AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Metoprolol, anderen β-Blockern und verwandten Derivaten oder einem der Hilfsstoffe.
Schwere Hypotonie (systolischer Blutdruck <90 mmHg).
Atroventrikulärer Block 2. oder 3. Grades, dekompensierte Herzinsuffizienz (Lungenödem, Hypoperfusion oder Hypotonie), gleichzeitige kontinuierliche oder intermittierende Therapie mit positiv inotropen Substanzen, welche über β-Rezeptor Agonismus wirken, klinisch manifeste Sinusbradykardie, Sick-Sinus-Syndrom, kardiogener Schock, schwere periphere arterielle Durchblutungsstörungen, Hypotonie, Bradykardie (Puls <50 Schläge/min), unbehandeltes Phäochromozytom (siehe «Vorsichtsmassnahmen»). Beloc COR sollte bei vermutetem akutem Myokardinfarkt nicht eingenommen werden, solange eine Herzfrequenz <45 Schlägen/min., ein PQ-Intervall >0,24 sec oder ein systolischer Blutdruck <100 mmHg vorliegt. Ebenso darf Beloc nicht bei schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV) eingenommen werden.
Schweres Bronchialasthma oder starker Bronchospasmus in der Anamnese.
Vorsichtsmassnahmen
Eine Metoprolol-Behandlung soll nur bei Patienten initiiert werden, die klinisch stabil sind. Klinische Stabilität ist gegeben, wenn keine Rasselgeräusche der Lunge, kein ausgeprägter Ascites oder periphere Ödeme, ein systolischer Blutdruck über 90 mmHg, keine hämodynamisch signifikanten Arrhythmien vorliegen.
Ist der Patient nicht klinisch stabil, soll eine Behandlung mit Diuretika, Nitraten und ACE-Hemmern, zusammen mit Bettruhe initiiert werden bevor Metoprolol verabreicht wird.
Bei schwerer Hypotension (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg) und schwerer Bradykardie soll von einer Behandlung mit Metoprolol abgesehen werden, während Ödeme keine absolute Kontraindikation bedeuten.
Patienten, die mit β-Blockern behandelt werden, sollten keine intravenösen Verabreichungen von Calciumantagonisten des Verapamil-Typs erhalten.
Metoprolol beeinflusst die Freisetzung von Insulin und den Kohlenhydratstoffwechsel in geringerem Mass als nichtselektive Betablocker. Im Gegensatz zu nichtselektiven Betablockern werden die Symptome von Hypoglykämie bei Diabetikern durch Metoprolol nur teilweise verdeckt. Trotzdem ist Vorsicht geboten.
Diabetische Patienten sind darauf hinzuweisen, dass Betablocker die bei Hypoglykämie auftretende Tachykardie abschwächen können; andere Zeichen einer Hypoglykämie wie Schwindel oder Schwitzen werden unter Umständen nicht wesentlich unterdrückt, Schwitzen kann sogar verstärkt werden.
Im allgemeinen sollten Patienten mit obstruktiver Atemwegserkrankung keine β-Rezeptorenblocker verabreicht werden. In Fällen jedoch, in denen entsprechende andere Medikamente nicht vertragen werden oder unwirksam sind, kann Metoprolol aufgrund seiner Kardioselektivität verabreicht werden. Dabei ist die niedrigste noch wirksame Dosis zu verschreiben und der Patient mit dem β2-Stimulator neu einzustellen.
Beloc kann bei genetisch bedingtem Debrisoquin-Polymorphismus bei langsamen Metabolisierern zu einer erhöhten Plasmakonzentration führen.
Bei der Therapie mit β1-Rezeptorenblockern ist das Risiko der Beeinflussung des Kohlenhydratstoffwechsels oder der Maskierung einer Hypoglykämie geringer, als bei der Therapie mit nichtselektiven β-Rezeptorenblockern. Trotzdem ist Vorsicht geboten.
Bei Patienten mit bestehender Herzdekompensation sollte diese vor und während der Metoprolol-Therapie behandelt werden.
Eine bestehende AV-Überleitungsstörung mässigen Grades kann verstärkt werden (bis zum AV-Block).
Tritt eine zunehmende Bradykardie auf, sollte Metoprolol geringer dosiert oder ausschleichend abgesetzt werden.
Metoprolol kann vor allem wegen seiner blutdrucksenkenden Wirkung periphere arterielle Durchblutungsstörungen verstärken.
Wird Metoprolol Patienten gegeben, bei denen ein Phäochromozytom bekannt ist, ist gleichzeitig ein α-Rezeptorenblocker zu verabreichen (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Leberzirrhose kann die Bioverfügbarkeit von Metoprolol zunehmen, was zu höheren Plasmakonzentrationen führt.
Vor Operationen ist der Anästhesist von der Medikation mit β-Rezeptorenblockern in Kenntnis zu setzen.
Eine abrupte Unterbrechung der Therapie ist zu vermeiden. Gegebenenfalls wird die Dosierung von Metoprolol schrittweise im Lauf von 14 Tagen gesenkt bis 1× 25 mg in den letzten 6 Tagen.
Während dieser Zeit ist der Patient sorgfältig zu überwachen, dies gilt insbesondere für Patienten mit ischämischen Herzkrankheiten. Während der Absetzphase kann das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (inkl. plötzlicher Herztod) erhöht sein.
Patienten, die β-Rezeptorenblocker einnehmen, zeigen eine schwerere Verlaufsform bei anaphylaktischem Schock.
β-Rezeptorenblocker können das Reaktionsvermögen des Patienten im Strassenverkehr und beim Arbeiten an Maschinen beeinträchtigen.
Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie B.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Feten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
β-Blocker können beim Fetus, Neugeborenen sowie bei Kleinkindern in der Stillperiode zu Bradykardie führen. Wird die stillende Mutter mit Metoprolol-Dosen innerhalb des normalen therapeutischen Bereichs behandelt, ist die Auswirkung auf den Säugling durch in die Muttermilch gelangtes Metoprolol zu vernachlässigen. Trotzdem sollte der Säugling sorgfältig auf Anzeichen einer β-Blockade überwacht werden.
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