ÜberdosierungAbsichtliche oder akzidentielle Überdosierungen mit Sotalol führten selten zum Tod.
Die Symptomatik einer Sotalol-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion, Herzrhythmusstörungen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits geringe Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken.
Das klinische Bild zeigt, abhängig vom Ausmass der Intoxikation, im wesentlichen kardiovaskuläre und zentralnervöse Symptome wie Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Pupillenerweiterung, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle, Hypotonie, Bradykardie bis zur Asystolie, deutliche QT-Verlängerung, Bronchospasmen und Hypoglykämie. Bei starker Bradykardie können ventrikuläre Extrasystolen einfallen, die ventrikuläre Tachykardien bzw. «Torsades de pointes» auslösen können. Symptome des Herz-Kreislauf-Schocks sind ebenfalls aufgetreten.
Therapie bei Überdosierung
Neben allgemeinen Massnahmen der primären Substanzelimination müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und gegebenefalls korrigiert werden. Die häufigsten zu erwartenden Anzeichen sind Bradykardie, Herzinsuffizienz, Hypotonie, Bronchospasmen und Hypoglykämie. In Fällen massiver beabsichtigter Überdosierung (2-16 g) von Sotalol wurden die folgenden klinischen Auswirkungen beobachtet: Hypotonie, Bradykardie, Verlängerung des QT-Intervalls, ventrikuläre Extrasystolen, ventrikuläre Tachykardie, Torsades de pointes. Nach einer Überdosierung sollte die Behandlung mit Sotalol abgesetzt und der Patient engmaschig beobachtet werden.
Als Gegenmittel können gegeben werden:
·Atropin: 1–2 mg intravenös als Bolus.
·Betasympathomimetika in Abhängigkeit vom Körpergewicht und Effekt: Dopamin, Dobutamin, Isoprenalin und Epinephrin.
·Glukagon: initial 1–10 mg intravenös; anschliessend 2–2.5 mg pro Std. als Dauerinfusion.
·Aminophyllin oder ein Beta-2-Rezeptoragonist in Aerosolform (gegen Bronchospasmen).
Bei therapierefraktärer Bradykardie sollte eine temporäre Schrittmachertherapie durchgeführt werden.
Hämodialyse: Sotalol ist hämodialysierbar. Unter einer Hämodialyse sinkt die Eliminationshalbwertszeit auf 6.9 ± 1.2 Stunden. Nach Abschluss einer Hämodialyse ist mit einem erneuten, geringfügigen Ansteigen des Serumspiegels zu rechnen, da Sotalol aus tieferen Kompartimenten in das Serumkompartiment freigesetzt wird.
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