PharmakokinetikTretinoin ist ein endogener Metabolit von Vitamin A und normalerweise im Plasma vorhanden.
Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Tretinoin gut über den Verdauungstrakt absorbiert, und die maximalen Plasmakonzentrationen werden bei gesunden Probanden nach drei Stunden erreicht. Die Absorption von Tretinoin kann intra- und interindividuell stark variieren. Der Einfluss von Nahrung auf die Bioverfügbarkeit von Tretinoin wurde nicht untersucht. Es ist jedoch bekannt, dass die Bioverfügbarkeit von Substanzen aus der Klasse der Retinoide durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme erhöht wird.
Distribution
Im Plasma ist Tretinoin grösstenteils an Plasmaproteine gebunden. Es wird keine Kumulation nach Mehrfachdosierung beobachtet und Tretinoin wird nicht in Körpergeweben gespeichert.
Metabolismus
Bei kontinuierlicher Dosierung kann die Plasmakonzentration deutlich abnehmen und die Clearance erhöht sein, möglicherweise aufgrund der Induktion von Cytochrom P450.
Tretinoin wird neben CYP2C8 und CYP3A4 auch durch CYP26A1 metabolisiert. Präparate, die CYP26A1 hemmen, wie z.B. Ketoconazol, könnten zu einer Erhöhung der Tretinoin-Exposition führen. Klinische Erkenntnisse über die relative Beteiligung dieses Enzyms am Gesamtmetabolismus von Tretinoin stehen noch aus.
Elimination
Die Elimination erfolgt hauptsächlich (zu 60 %) über die Nieren in Form von Metaboliten, während 30 % mit den Fäzes ausgeschieden werden. Die durchschnittliche Halbwertszeit beträgt 0,7 Stunden. Nach Verabreichung einer Einzeldosis von 40 mg kehrt die Plasmakonzentration nach sieben bis zwölf Stunden wieder auf endogene Werte zurück.
Tretinoin wird zu 13-cis-Retinsäure isomerisiert und zu 4-Oxo-Metaboliten oxidiert. Diese Metaboliten haben eine längere Halbwertszeit als Tretinoin und können akkumulieren.
Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Die Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen wurde nicht untersucht. Als Vorsichtsmassnahme sollte die Dosis auf 25 mg/m2/Tag reduziert werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es wurde nicht untersucht, ob bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz Dosisanpassungen notwendig sind.
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