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Fachinformation zu NovoSeven® Raumtemperaturstabiles Injektionspräparat:Novo Nordisk Pharma AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
B02BD08
Wirkungsmechanismus
NovoSeven enthält aktivierten rekombinanten Blutgerinnungsfaktor VII. Humaner Faktor VII wurde in Babyhamsternierenzellen (BHK) geklont und exprimiert. Von den BHK Zellen wird der rekombinante Faktor VII sezerniert und während des Reinigungsprozesses aktiviert. Rekombinanter Gerinnungsfaktor VIIa NovoSeven ist dem aus dem menschlichen Plasma gewonnenen aktivierten Faktor VII strukturell sehr ähnlich. Kleine Unterschiede bestehen nur in der Glykosilierung.
Pharmakodynamik
Faktor VIIa kann in Verbindung mit dem Gewebefaktor, welcher an der Stelle der Verletzung freigesetzt wird, Faktor X zu Faktor Xa aktivieren, zudem erfolgt auch eine Aktivierung von Faktor IX zu Faktor IXa. Faktor Xa wandelt Prothrombin in Thrombin um, was durch die nachfolgende Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin zur Bildung eines Fibringerinnsels führt und damit zur Induktion der lokalen Blutstillung. Das Risiko einer systemischen Aktivierung des Gerinnungssystems ist minimal, da der nicht mit Gewebefaktor komplexierte aktivierte Faktor VII proteolytisch inaktiv ist. Ein theoretisches Risiko für die Entwicklung einer systemischen Aktivierung des Koagulationssystems bei Patienten, die durch eine Grunderkrankung prädisponiert sind für eine DIC, kann nicht ausgeschlossen werden.
Da NovoSeven den Faktor X auch bei fehlender Faktor VIII- bzw. IX-Aktivität direkt aktivieren kann, kann es zur Behandlung von Blutungen bei Patienten mit Hemmkörpern gegen die Gerinnungsfaktoren VIII bzw. IX angewendet werden.
Klinische Wirksamkeit
Kongenitaler Faktor-VII-Mangel
In einer Beobachtungs-Registry (F7HAEM-3578), welche Patienten mit kongenitalem Faktor VII-Mangel inkludiert, erlebten 3 von 91 chirurgischen Patienten thromboembolische Ereignisse.
Schwere postpartale Blutungen
In einer multizentrischen, offenen klinischen Studie (NN7711-4816) wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von NovoSeven bei 84 Frauen mit schweren postpartalen Blutungen untersucht. Die Patientinnen wurden nach Nichtansprechen auf Uterotonika (Sulproston) entweder für eine Behandlung mit einer einzelnen Dosis von 60 µg/kg NovoSeven (zusätzlich zur Standardversorgung; n = 42) oder für eine Referenztherapie (nur Standardversorgung; n = 42) randomisiert. Die Behandlungsgruppen waren in Bezug auf demografische Merkmale und Behandlung postpartaler Blutungen vor der Randomisierung gut ausgewogen. Die Verabreichung von NovoSeven bei Frauen mit schweren postpartalen Blutungen führte zu einem um 45% geringeren Risiko (95% KI [24%; 60%], p<0,0001) für invasive Eingriffe, definiert als Ligatur der Uterusarterie/Arteria iliaca interna, Uteruskompressionsnaht, Uterusarterienembolisation und Hysterektomie. Insgesamt kam bei 3 Frauen in der NovoSeven-Gruppe eine Hysterektomie zur Anwendung, im Vergleich zu 8 Frauen in der Referenzgruppe (Reduktion des relativen Risikos = 63%; 95% Konfidenzintervall [-32%; 89%]; p=0,1944). In der Referenzgruppe erhielten 8 der 42 Patientinnen zu einem späten Zeitpunkt versuchsweise NovoSeven als Härtefallbehandlung, um eine Notfall-Hysterektomie zu vermeiden, was in 2 Fällen erfolgreich war.
«Schwere postpartale Blutung» wurde definiert als Blutverlust ≥1500 ml und/oder hämodynamische Instabilität und/oder Notwendigkeit einer Transfusion von Erythrozytenkonzentraten.

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