboliten finden sich im Urin in geringer Menge noch die Glucuronide von Cilazapril und von Cilazaprilat.
Elimination
Cilazaprilat wird unverändert über die Nieren ausgeschieden, wobei die effektive Halbwertzeit, die für die Arzneimittelkumulation verantwortlich ist, etwa neun Stunden beträgt.
Hydrochlorothiazid wird weitgehend unverändert über die Nieren ausgeschieden, und die Halbwertzeit beträgt 7-11 Stunden.
Die AUC-Werte für Cilazaprilat und Hydrochlorothiazid steigen proportional zu erhöhten Dosen dieser beiden Arzneimittel in der kombinierten Verabreichungsform. Die pharmakokinetischen Parameter von Cilazaprilat werden durch ansteigende Dosen der Hydrochlorothiazid-Komponente nicht verändert. Die gleichzeitige Verabreichung von Cilazapril mit Hydrochlorothiazid hat keine Auswirkung auf die Bioverfügbarkeit von Cilazaprilat, Cilazapril oder Hydrochlorothiazid.
Die Verabreichung von Cilazapril und Hydrochlorothiazid nach Aufnahme von Nahrung verzögert das Tmax von Cilazaprilat um 1,5 Stunden und reduziert das Cmax um 24%, während das Tmax von Hydrochlorothiazid um 1,4 Stunden verzögert und das Cmax um 14% reduziert wird, ohne dass sich eine Auswirkung auf die allgemeine Bioverfügbarkeit ergibt. Dies weist darauf hin, dass zwar ein Einfluss auf die Geschwindigkeit, nicht aber auf das Ausmass der Resorption besteht.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz beobachtet man höhere Plasmakonzentrationen von Cilazaprilat als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, da die Elimination des Arzneimittels proportional zur Kreatinin-Clearance abnimmt. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz findet keine Ausscheidung statt, doch senkt die Hämodialyse sowohl die Konzentration von Cilazapril als auch von Cilazaprilat in beschränktem Masse.
Bei älteren Patienten, deren Nierenfunktion dem Alter entsprechend normal ist, können die Plasmakonzentrationen von Cilazaprilat bis zu 40% höher und die Clearance 20% tiefer sein als bei jüngeren Patienten.
Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden erhöhte Plasmakonzentrationen sowie eine verminderte Plasma-Clearance und renale Clearance beobachtet, wobei sich diese stärker auf Cilazapril als auf seinen aktiven Metaboliten Cilazaprilat auswirkten.
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