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Fachinformation zu Serdolect®:Lundbeck (Schweiz) AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Herzkreislauf:
In klinischen Studien wurde beobachtet, dass Serdolect das QT-Intervall stärker verlängert als einige andere Neuroleptika. Die mittlere QT-Verlängerung ist am oberen Ende des empfohlenen Dosisbereichs (20 und 24 mg) stärker ausgeprägt. Die Verlängerung des QTc-Intervalls birgt bei einigen Arzneimitteln das Risiko, Arrhythmien vom Typ Torsade de pointes (TdP) (einer lebensbedrohlichen polymorphen Kammertachykardie) sowie einen plötzlichen Tod hervorzurufen. Klinische und nichtklinische Daten konnten jedoch nicht belegen, dass Serdolect ein grösseres arrhythmogenes Potential als andere Antipsychotika hat. Daher sollte Serdolect nur bei Patienten mit Schizophrenie angewendet werden, die zumindest mit einem anderen Antipsychotikum ungenügenden Behandlungserfolg und/oder ungenügende Verträglichkeit zeigten.
Ärzte, die Serdolect verordnen, sollten die erforderlichen Sicherheitsmassnahmen vollständig einhalten.
EKG-Kontrolle:
·EKG-Kontrollen sind vor und während der Behandlung mit Serdolect erforderlich.
·Serdolect ist kontraindiziert, wenn bei Behandlungsbeginn bei männlichen Patienten ein QTc-Intervall von > 450 msec und bei weiblichen Patienten von > 470 msec beobachtet wird.
·EKG-Kontrollen sollten zu Behandlungsbeginn, darauf nach Erreichen des Steady-State nach etwa 3 Wochen oder Erreichen einer Dosis von 16 mg, und wieder nach einer Behandlungsdauer von 3 Monaten durchgeführt werden.
·Während der Erhaltungstherapie ist alle drei Monate ein
·EKG erforderlich.
·Während der Erhaltungstherapie sind vor und nach jeder Dosiserhöhung EKG-Aufzeichnungen vorzunehmen.
·Ein EKG wird nach jeder zusätzlichen Gabe oder Erhöhung der Dosis einer Begleitmedikation, die zu einer Erhöhung der Sertindol-Konzentration führen könnte, empfohlen (siehe Interaktionen).
·Wird während der Behandlung mit Serdolect ein QTc-Intervall von mehr als 500 msec gemessen, sollte die Behandlung mit Serdolect abgebrochen werden.
·Werden bei den Patienten Symptome wie Palpitationen, Konvulsionen oder Synkope beobachtet, die ein Zeichen für das Auftreten von Arrhythmien sein könnten, sollte der verschreibende Arzt umgehend eine Untersuchung einschliesslich eines EKGs einleiten.
·Das EKG wird idealerweise morgens abgeleitet und für die Berechnung des QTc-Intervalls sind die Bazett- oder die Fridericia-Formel zu bevorzugen.
Das Risiko einer QT-Verlängerung steigt bei Anwendung einer Begleitmedikation, die das QTc-Intervall verlängert oder den Metabolismus von Sertindol hemmt (siehe Kontraindikationen).
Bei Patienten, bei denen das Risiko einer erheblichen Elektrolytenentgleisung vorliegt, sind vor Behandlungsbeginn mit Serdolect die Kalium- und Magnesiumserumspiegel zu bestimmen. Gegebenenfalls sind vor Aufnahme einer Behandlung dann niedrige Kalium- und Magnesiumspiegel zu korrigieren. Treten Erbrechen, Durchfall oder andere Störungen des Elektrolytenhaushalts auf, oder wird eine Behandlung mit kaliumentziehenden Diuretika durchgeführt, ist eine Kontrolle der Kaliumspiegel im Serum angebracht.
Aufgrund der α1-blockierenden Wirkung von Sertindol können während der anfänglichen Dosis-Titrationsphase orthostatische Symptome auftreten.
Neuroleptika können die Wirkung von L-Dopa- und Dopamin-Agonisten hemmen. Serdolect sollte bei Patienten mit Morbus Parkinson vorsichtig eingesetzt werden.
Einige SSRI's wie Fluoxetin und Paroxetin (potente CYP2D6-Hemmer) können die Plasmaspiegel von Sertindol um den Faktor 2-3 erhöhen. Eine Kombinationstherapie mit Serdolect und diesen Arzneimitteln sollte daher nur unter besonderer Vorsicht und bei positiver Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Eine niedrigere Erhaltungsdosis von Serdolect kann erforderlich sein und eine sorgfältige EKG-Kontrolle sollte vor und nach jeder Dosisänderung dieser Arzneimittel durchgeführt werden (siehe Interaktionen).
