Unerwünschte WirkungenDie folgenden unerwünschten Wirkungen wurden nach Organklasse und, wo möglich, nach Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind dabei wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit kann auf der Basis der vorliegenden Daten nicht abgeschätzt werden).
Bei Patienten mit Neuerkrankung
Von ungefähr 200 Patienten, die mit einer Neuerkrankung an klinischen Studien teilnahmen und Cabaser erhielten, haben 79% mindestens eine Nebenwirkung gemeldet. Die Nebenwirkungen waren grösstenteils vorübergehend und von milder oder moderater Schwere.
Psychiatrische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems (ZNS)
Bei 51% der Patienten betrafen die Nebenwirkungen das Zentralnervensystem.
Sehr häufig: Schlafstörungen (Somnolenz 18%, Schlaflosigkeit 11%), Schwindel (27%), Depression (13%).
Häufig: Dyskinesien (4%), Halluzinationen (4%).
Herz- und Gefässerkrankungen
Bei 30% der Patienten wurden kardiovaskuläre Nebenwirkungen gemeldet.
Sehr häufig: posturale Hypotension (10%).
Häufig: Herzrhythmusstörungen (4.8%), Palpitationen (4.3%), Angina Pectoris (1.4%).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Bei 53% der Patienten wurden gastrointestinale Störungen gemeldet.
Sehr häufig: Nausea (30%), Obstipation (22%), Mundtrockenheit (10%).
Häufig: Gastritis (7%), Erbrechen (5%) und Dyspepsie (2%).
Allgemeine Erkrankungen
Sehr häufig: periphere Ödeme (14%).
Häufig: nicht spezifizierte Ödeme (2%).
Kombinationstherapie mit Levodopa
Ungefähr 1070 Parkinson-Patienten erhielten in klinischen Studien Cabaser als Kombinationstherapie zusammen mit L-Dopa, 74% dieser Patienten entwickelten eine unerwünschte Wirkung, meist von leichtem bis mässig schwerem Grad. Diese waren zum Teil vorübergehend und erforderten in 15% der Fälle einen Abbruch der Behandlung.
Psychiatrische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems (ZNS)
51% der Fälle.
Sehr häufig: Dyskinesien und/oder Hyperkinesien (17%).
Häufig: Halluzinationen (9%) und/oder Verwirrtheitszustände (5%).
ZNS-Störungen waren häufiger bei Patienten über 65 Jahren als bei Patienten unter 65 Jahren (Halluzinationen: 12% versus 7%, Verwirrtheitszustände ohne Halluzinationen: 6% versus 2%).
Herz- und Gefässerkrankungen
27% der Fälle.
Sehr häufig: Schwindel und/oder Hypotonie und/oder Synkopen (22%).
Blutdruckabfall von klinischer Relevanz wurde in liegender und/oder stehender Position in weniger als 20% der Patienten beobachtet. Dieser Effekt trat hauptsächlich in den ersten Wochen der Behandlung auf. Veränderungen von Puls oder EKG wurden nicht beobachtet.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
13% der Fälle.
Häufig: Symptomatische Pleuraergüsse/Fibrosen (weniger als 2%).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
33% der Fälle.
Sehr häufig: Übelkeit und/oder Erbrechen, Dyspepsie und/oder Gastritis (20%). Gastrische Störungen waren bei Frauen häufiger als bei Männern (27% versus 16%).
Andere Nebenwirkungen, die aufgrund der pharmakologischen Klasse zu erwarten waren, betreffen Angina pectoris (1%), Myocardinfarkte (vereinzelte Fälle) und Erythromelalgie (0.4%). In 6% der Fälle traten periphere Oedeme auf.
Untersuchungen
Veränderungen der Standardlaborwerte: Hämatologie: In weniger als 1.5% der behandelten Patienten zeigte sich im Verlauf der Behandlung ein klinisch signifikanter Abfall der Werte von Hämoglobin, Hämatokrit und rotem Blutbild. Diese Befunde waren jedoch grösstenteils reversibel, sogar ohne Dosisanpassung.
