InteraktionenEs wurde eine klinisch signifikante Interaktion (potenziell tödlich) zwischen Brivudin und Fluoropyrimidinen (z.B. Capecitabin, 5-FU, Tegafur, Flucytosin, usw.) beschrieben (siehe auch Rubriken «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Unerwünschte Wirkungen»).
Diese Interaktion, die zu einer erhöhten Fluoropyrimidin-Toxizität führt, ist potenziell tödlich.
Brivudin hemmt durch seinen Hauptmetaboliten Bromovinyluracil die Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) irreversibel. DPD ist ein Enzym, das den Metabolismus sowohl von natürlichen Nukleosiden (z.B. Thymidin) als auch von Pyrimidin-Derivaten wie 5-Fluorouracil (5-FU) reguliert. Die Hemmung des Enzyms führt zu einer Akkumulation und verstärkten Toxizität von 5-FU und anderen Fluoropyrimidinen.
Bei gesunden Erwachsenen ist nach einer Behandlung mit Brivex (125 mg Brivudin einmal täglich für 7 Tage) die volle Funktionstüchtigkeit der DPD 18 Tage nach Einnahme der letzten Tablette Brivex wiederhergestellt.
Dennoch darf Brivex nicht bei Patienten angewendet werden, die kürzlich eine Krebs-Chemotherapie erhalten haben, derzeit erhalten oder innerhalb von 4 Wochen erhalten sollen mit Arzneimitteln, die 5-Fluorouracil (5-FU) enthalten, einschliesslich seiner topischen Zubereitungen, seiner Prodrugs (z.B. Capecitabin, Tegafur) und Kombinationsarzneimitteln, die einen dieser Wirkstoffe oder andere Fluoropyrimidine enthalten (siehe auch Rubriken «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Unerwünschte Wirkungen»).
Brivex darf nicht bei Patienten angewendet werden, die kürzlich eine antimykotische Therapie mit Flucytosin (einem Prodrug von 5-Fluorouracil) erhalten haben oder derzeit erhalten.
Brivex darf auch nicht bei Patienten angewendet werden, die kürzlich eine Behandlung mit niedrigdosierten topischen 5-FU-Arzneimitteln (z.B. Verrumal, Actikerall) erhalten haben oder derzeit erhalten.
Zwischen einer Behandlung mit Brivex und dem Beginn einer Therapie mit Capecitabin oder anderen 5-Fluoropyrimidin-haltigen Arzneimitteln einschliesslich Flucytosin muss ein zeitlicher Abstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden.
Bei einer versehentlichen gemeinsamen Verabreichung von Brivex bei Patienten, die kürzlich Fluoropyrimidine erhalten haben oder derzeit erhalten, müssen beide Arzneimittel abgesetzt und wirkungsvolle Massnahmen zur Verringerung der Toxizität der Fluoropyrimidine ergriffen werden: sofortige Einweisung ins Krankenhaus und alle Massnahmen zur Verhütung systemischer Infektionen und Dehydration. Tox Info Suisse muss so schnell wie möglich kontaktiert werden, um eine geeignete Vorgehensweise gegen die Fluoropyrimidin-Toxizität zu finden (s. Rubriken «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Unerwünschte Wirkungen»).
Dopaminerge Substanzen und/oder Parkinson:
Aus Postmarketing-Berichten liegen Hinweise auf eine mögliche Interaktion von Brivudin mit dopaminergen Mitteln zur Behandlung von Morbus Parkinson vor, die zur Auslösung von Chorea führt.
Es gibt keine Anzeichen für eine Induktion oder Hemmung des Leber-Cytochrom-P-450-Systems.
Nahrungsaufnahme beeinflusst die Absorption von Brivudin nicht signifikant.
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