Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenPeritonealdialyselösungen dürfen nicht zur intravenösen Infusion angewendet werden.
bicaVera, Peritonealdialyselösungen dürfen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei:
-Elektrolytverlust durch starkes Erbrechen und/oder Durchfall (eine vorübergehende Umstellung auf eine kaliumhaltige Peritonealdialyselösung könnte erforderlich werden).
-Behandlungen mit Digitalis: eine regelmässige Kontrolle des Kaliumspiegels im Serum ist erforderlich. Eine ausgeprägte Hypokaliämie kann die Anwendung einer kaliumhaltigen Peritonealdialyselösung neben diätetischen Massnahmen erforderlich machen.
bicaVera 1.5%/2.3%/4.25% Glucose, 1.25 mmol/l Calcium:
-Hypocalcämie: zeitweise oder dauerhafte Verwendung einer Peritonealdialyselösung höherer Calcium-Konzentration kann erforderlich sein, falls eine ausreichende enterale Calciumaufnahme durch Calcium-haltige Phosphatbinder und/oder Vitamin D nicht möglich ist.
-Patienten mit Hyperparathyreoidismus: die Therapie sollte die Gabe von Calcium-haltigen Phosphatbinder und/oder Vitamin D einschliessen, um eine ausreichende Calciumaufnahme zu gewährleisten.
bicaVera 1.5%/2.3%/4.25% Glucose, 1.75 mmol/l Calcium:
-Hypercalcämie z.B. als Folge hoher Dosen von calciumhaltigen Phosphatbindern: Ein vorübergehender oder dauerhafter Wechsel zu einer Lösung mit niedrigerem Calciumgehalt sollte erwogen werden,
Die metabolische Azidose bedingt durch die Niereninsuffizienz kann möglicherweise durch den Bicarbonat-Gehalt (34 mmol/l) der infundierten Lösung nicht vollständig kompensiert werden. Azidose kann mit Nebenwirkungen wie Fehlernährung assoziiert sein.
Ein Verlust von Protein-, Aminosäuren- und wasserlöslichen Vitaminen tritt unter der Peritonealdialysbehandlung auf. Um Mangelzustände zu vermeiden, sollte für eine ausreichende Diät oder Nahrungsergänzung gesorgt werden.
Die Transporteigenschaften des Peritoneums können sich im Verlauf der Langzeitperitonealdialyse verändern, was sich primär in einem Verlust der Ultrafiltration bemerkbar macht. In schweren Fällen muss dann die Peritonealdialysebehandlung abgebrochen und mit einer Hämodialyse begonnen werden. Die regelmässige Überwachung der folgenden Parameter wird empfohlen:
-Körpergewicht zur frühzeitigen Erkennung von Hypo- oder Hypervolämie,
-Serumspiegel von Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphat, Säure-Basen-Haushalt, Blutproteine,
-Serumspiegel von Kreatinin und Harnstoff,
-Parathormon und andere Parameter des Knochenstoffwechsels,
-Blutzucker,
-Nierenrestfunktion zur Anpassung der Peritonealdialysebehandlung.
Die auslaufende Dialyseflüssigkeit sollte auf Volumen und Klarheit geprüft werden. Eine Trübung, die mit Bauchschmerzen verbunden sein kann aber nicht sein muss, oder Bauchschmerzen allein sind Hinweise auf eine Peritonitis.
Die enkapsulierende peritoneale Sklerose gilt als bekannte, wenn auch seltene Komplikation der Peritonealdialyse. In seltenen Fällen kann diese Komplikation zum Tod führen.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist die erhöhte Häufigkeit von Hernien vor Therapiebeginn zu berücksichtigen.
Fertilität
Es liegen keine Daten zu möglichen Auswirkungen auf die Fertilität vor. Bei therapeutischer Anwendung werden allerdings keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit erwartet.
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