Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAllgemein
Andere Ursachen einer Anämie, wie z.B. Eisen-, Folsäure- oder Vitamin B12-Mangel, okkulter Blutverlust, hämatologische Krankheiten (z.B. Thalassämie, Myelodysplasien), Osteitis fibrosa cystica oder eine Aluminium-Intoxikation sind vor Beginn einer Behandlung mit EpoTheta-Teva auszuschliessen. Andernfalls ist ein Ansprechen auf Epoetin nicht gewährleistet.
Die Wirksamkeit von EpoTheta-Teva kann durch interkurrente Infektionen, Entzündungen oder traumatische Ereignisse, okkulten Blutverlust, Hämolyse, Aluminiumintoxikation, zugrunde liegende hämatologische Krankheiten oder Osteitis fibrosa cystica abgeschwächt werden.
Ein Nicht-Ansprechen auf die Behandlung mit Epoetin theta sollte Anlass für eine Suche nach ursächlichen Faktoren sein. Eisen-, Folsäure- und Vitamin-B12-Mangelzustände verringern die Wirksamkeit von Epoetinen und müssen daher korrigiert werden (siehe Kapitel «Dosierung/Anwendung»)
Die Abklärung sollte auch die Retikulozytenzahl umfassen.
Erythroblastopenie (PRCA)
Um die Rückverfolgbarkeit von Epoetinen zu verbessern, sollte der Name des verschriebenen Epoetins in der Patientenakte eingetragen werden.
Unter Erythropoietin-Therapie, inklusive Epoetin-theta, wurden Fälle von Anämie beschrieben, die durch neutralisierende Anti-Erythropoetin-Antikörper verursacht wurden (Pure RedCell Aplasia, PRCA). Für diese Antikörper konnte eine Kreuzreaktivität mit allen erythropoietischen Proteinen gezeigt werden. Patienten mit Verdacht oder Nachweis auf neutralisierende Antikörper gegen Erythropoietin sollen nicht auf EpoTheta-Teva umgestellt werden.
Wenn der Patient einen plötzlichen Abfall des Hämoglobins aufweist zusammen mit einer Retikulozytopenie sollte eine Untersuchung auf Antierythropoetin-Antikörper und eine Knochenmarkuntersuchung zur Diagnosestellung einer Erythroblastopenie in Betracht gezogen werden. Die Behandlung mit Epoetin theta ist abzubrechen.
Eine paradoxe Abnahme des Hämoglobins und Entwicklung einer schweren Anämie, verbunden mit niedrigen Retikulozyten-Zahlen sollten Anlass sein, die Behandlung mit Epoetin zu unterbrechen und Untersuchungen auf Anti-Erythropoetin-Antikörper durchzuführen. Es wurde über Fälle bei Patienten mit Hepatitis C berichtet, die mit Interferon und Ribavirin behandelt wurden und gleichzeitig Epoetine erhielten. Epoetine sind nicht zugelassen zur Behandlung einer Hepatitis C assoziierten Anämie.
Hypertonie
Bei Patienten, die eine Epoetin-theta-Therapie erhalten, kann es zu einer Erhöhung des Blutdruckes bzw. einer Verstärkung einer bereits bestehenden Hypertonie kommen, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Daher ist bei mit Epoetin theta behandelten Patienten besonders auf eine engmaschige Überwachung und Blutdruckkontrolle zu achten.
Der Blutdruck muss vor Beginn der Behandlung und während der Behandlung adäquat eingestellt werden, um akute Komplikationen wie eine hypertensive Krise mit Enzephalopathie-ähnlichen Symptomen (z.B. Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Sprachstörungen, Gangstörungen) und assoziierten Komplikationen (Krampfanfälle, Schlaganfall) zu vermeiden. Diese können auch vereinzelt bei Patienten auftreten, welche üblicherweise einen normalen oder niedrigen Blutdruck aufweisen.