Serdolect sollte bei Patienten, die langsame CYP2D6-Metabolisierer sind, mit Vorsicht eingesetzt werden (siehe Interaktionen).
Von Hyperglykämie oder der Verschlimmerung eines bereits bestehenden Diabetes während der Behandlung mit Sertindol wurde in sehr seltenen Fällen berichtet. Eine adäquate klinische Überwachung ist bei diabetischen Patienten und bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes Mellitus ratsam.
Risiko für das Auftreten von unerwünschten zerebrovaskulären Ereignissen:
In randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studien mit an Demenz erkrankten Patienten, die mit einigen atypischen Antipsychotika behandelt wurden, wurde ein etwa um das dreifache erhöhtes Risiko für unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet. Der Mechanismus, der zu dieser Risikoerhöhung führt, ist unbekannt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Wirkung auch bei der Anwendung anderer Antipsychotika oder bei anderen Patientengruppen auftritt. Sertindol sollte daher bei Patienten, die ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben, mit Vorsicht angewendet werden. Aufgrund des erhöhten Risikos von schwerwiegenden kardiovaskulären Erkrankungen bei älteren Menschen, sollte Sertindol bei Patienten über 65 Jahren nur mit Vorsicht angewendet werden. Mit einer Behandlung sollte erst nach einer gründlichen kardiovaskulären Untersuchung begonnen werden.
Venöse Thromboembolien:
Unter Behandlung mit Neuroleptika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Patienten, die mit Neuroleptika behandelt werden, zeigen oftmals erworbene Risikofaktoren für VTE. Deshalb sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Sertindol identifiziert und präventive Massnahmen ergriffen werden.
Erhöhtes Todesfallrisiko bei älteren Personen mit Demenz:
Die Daten von zwei grossen Anwendungsbeobachtungsstudien zeigten, dass ältere Menschen mit Demenz, welche mit Neuroleptika behandelt werden, ein leicht erhöhtes Todesfallrisiko haben im Vergleich zu Nicht-Behandelten. Es existieren nicht genügend Daten, um eine abschliessende Beurteilung des genauen Ausmasses des Risikos zu geben. Die Ursache des erhöhten Risikos ist nicht bekannt.
Sertindol ist nicht zugelassen zur Behandlung von demenz-bezogenen Verhaltensstörungen.
Herabgesetzte Leberfunktion:
Patienten mit leichten/mittelschweren Leberfunktionsstörungen sollten genau beobachtet werden. Eine langsamere Dosis-Titration und eine niedrigere Erhaltungsdosis sind angezeigt (siehe Dosierung/Anwendung).
Tardive Dyskinesie:
Es wird angenommen, dass die tardive Dyskinesie durch eine Überempfindlichkeit der Dopaminrezeptoren in den Basalganglien aufgrund einer chronischen Rezeptorblockade durch Neuroleptika hervorgerufen wird. In klinischen Studien wurde eine niedrige Inzidenz (vergleichbar mit der von Placebo) von extrapyramidalen Symptomen unter Serdolect-Behandlung beobachtet. Dennoch wurde eine Langzeitbehandlung mit neuroleptischen Substanzen (vor allem mit höheren Dosierungen) mit dem Risiko der tardiven Dyskinesie in Verbindung gebracht. Treten Anzeichen einer tardiven Dyskinesie auf, sollte eine Dosisreduzierung oder ein Absetzen der Medikation erwogen werden.
Epileptische Anfälle:
Serdolect sollte bei Patienten mit einer Anamnese von epileptischen Anfällen mit Vorsicht angewandt werden.
Malignes neuroleptisches Syndrom:
Ein potentiell gefährlicher Komplex von Symptomen, der als malignes neuroleptisches Syndrom bezeichnet wird, wird gelegentlich im Zusammenhang mit antipsychotischen Medikamenten festgestellt. Das Auftreten eines malignen neuroleptischen Syndroms erfordert ein sofortiges Absetzen von antipsychotischen Medikamenten.
Absetz-Symptome:
Akute Absetz-Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und Schlaflosigkeit, wurden nach abruptem Absetzen von Antipsychotika beschrieben. Erneutes Auftreten von psychotischen Symptomen könnte auch erfolgen und das Auftreten von unwillkürlichen Bewegungsstörungen (wie Akathisie, Dystonie, Dyskinesie) wurde berichtet. Aus diesen Gründen ist ein schrittweises Absetzen ratsam.
Laktose
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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