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Fachinformation zu Sodium iodide (I-131) capsule T Curium:b.e.imaging.ag
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Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Häufigkeiten der berichteten Nebenwirkungen stammen aus der medizinischen Literatur. Nur aus kontrollierten klinischen Studien können präzise Häufigkeitsangaben eruiert werden. Deshalb gelten die hier angegebenen Häufigkeiten als Hinweis. Das Sicherheitsprofil von Natriumiodid (131I) hängt weitgehend von der verabreichten Dosis ab, die wiederum von der Indikation abhängt (z. B. Behandlung einer benignen bzw. malignen Erkrankung). Darüber hinaus ist das Sicherheitsprofil auch von den Dosisintervallen sowie der verabreichten kumulativen Gesamtdosis abhängig. Daher wurden die berichteten Nebenwirkungen je nach Therapieart (benigne oder maligne) gruppiert.
Häufig auftretende Nebenwirkungen waren: Hypothyreose, vorübergehende Hyperthyreose, Erkrankungen der Speichel- und Tränendrüsen und lokale Strahlenreaktionen. Bei Behandlungen von Krebserkrankungen können zusätzliche gastrointestinale Nebenwirkungen und Knochenmarkdepressionen häufig vorkommen.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
In den folgenden Tabellen werden die berichteten Nebenwirkungen nach Systemorganklassen aufgeführt. Symptome, die eher sekundär im Zusammenhang mit einem Syndrom auftreten (Beispiel: Sicca-Syndrom) werden in Klammern hinter dem jeweiligen Syndrom aufgeführt.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), selten (≥1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen mit abnehmendem Schweregrad angegeben.
Nebenwirkungen nach Behandlung einer benignen Erkrankung:

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Häufigkeit

Erkrankungen des Immunsystems

anaphylaktoide Reaktionen

nicht bekannt

Endokrine Erkrankungen

anhaltende Hypothyreose, Hypothyreose

sehr häufig

vorübergehende Hyperthyreose

häufig

thyreotoxische Krise, Thyroiditis, Hypoparathyreoidismus
(Senkung des Blutkalziums, Tetanie)

nicht bekannt

Augenerkrankungen

endokrine Ophtalmopathie (bei Morbus Basedow)

sehr häufig

Sicca-Syndrom

nicht bekannt

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Stimmbandlähmung

sehr selten

Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts

Sialadenitis

häufig

Leber- und Gallenerkrankungen

Leberfunktion anomal

nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Iodakne

nicht bekannt

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen

kongenitale Hypothyreose

nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

lokale Schwellungen

nicht bekannt

Nebenwirkungen nach Behandlung einer malignen Erkrankung:

Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Häufigkeit

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen
(einschliesslich Zysten und Polypen)

Leukämie

gelegentlich

Solide Karzinome, Blasenkarzinom, Dickdarmkarzinom, Magenkarzinom, Brustkrebs

nicht bekannt

Erkrankungen des Bluts und des Lymphsystems

Erythrozytopenie,
Knochenmarkdepression

sehr häufig

Leukozytopenie, Thrombozytopenie

häufig

Aplastische Anämie, permanente oder schwere Knochenmarksdepression

nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems

anaphylaktoide Reaktionen

nicht bekannt

Endokrine Erkrankungen

thyreotoxische Krise, vorübergehende Hyperthyreose

selten

Thyroiditis (vorübergehende Leukozytose),
Hypoparathyreoidismus (Senkung des Blutkalziums, Tetanie), Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus

nicht bekannt

Erkrankungen des
Nervensystems

Parosmie, Anosmie

sehr häufig

Hirnödem

nicht bekannt

Augenerkrankungen

Sicca-Syndrom (Konjunktivitis, Trockenheit der Augen und Nase)

sehr häufig

Verengung des Tränengangs (Tränensekretion erhöht)

häufig

Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe

häufig

Engegefühl im Hals*, Lungenfibrose, Atemnot, obstruktive Lungenwegerkrankung, Pneumonie, Tracheitis, Funktionsstörung der Stimmbänder
(Stimmbandlähmung, Dysphonie, Heiserkeit), Mundrachenschmerzen, Stridor

nicht bekannt

Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts

Sialadenitis (Mundtrockenheit, Speicheldrüsenschmerzen,
Speicheldrüsenvergrösserung, Zahnkaries, Zahnverlust), Strahlenkrankheit, Übelkeit, Ageusie, Dysgeusie, Appetitlosigkeit

sehr häufig

Erbrechen

häufig

Gastritis, Dysphagie

nicht bekannt

Leber- und Gallenerkrankungen

Leberfunktion anomal

nicht bekannt

Erkrankungen der
Nieren und Harnwege

Strahlenzystitis

nicht bekannt

Erkrankungen der
Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse

Ovarialinsuffizienz, Menstruationsstörungen

sehr häufig

Azoospermie, Oligospermie, Abnahme der männlichen Fertilität

nicht bekannt

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen

kongenitale Hypothyreose

nicht bekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

grippeartige Erkrankung, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Halsschmerzen

