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Fachinformation zu Pamorelin LA 22,5 mg:Debiopharm Research & Manufacturing SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
L02AE04
Wirkungsmechanismus
Durch den Ersatz der Aminosäure Glycin durch D-Tryptophan an Position 6 von Gonadorelin entsteht ein Agonist, dessen biologische Aktivität stärker ist als die des natürlichen Hormons Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH). Diese erhöhte Wirkung kann auf eine verstärkte Affinität für die Hypophysenrezeptoren und eine langsamere Inaktivierung im Zielgewebe zurückgeführt werden.
Pharmakodynamik
Bei der einmaligen und intermittierenden Gabe von GnRH wird die Freisetzung von LH und FSH aus der Hypophyse stimuliert. Bei einer kontinuierlichen Dosierung hingegen, wie sie bei der verzögerten Freisetzung nach Injektion von Pamorelin LA 22,5 mg erfolgt, kann ein «paradoxer» Effekt beobachtet werden: Die Plasmaspiegel von LH, FSH, Testosteron und Östrogenen/Progesteron sinken nach einem vorübergehenden Anstieg zu Beginn der Behandlung innerhalb von 2–4 Wochen bis auf Kastrationsniveau ab. Dies führt zu einer Atrophie der akzessorischen Geschlechtsdrüsen. Diese Auswirkungen sind nach Beendigung der medikamentösen Behandlung in der Regel reversibel.
Bei Kindern mit Pubertas praecox führt die Hemmung der gonadotropen Hyperaktivität der Hypophyse zu einem Abfall des LH-Spiegels laut GnRH (oder GnRH-Agonist)-Stimulationstest und zur Suppression der Östradiol- und Testosteronsezernierung bei Mädchen bzw. Knaben. Es ist zu erwarten, dass nach Absetzen der Behandlung mit Triptorelin die physiologischen Reifungsprozesse wieder einsetzen, sobald die Gonadotropine wieder präpubertäre Werte erreicht haben.
Die Derivate Triptorelin-Embonat und -Acetat sind in Bezug auf Pharmakodynamik und Toxizität gleichwertig und austauschbar.
Klinische Wirksamkeit
Prostatakarzinom
Pamorelin LA 22,5 mg wurde in einer offenen, nicht kontrollierten klinischen Studie bei 120 männlichen südafrikanischen Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom untersucht, von denen 64 % Kaukasier, 23 % Schwarze und 13 % andere ethnische Gruppen waren. Ihr Alter reichte von 51 bis 96 Jahren (Durchschnittsalter 71 Jahre).
Diese Patienten erhielten Pamorelin LA 22,5 mg (n = 120) alle 168 Tage für insgesamt 2 Dosen (maximale Behandlungsdauer: 336 Tage). Die primären Wirksamkeitskriterien waren das Erreichen des Kastrationsniveaus nach 29 Tagen und dessen Aufrechterhaltung von Tag 57 bis 337.
Die dem Niveau nach Kastration entsprechenden Serumtestosteronspiegel (≤1,735 nmol/l) wurden an Tag 29e bei 117 von 120 mit Pamorelin LA 22,5 mg behandelten Patienten (97,5 %) erreicht.
Die dem Niveau nach Kastration entsprechenden Testosteronspiegel im Serum von Tag 57e bis 337e wurden bei 93 % der mit Pamorelin LA 22,5 mg behandelten Patienten aufrechterhalten.
In einer randomisierten klinischen Studie der Phase III (EORTC 22961) mit 970 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom (hauptsächlich T2c-T4, mit Patienten im Stadium T1c bis T2b mit Befall der regionären Lymphknoten), die mit Strahlentherapie behandelt wurden, erhielten 483 Patienten eine kurze (6 Monate) kombinierte Androgen-Suppression und 487 Patienten eine lange (3 Jahre) kombinierte Androgen-Suppression. Insgesamt betrug die Gesamtmortalität nach 5 Jahren 19 % in der Gruppe «kurze Hormontherapie» und 15 % in der Gruppe «lange Hormontherapie», was einem relativen Risiko von 1,42 entspricht. Die spezifisch auf Prostatakarzinom zurückzuführende 5-Jahres-Mortalität betrug 5 % in der Gruppe «kurze Hormontherapie» und 3 % in der Gruppe «lange Hormontherapie», was einem relativen Risiko von 1,71 entspricht.
Zentrale Pubertas praecox:
In einer nicht vergleichenden klinischen Studie erhielten 44 Kinder mit zentraler Pubertas praecox (39 Mädchen und 5 Knaben) 2 intramuskuläre Injektionen von Pamorelin LA 22,5 mg im Abstand von 6 Monaten und wurden 12 Monate (48 Wochen) lang überwacht. Die Suppression der stimulierten LH-Konzentrationen bis auf präpubertäre Werte wurde nach 6 bzw. nach 12 Monaten bei 93 % bzw. 98 % der Teilnehmenden erreicht.
Nachfolgend wurden eine Rückbildung oder Stabilisierung der sekundären Geschlechtsmerkmale sowie eine Verlangsamung der beschleunigten Knochenreifung und des Wachstums beobachtet. Nach 6 Monaten Behandlung erreichten über 90 % der Mädchen und 3 der 5 Knaben LH-Werte, die einem präpubertären Niveau entsprachen. Angesichts der sehr geringen Anzahl von Knaben, die in die Studie einbezogen wurden, sind mögliche geschlechtsspezifische Unterschiede im Ansprechen auf die Behandlung nicht auszuschliessen.

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