Dosierung/AnwendungKann subkutan, intramuskulär oder intravenös verabreicht werden.
Kann durch intermittierende Injektionen oder intermittierende oder kontinuierliche Infusionen, nach individuellen analgetischen Anforderungen verabreicht werden.
Die Dosierung ist abhängig von der Stärke der Schmerzen, der vorausgegangenen analgetischen Therapie sowie dem Alter und Gewicht des Patienten. Wichtig ist eine individuelle Dosisanpassung.
Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben. Bei Patienten, die einer anderen zusätzlichen Schmerztherapie (z.B. Operation, Plexusblockade) unterzogen werden, ist nach der Massnahme die Dosis neu einzustellen.
Besonders bei der i.v. Injektion ist das Risiko einer Atemdepression zu berücksichtigen. Die Verabreichung muss langsam erfolgen. Mittel zur Behandlung einer Überdosierung (Beatmungsbereitschaft, Naloxon) sollen griffbereit sein.
Behandlungsziele und Behandlungsunterbrechung
Vor Beginn der Behandlung mit Morphinsulfat Sintetica sollte mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie einschliesslich der Dauer und der Ziele der Behandlung gemäss den Leitlinien für die Schmerztherapie vereinbart werden. Während der Behandlung sollten Arzt und Patient regelmässigen Kontakt halten, um die Notwendigkeit einer fortgesetzten Behandlung zu beurteilen, das Absetzen des Arzneimittels in Betracht zu ziehen und möglicherweise die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient keine Behandlung mit Morphinsulfat Sintetica mehr benötigt, ist es ratsam, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“). Wenn die Schmerzen nicht ausreichend kontrolliert werden, sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) oder eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).
Die folgende Dosierungen werden in mg Morphinsulfat Pentahydrat ausgedrückt:
Dosierung für Erwachsene
Akuter Schmerz
i.v.: Alle 5 Minuten 2,5 mg bis Schmerzkontrolle erreicht ist. Verabreichung durch langsame Injektion.
Kontinuierliche Infusion: 5 bis 15 mg als Ladedosis über 30 Minuten, anschliessend 2,5 bis 5 mg pro Stunde.
Pumpengesteuerte Analgesie: 1,0 bis 1,5 mg, Intervall: 5 bis 15 Minuten.
i.m.: 5 bis 15 mg alle 2 bis 4 Stunden.
Chronischer Schmerz
i.v./i.m.: 10 bis 100 mg alle 2 bis 4 Stunden.
Kontinuierliche Infusion: 5 bis 200 mg pro Stunde.
Prämedikation in der Chirurgie
5 bis 15 mg i.m. mindestens 1 Stunde vor Operationsbeginn.
5 bis 10 mg i.v. weniger als 1 Stunde vor Operationsbeginn.
Sedation mit gleichzeitiger Schmerzbekämpfung
1,25 bis 10 mg als i.v. Bolus bzw. pro Stunde über eine kontinuierliche Infusion.
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen
Intramuskulär oder subkutan: 0,05–0,2 mg/kg Körpergewicht; die Einzeldosis sollte 15 mg nicht überschreiten.
Intravenös: Nur wenn ein besonders rascher Wirkungseintritt erforderlich ist.
0,05–0,1 mg/kg Körpergewicht (eine Verdünnung mit isotonischer Natriumchloridlösung oder Glucoselösung 5% ist zu empfehlen).
Kontinuierliche Infusion: Anfangsdosis 0,01–0,03 mg/kg Körpergewicht pro Stunde.
Eine Tagesdosis von 0,5–1 mg/kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.
Bei Neugeborenen sollte generell eine Infusionsrate von 0,015–0,02 mg/kg Körpergewicht pro Stunde nicht überschritten werden, weil die Elimination des Arzneimittels langsamer erfolgen könnte. Ausserdem könnten Neugeborene anfälliger für Wirkungen des Arzneimittels am Zentralnervensystem sein.
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