Treten solche Reaktionen auf, ist eine umgehende ärztliche Behandlung und intensivmedizinische Überwachung erforderlich. Auf plötzlich auftretende, heftige, migräneartige Kopfschmerzen als mögliches Warnsignal sollte besonders geachtet werden.
Blutdruckerhöhungen können eine Behandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln oder eine Dosiserhöhung einer bereits bestehenden antihypertensiven Behandlung notwendig machen. Darüber hinaus ist eine Reduktion der angewendeten EpoTheta-Teva Dosis zu erwägen. Bleiben die Blutdruckwerte weiterhin erhöht, kann eine vorübergehende Unterbrechung der Therapie mit EpoTheta-Teva erforderlich sein.
Nach erfolgreicher Blutdruckeinstellung durch eine Intensivierung der Behandlung sollte die Therapie mit EpoTheta-Teva in reduzierter Dosierung wieder aufgenommen werden.
Missbrauch
Die missbräuchliche Anwendung von EpoTheta-Teva bei gesunden Personen kann einen übermässigen Anstieg des Hämoglobins und des Hämatokrits zur Folge haben. Dies kann zu lebensbedrohlichen kardiovaskulären Komplikationen führen.
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen
Es wurde über schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs; severe cutaneous adverse reactions) einschliesslich Stevens-Johnson Syndrom (SJS) und Toxischer Epidermaler Nekrolyse (TEN), die lebensbedrohlich oder tödlich verlaufen können, im Zusammenhang mit Epoetin-Behandlungen, berichtet. Schwerere Fälle wurden im Zusammenhang mit langwirksamen Epoetinen beobachtet.
Zum Zeitpunkt der Verschreibung sollten Patienten auf die Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig im Hinblick auf Hautreaktionen überwacht werden. Typische Anzeichen sind Fieber, ein sich ausbreitender schmerzhafter Hautausschlag, dem oft Fieber und grippale Symptome vorangehen, Blasenbildung sowie Entzündungen von Augen und Schleimhäuten. Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die auf solche Überempfindlichkeitsreaktionen hinweisen, sollte die Behandlung mit EpoTheta-Teva unverzüglich beendet werden.
Wenn ein Patient aufgrund der Anwendung von EpoTheta-Teva eine schwere Hautreaktion wie SJS oder TEN entwickelt hat, darf bei diesem Patienten die Behandlung mit EpoTheta-Teva zu keinem Zeitpunkt erneut begonnen werden.
Besondere Patientengruppen
Aufgrund ungenügender Erfahrung kann die Wirksamkeit und Sicherheit von EpoTheta-Teva bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, homozygoter Sichelzellanämie oder bei pädiatrischen Patienten nicht beurteilt werden. In klinischen Versuchen hatten Patienten über 75 Jahre eine höhere Inzidenz schwerwiegender und schwerer unerwünschter Ereignisse als jüngere Patienten unabhängig von einem Kausalzusammenhang mit der Epoetin-theta-Therapie. Darüber hinaus waren Todesfälle in dieser Patientengruppe häufiger als bei jüngeren Patienten.
Kontrolle von Laborparametern
Es wird empfohlen, regelmässig das Hämoglobin zu messen, ein komplettes Blutbild zu erstellen und Thrombozytenzählungen durchzuführen.
Symptomatische Anämie infolge chronischer Niereninsuffizienz
Über die Anwendung von EpoTheta-Teva sollte bei Prädialyse-Patienten mit Nephrosklerose individuell entschieden werden, da eine beschleunigte Progression der Niereninsuffizienz nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
Während der Hämodialyse können Patienten unter Behandlung mit EpoTheta-Teva eine intensivere gerinnungshemmende Therapie benötigen, um einem Verschluss des arterio-venösen Shunts vorzubeugen.
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollte die Hämoglobin-Konzentration in der Erhaltungsphase die im Abschnitt Dosierung/Anwendung empfohlene Obergrenze der Hämoglobin-Zielkonzentration nicht überschreiten.
