InteraktionenOrale Antikoagulantien: Verstärkte Wirkung der oralen Antikoagulantien (Verdrängung aus ihren Plasmaproteinbindungen) und Erhöhung der Blutungsgefahr. Während einer Behandlung mit Fenofibrat, sowie der ersten Woche nach deren Absetzen, sind häufigere Kontrollen des Prothrombinspiegels und Dosisanpassungen des Antikoagulans erforderlich. Es wird empfohlen, die Dosis des Antikoagulans zu Beginn der Therapie zu reduzieren und danach die Dosis, falls notwendig, kontinuierlich anzupassen gemäss den Prothrombinspiegelmessungen (gemäss INR (International Normalized Ratio)).
Cyclosporin: Einige schwere Fälle reversibler eingeschränkter Nierenfunktion wurden während der gleichzeitigen Therapie von Fenofibrat und Cyclosporin gemeldet. Die renale Funktion dieser Patienten muss daher engmaschig kontrolliert und die Therapie mit Fenofibrat gestoppt werden, falls sich die Laborparameter bedeutend ändern.
Hepatotoxische Substanzen und MAO-Hemmer: Im Falle eines Anstieges der Transaminasen siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
HMG-CoA Reduktase Inhibitoren oder andere Fibrate: Das Risiko einer schweren Muskeltoxizität ist bei gleichzeitiger Einnahme eines Fibrates mit einem HMG-CoA Reduktase Inhibitor oder einem anderen Fibrat erhöht. Eine solche Kombinationsmedikation sollte mit Vorsicht angewendet und die Patienten engmaschig auf Zeichen einer Muskeltoxizität kontrolliert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Orale Antidiabetika:
Sulfonylharnstoffe: Die Wirkung von oralen Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe kann durch Fenofibrat verstärkt werden.
Glitazone: Einige Fälle einer reversiblen paradoxen Reduktion der HDL-Cholesterinwerte wurden während der gleichzeitigen Verabreichung von Fenofibrat und Glitazon gemeldet. Es wird deshalb empfohlen, die HDL-Cholesterinwerte zu messen, wenn eines der beiden Medikamente zusätzlich zum anderen verabreicht wird, und, sollten die Werte zu tief sein, eine der beiden Therapien abzusetzen.
Cytochrom P450-Enzyme: In vitro-Studien an menschlichen Lebermikrosomen zeigen, dass Fenofibrat und Fenofibrinsäure die Cytochrom (CYP) P450-Isoformen CYP3A4, CYP2D6, CYP2E1 oder CYP1A2 nicht inhibieren. Sie sind in therapeutischen Konzentrationen schwache Inhibitoren von CYP2C19 sowie CYP2A6 und mässige Inhibitoren von CYP2C9.
Patienten, welchen Fenofibrat gleichzeitig mit CYP2C19, CYP2A6 und speziell CYP2C9 metabolisierten Arzneimittel mit einem engen therapeutischen Index verschrieben wird, sollten engmaschig überwacht werden und falls notwendig wird eine Dosisanpassung dieser Arzneimittel empfohlen.
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