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Fachinformation zu Nimbex®:Aspen Pharma Schweiz GmbH
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Pharmakokinetik

Die Nichtkompartiment-Pharmakokinetik von Cisatracurium ist unabhängig von der Dosis (geprüft zwischen 0,1 und 0,2 mg/kg, d.h. 2 - 4 × ED95).
Das Pharmakokinetik-Modell bestätigt dieses Ergebnis und erweitert es bis zu 0,4 mg/kg (8 × ED95).
Distribution
Nach Injektion von Cisatracurium Dosen von 0,1 und 0,2 mg/kg bei gesunden, erwachsenen chirurgischen Patienten beträgt das Verteilungsvolumen im Steady State 121 bis 161 mL/kg.
Metabolismus
Cisatracurium wird im Körper bei physiologischem pH und physiologischer Temperatur durch die Hofmann’sche Elimination (ein chemischer Prozess) zu Laudanosin und zum Metaboliten monoquaternäres Acrylat abgebaut. Dieser Prozess macht ca. 80% der totalen Cisatracurium-Clearance aus. Laudanosin wird weiter abgebaut zu Desmethylmetaboliten, welche mit Glucuronsäure konjugiert werden. Das monoquaternäre Acrylat wird durch nicht spezifische Esterasen hydrolysiert und bildet den Metaboliten monoquaternärer Alkohol.
Elimination
In gesunden Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion werden ca. 15% der Cisatracurium-Dosis unverändert im Urin ausgeschieden. Der übrige Anteil wird hauptsächlich in Form konjugierter Metaboliten über die Niere ausgeschieden. Folglich ist die Elimination von Cisatracurium weitgehend organunabhängig, während die Metaboliten hauptsächlich über Leber und Niere ausgeschieden werden. Die Metaboliten besitzen keine muskelrelaxierende Wirkung.
i.v. Bolus-Injektion
Die pharmakokinetischen Parameter nach Injektion von Cisatracurium zu Dosen von 0,1 und 0,2 mg/kg bei erwachsenen chirurgischen Patienten mit gutem Allgemeinzustand sind in untenstehender Tabelle zusammengefasst:

Parameter

Mittelwert

Clearance

4,7 bis 5,7 mL/min/kg

Verteilungsvolumen im
Steady State

121 bis 161 mL/kg

Eliminations-Halbwertszeit:

·Cisatracurium

22 bis 29 Minuten

·Laudanosin

3 bis 3,6 Stunden

Infusionen
Die Pharmakokinetik von Cisatracurium nach einer Infusion von Nimbex ist gleich wie nach einer Bolus-Injektion. Die Pharmakokinetik wurde bei gesunden chirurgischen Patienten studiert, die initial einen Bolus von 0,1 mg/kg Nimbex erhielten, gefolgt von einer Infusion zur Erhaltung einer T1-Suppression von 89-99%. Die mittlere Clearance von Cisatracurium war 6,9 mL/kg/min und die Halbwertszeit 28 Minuten. Das Erholungsprofil war unabhängig von der Infusionsdauer und vergleichbar mit einer Bolus-Injektion.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Kinder:
Die Pharmakokinetik wurde anhand 20 gesunder Kinder im Alter von 2-12 Jahren untersucht, welche im Rahmen einer Halothan-Narkose Cisatracurium erhielten. Die Plasma-Clearance von Cisatracurium war höher und die Einstellung des Gleichgewichtes zwischen Plasmakonzentration und neuromuskulärem Block erfolgte in diesen Patienten schneller als in Erwachsenen, welchen Cisatracurium im Rahmen einer Opioidnarkose verabreicht wurde. Diese Resultate entsprechen der Tatsache, dass Cisatracurium bei Kindern einen schnelleren Wirkungseintritt und eine kürzere Wirkungsdauer aufweist.
Ältere Patienten:
Es gibt keine klinisch wichtigen Unterschiede in der Pharmakokinetik von Cisatracurium zwischen älteren und jungen Patienten. In einer Vergleichsstudie war die Plasma-Clearance altersunabhängig. Kleinere Unterschiede im Verteilungsvolumen (+ 17%) und der Halbwertszeit (+ 4 Minuten) hatten keine Auswirkung auf das Erholungsprofil.
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Es gibt keine klinisch wichtigen Unterschiede in der Pharmakokinetik von Cisatracurium bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz im Vergleich mit Gesunden. In einer Vergleichsstudie konnten weder statistisch signifikante noch klinisch wichtige Unterschiede der pharmakokinetischen Parameter von Cisatracurium nachgewiesen werden. Das Erholungsprofil ist unverändert.
Die Konzentrationen an Cisatracurium-Metaboliten sind bei Patienten mit abnormer renaler Funktion höher als bei Gesunden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Diese Metaboliten haben jedoch keine muskelrelaxierende Wirkung.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Es gibt keine klinisch wichtigen Unterschiede in der Pharmakokinetik von Cisatracurium bei Patienten mit terminalem Leberversagen im Vergleich mit Gesunden. In einer Vergleichsstudie bei Patienten während der Lebertransplantation und bei Gesunden fanden sich nur geringe Unterschiede im Verteilungsvolumen (+ 21%) und der Clearance (+ 16%), hingegen kein Unterschied in der Eliminations-Halbwertszeit. Das Erholungsprofil war unverändert.
Die Konzentrationen an Cisatracurium-Metaboliten sind bei Patienten mit abnormer hepatischer Funktion höher als bei Gesunden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Diese Metaboliten haben jedoch keine muskelrelaxierende Wirkung.
Adipöse Patienten:
Die Pharmakokinetik von Cisatracurium in adipösen Patienten (mehr als 30% über dem Idealgewicht) unterscheidet sich nicht von jener bei Normalgewichtigen.
Die Einstellung des Gleichgewichtes zwischen Plasma-Konzentration und neuromuskulärem Block erfolgte zwar bei adipösen Patienten 16% langsamer, hatte jedoch keinen klinisch signifikanten Einfluss auf den Wirkungseintritt oder das Erholungsprofil.
Patienten in der Intensivpflege:
Die Pharmakokinetik von Cisatracurium bei Patienten in der Intensivpflege, die über eine längere Zeit eine Infusion erhielten, ist vergleichbar mit jener gesunder chirurgischen Erwachsenen, die eine Infusion oder einen Bolus erhielten. Die mittlere Clearance war 7,5 mL/kg/min und die Eliminations-Halbwertszeit 27 Minuten. Das Erholungsprofil war unabhängig von der Infusionsdauer.
Die Konzentrationen an Cisatracurium-Metaboliten sind bei Patienten mit abnormer renaler und/oder hepatischer Funktion höher als bei Gesunden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Diese Metaboliten haben jedoch keine muskelrelaxierende Wirkung.

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