Es kam im Laufe der Behandlung zu einer klinisch signifikanten Erhöhung des Kreatinins und der SGPT in 0.3% bzw. 1.2% der Fälle. Das Gleiche gilt für Triglyzeride, die in 6.8% der behandelten Fälle anstiegen.
Erfahrungen aus der Post-Marketing-Periode
Bei Patienten, die Cabergolin einnahmen, ist über fibrotische und seröse entzündliche Erkrankungen wie Pleuritis, Pleuraerguss, Pleuraschwarte, Lungenfibrose, Perikarditits, Perikarderguss, Herzklappenerkrankung und retroperitoneale Fibrose berichtet worden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die Inzidenz einer Herzklappenerkrankung unter Cabergolin ist nicht bekannt; auf Grund neuerer Untersuchungen in Bezug auf die Prävalenz einer Herzklappen-Regurgitation (des empfindlichsten echokardiographischen Markers einer restriktiven Herzklappenveränderung) könnte die Prävalenz einer Regurgitation, welche potenziell Cabergolin zuschreibbar ist, in der Grössenordnung von 20% oder mehr liegen und muss damit als sehr häufig eingestuft werden. Die Prävalenz einer Herzklappenerkrankung (einschliesslich Regurgitation) und anderen fibrotischen Störungen (z.B. Pericarditis und Pleuraerguss) ist höher als bei nicht-ergolinen Dopamin-Agonisten. Das Risiko für Herzklappenerkrankungen scheint besonders erhöht bei Dosierungen von über 3 mg täglich und/oder einer Anwendungsdauer von mehr als 6 Monaten. Informationen über die Reversibilität dieser Reaktionen sind nur in begrenztem Umfang verfügbar.
Zusätzlich zu den in klinischen Studien beobachteten unerwünschten Wirkungen wurde über die folgenden Ereignisse während der Post-Marketing-Phase berichtet:
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktion.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Leukopenie, Thrombopenie.
Psychiatrische Erkrankungen
Nicht bekannt: Wahnvorstellungen, Delirium, Aggression, psychotische Störung. Störungen der Impulskontrolle, suchtartige Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensweisen wie bei Zwangsstörungen können unter der Behandlung mit Cabaser auftreten. Gemeldet wurden z.B. pathologische Spielsucht und gesteigerte Libido einschliesslich Hypersexualität (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dopamin-Dysregulationssyndrom: Das Dopamin-Dysregulationssyndrom (DDS) ist eine Suchterkrankung, die bei einigen mit dopaminergen Arzneimitteln, einschliesslich Cabergolin, behandelten Patienten beobachtet wurde. Betroffene Patienten zeigen einen zwanghaften Missbrauch dopaminerger Arzneimittel bei Verwendung höherer Dosen als zur adäquaten Kontrolle von motorischen Symptomen der Parkinson-Krankheit erforderlich. Dies kann in einigen Fällen zu schweren Dyskinesien führen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Schlafattacken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen»).
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Pericarditis, Valvulopathie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gefässerkrankungen
Nicht bekannt: Hypertonie. Als Ergotderivat kann Cabaser als Vasokonstriktor wirken. Es wurde über Vasospasmen in Fingern und Zehen berichtet.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Dyspnoe, Lungenfibrose, Husten, Pleuritis, Pneumonie, Störung der Atemfunktion, respiratorische Insuffizienz.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: Gastrointestinale Hämorrhagie, Magenulcus.
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: Störung der Leberfunktion.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt: Rash, Alopezie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Beinkrämpfe.
Allgemeine Erkrankungen
Nicht bekannt: Fibrose (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Asthenie, Erschöpfung.
Untersuchungen
Nicht bekannt: Erhöhung der Kreatininphosphokinase, anormale Leberfunktionstests.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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