sehr häufig

lokale Schwellungen

häufig

* insbesondere bei bestehender Luftröhrenverengung
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse
Als Spätfolge nach Radioiodtherapie einer Hyperthyreose kann es dosisabhängig zur Entwicklung einer Hypothyreose kommen.
Diese Hypothyreose kann sich innerhalb von Wochen oder Jahren nach der Behandlung manifestieren, weshalb regelmässige Kontrollen der Schilddrüsenfunktion und eine geeignete Hormon-Substitutionstherapie erforderlich sind. Die Hypothyreose tritt in der Regel erst 6 - 12 Wochen nach Gabe des Radioiods ein.
Nach der Radioiodtherapie von malignen Erkrankungen wird oft über eine Hypothyreose berichtet, die allerdings in der Regel durch die vorangehende Thyreoidektomie zu erklären ist.
Fälle eines vorübergehenden Hypoparathyreoidismus konnten beobachtet werden; die betroffenen Patienten müssen entsprechend überwacht und mit Hormonsubstitution behandelt werden.
Augenerkrankungen
Nach Behandlung von Morbus Basedow oder Hyperthyreose kann sich eine bestehende endokrine Ophthalmopathie verschlechtern. Die Erfordernis einer begleitenden Steroidbehandlung muss bei der Radioiod-Therapie des Morbus Basedow individuell geprüft werden.
Lokale Strahlenwirkungen
Nach Gaben von Natriumiodid (131I) sind Stimmbandstörungen und -lähmung berichtet worden; in einigen Fällen konnte nicht entschieden werden, ob die Stimmbandstörung auf die Strahlung oder die chirurgische Behandlung zurückzuführen war.
Bei hoher Aufnahme von 131Iod in das Gewebe kann es lokal zu Schmerzen, Unbehagen und Ödemen kommen. Zum Beispiel können bei Radioiodtherapie der Restschilddrüse diffuse und heftige Weichteilschmerzen in der Kopf- und Halsregion auftreten.
Das Auftreten einer strahlenbedingten Pneumonie sowie von Lungenfibrosen ist bei Patienten mit disseminierten Lungenmetastasen des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms beschrieben worden, insbesondere nach Hochdosistherapie, verursacht durch die Zerstörung von metastatischem Gewebe.
Bei der Behandlung metastasierender Schilddrüsenkarzinome mit Beteiligung des Zentralnervensystems (ZNS) ist die Möglichkeit eines Hirnödems und/oder die Verschlechterung eines bereits existierenden Hirnödems ebenfalls in Betracht zu ziehen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Hohe Radioaktivitätsspiegel können zu Magen-Darm-Störungen führen, gewöhnlich innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach der Anwendung. Hinweise zur Prophylaxe solcher Magen-Darm-Störungen siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“.
Erkrankungen der Speichel- und Tränendrüsen
Eine Entzündung der Speicheldrüsen (Sialadenitis) mit Schwellung und Schmerzen in den Speicheldrüsen kann auftreten, verbunden mit teilweisem Geschmacksverlust und Mundtrockenheit. Speicheldrüsenentzündungen klingen im Allgemeinen spontan bzw. unterstützt durch entzündungshemmende Therapie ab, aber vereinzelt sind dosisabhängige Fälle von bleibendem Geschmacksverlust und Mundtrockenheit beschrieben worden. Der Speichelmangel kann Infektionen zur Folge haben, z. B. Karies, und im weiteren Verlauf zu Zahnverlust führen. Hinweise zur Prophylaxe solcher speichelbedingten Erkrankungen siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“.
Eine Funktionsstörung der Speichel- und/oder Tränendrüsen mit der Folge eines Sicca-Syndroms kann mit einer Verzögerung von einigen Monaten bis zwei Jahren nach einer Radioiodtherapie auftreten. Obwohl das Sicca-Syndrom in den meisten Fällen reversibel ist, kann bei einigen Patienten eine Persistenz der Symptome über mehrere Jahre beobachtet werden.
Knochenmarkdepression
Als Spätfolge einer Radioiodtherapie kann sich eine reversible Knochenmarkdepression mit isolierter Thrombozytopenie und Erythrozytopenie einstellen, die tödlich verlaufen kann. Eine Knochenmarkdepression ist am ehesten dann zu erwarten, wenn die applizierte Einzeldosis über 5000 MBq beträgt oder bei wiederholter Gabe in Abständen kleiner als 6 Monate.
Sekundärkarzinome
Nach hohen Aktivitätsdosen, wie sie gewöhnlich beim Schilddrüsenkarzinom verabreicht werden, ist ein vermehrtes Auftreten von Leukämie beobachtet worden.
Ein vermehrtes Auftreten von soliden Tumoren, die durch die Behandlung mit hohen Aktivitäten (oberhalb 7400 MBq) induziert wurden, ist beschrieben worden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen werden die gleichen Nebenwirkungen erwartet wie bei Erwachsenen. Wegen der höheren Strahlenempfindlichkeit von kindlichem Gewebe (siehe Abschnitt "Strahlenexposition“) und der höheren Lebenserwartung können jedoch Unterschiede bei der Frequenz und dem Schweregrad der Nebenwirkungen auftreten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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