Dosierung/AnwendungAminophyllin 2,4% 10 ml ist individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst nach Bestimmung der Theophyllin-Plasmakonzentration ermittelt werden (anzustrebender Bereich 8–20 µg/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt. Zur Bestimmung der Initialdosis (siehe unten) ist eine eventuelle Vormedikation mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.
Um das Risiko unerwünschter Wirkungen der intravenösen Gabe von Ethylendiamin zu vermindern, sollte eine Dosis von 20 mg/min. nicht überschritten werden.
Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Idealgewicht einzusetzen, da Theopyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Empfohlenes Dosierungsschema
In Abhängigkeit von Lebensalter und Begleiterkrankungen ist folgendes Dosierungsschema für Aminophyllin 2,4% 10 ml zu empfehlen:
Initialdosis Dosis/kg KG i.v.
Ohne Vorbehandlung mit 5–6 mg innerhalb
Theophyllin von 20–30 min. i.v.
Wenn eine Vorbehandlung mit 3,0–3,6 mg innerhalb
Theophyllin bekannt bzw. nicht von 20–30 min. i.v.
sicher auszuschliessen ist
Erhaltungs- Stündliche Dosis/ Tägliche
dosis kg KG i.v. Dosis/
kg KG i.v.
Kinder 1.–12. ab 13.
Stunde Stunde
1–9 Jahre 1,2 mg 1,0 mg 24 mg
9–16 Jahre 1,0 mg 0,8 mg 19 mg
Erwachsene 1.–12. ab 13.
Stunde Stunde
Raucher 1,0 mg 0,8 mg 19 mg
Nichtraucher 0,7 mg 0,5 mg 12 mg
Alter über 60 Jahre 0,6 mg 0,3 mg 7 mg
o./u. Cor pulmonale
Obstruktives CMP 0,5 mg 0,1– 2,5–
oder schwere Leber- 0,2 mg 5,0 mg
funktionsstörung
Art der Dosierung und Anwendung
i.v.-Injektion
Langsam über mindestens 6 Minuten in eine ausreichend grosse Vene injizieren.
i.v.-Kurzinfusion
Innerhalb von 20–30 min. in 50–100 ml kompatibler Infusionslösung (vorzugsweise in 0,9% Natriumchlorid-Lösung) infundieren.
i.v.-Dauertropfinfusion
In 250 ml kompatibler Infusionslösung (vorzugsweise in 0,9% Natriumchlorid-Lösung) applizieren.
Die Infusionsdauer kann nach o.g. Dosierungsschema ermittelt werden. Sie ist jedoch nach den individuellen Erfordernissen zu modifizieren. Bei der Therapie von Säuglingen und Kleinkindern ist eine Begrenzung der zu infundierenden Flüssigkeitsmenge zu beachten.
Der Patient sollte nach erfolgter Injektion bzw. Infusion kurze Zeit ruhen und überwacht werden. Bei bekannter Gabe von Methylxanthin-haltigen Arzneimitteln muss die Injektion bzw. Infusion besonders überwacht und bei Anzeichen von Unverträglichkeit abgebrochen werden.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Orale Anwendung
In Notfall und auf unmittelbare Anweisung des Arztes kann der Patient den Inhalt einer Ampulle Aminophyllin 2,4% 10 ml auch verdünnt in Flüssigkeit einnehmen, Dosierung wie bei i.v.-Applikation. Ein Minimalabstand von 8 Stunden zwischen zwei Einzeldosen ist einzuhalten.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder ab 6 Monate sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge einer erhöhten Eliminationsrate. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllin-Ausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theopyllinspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza) im höheren Lebensalter, sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe «Interaktionen»), ist die Theophyllin-Ausscheidung sehr häufig verlangsamt.
Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Kumulation von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen. Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllin-Ausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutzimpfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.
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