In klinischen Studien wurde ein erhöhtes Mortalitätsrisiko und Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse unter einer Epoetin-Therapie beobachtet, wenn Hämoglobinzielspiegel über 12 g/dl (7,45 mmol/l) angestrebt wurden. In kontrollierten klinischen Studien wurde kein signifikanter Nutzen für die Anwendung von Epoetinen gezeigt, wenn die Hämoglobin-Konzentration über den für die Symptomkontrolle einer Anämie und zur Vermeidung von Bluttransfusionen benötigten Spiegel erhöht wurde.
Epoetin-theta-Dosissteigerungen bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sollten mit Vorsicht erfolgen, da hohe kumulative Epoetin-Dosen mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko, schweren kardiovaskulären und cerebrovaskulären Ereignissen assoziiert sein können. Bei Patienten mit schlechtem Ansprechen des Hämoglobinwerts auf Epoetine sollten verschiedene Ursachen für das schlechte Ansprechen abgeklärt werden (siehe Abschnitte «Dosierung/Anwendung» und «Eigenschaften Wirkungen»).
Symptomatische Anämie bei Krebspatienten mit nicht-myeloischen malignen Erkrankungen, die eine Chemotherapie erhalten.
Einfluss auf das Tumorwachstum
Epoetine sind Wachstumsfaktoren, die primär die Bildung von Erythrozyten anregen. Erythropoietin-Rezeptoren können auf der Oberfläche verschiedener Tumorzellen exprimiert werden. Wie bei allen Wachstumsfaktoren gibt es Bedenken, dass Epoetine das Wachstum von Tumoren anregen könnten (siehe Kapitel «Eigenschaften/Wirkungen»).
In mehreren kontrollierten Studien zeigten Epoetine keine Verbesserung des Gesamtüberlebens oder eine Verminderung des Risikos einer Tumorprogression bei Patienten mit Anämie infolge einer Krebserkrankung. In kontrollierten klinischen Studien zeigte die Anwendung von Epoetinen:
·Eine verkürzte Zeit bis zur Tumorprogression bei Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren, die eine Strahlentherapie erhielten, wenn ein Hämoglobinzielspiegel von mehr als 14 g/dl (8,69 mmol/l) angestrebt wurde.
·Ein verkürztes Gesamtüberleben und eine erhöhte Letalität aufgrund einer Krankheitsprogression nach 4 Monaten bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs, die eine Chemotherapie erhielten, wenn ein Hämoglobinzielbereich zwischen 12–14 g/dl (7,45–8,69 mmol/l) angestrebt wurde.
·Ein erhöhtes Sterberisiko bei Patienten mit aktiven malignen Erkrankungen, die weder eine Chemotherapie noch eine Strahlentherapie erhielten, wenn ein Hämoglobin-Zielwert von 12 g/dl (7,45 mmol/l) angestrebt wurde.
Epoetine sind nicht für die Anwendung bei dieser Patientenpopulation indiziert.
Daher sollte in einigen klinischen Situationen die symptomatische Anämie bei Krebspatienten bevorzugt mit Bluttransfusionen behandelt werden.
Vor dem Einsatz von Epoetin-Präparaten bei symptomatischen anämischen Tumor Patientinnen und Patienten unter myelosuppressiver Chemotherapie sollte eine sorgfältige individuelle Evaluation des Nutzen/Risiko-Verhältnisses, unter besonderer Berücksichtigung der jeweils spezifischen klinischen Umstände erfolgen. Faktoren wie Tumorart und –stadium, Schwergrad der Anämie, Lebenserwartung, Behandlungsumfeld und Wunsch des Patienten sollten in diese Beurteilung mit einbezogen werden. Bei kurativer Therapie sollten Epoetin-Präparate nicht eingesetzt werden.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Fertigspritze, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
|