InteraktionenOrale Antikoagulanzien
Vorsicht ist geboten, wenn Trilipix zusammen mit oralen Cumarin-Antikoagulanzien verabreicht wird. Trilipix kann die gerinnungshemmende Wirkung dieser Mittel verstärken, was zur Verlängerung der Prothrombinzeit/INR führt. Um Blutungskomplikationen zu vermeiden, wird die häufige Überwachung der Prothrombinzeit/INR und die Dosisanpassung oraler Antikoagulanzien empfohlen, bis eine Stabilisierung der Prothrombinzeit/INR eingetreten ist.
Cyclosporin
Da Cyclosporin Nephrotoxizität mit Senkungen der Kreatinin-Clearance und Erhöhungen des Serum-Kreatinins hervorrufen kann und die Exkretion über die Nieren der Hauptausscheidungsweg von Arzneimitteln der Fibratklasse einschliesslich Trilipix ist, besteht das Risiko, dass eine Wechselwirkung zu einem Rückgang der Nierenfunktion führt. Nutzen und Risiko der Anwendung von Trilipix zusammen mit Immunsuppressiva und anderen potenziell nephrotoxischen Stoffen sollte sorgfältig abgewogen werden, und es sollte die niedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden.
Statine
Das Risiko schwerer Muskeltoxizität kann erhöht sein, wenn Fenofibrat oder Fenofibrinsäure gleichzeitig mit HMG-CoA-Reduktasehemmern angewendet wird. Bei Anwendung einer solchen Kombinationstherapie ist Vorsicht geboten, und die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen von Muskeltoxizität überwacht werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). In spezifischen Untersuchungen bei gesunden Freiwilligen wurde nachgewiesen, dass keine klinisch relevante pharmakokinetische Wechselwirkung mit lipidsenkenden Mitteln wie HMG-CoA-Reduktasehemmern (Atorvastatin, Fluvastatin, Pravastatin, Rosuvastatin und Simvastatin) und Ezetimibe besteht, aber eine pharmakodynamische Wechselwirkung kann nicht ausgeschlossen werden. Für Trilipix oder die in Kombinationstherapie verabreichten Arzneimittel ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Tabelle 1: Auswirkung von gleichzeitig verabreichten Medikamenten auf die systemische Fenofibrinsäureexposition aus der Verabreichung von Trilipix oder Fenofibrat
Ko-medikation
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Dosierungsschema der Ko-medikation
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Dosierungsschema von Trilipix oder Fenofibrat
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Veränderung der Fenofibrinsäureexposition
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AUC
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Cmax
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Rosuvastatin
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40 mg einmal täglich für 10 Tage
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Trilipix 135 mg für 10 Tage
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↓ 2%
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↓ 2%
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Atorvastatin
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20 mg einmal täglich für 10 Tage
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Fenofibrat 160 mg einmal täglich für 10 Tage
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↓ 2%
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↓ 4%
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Pravastatin
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40 mg als Einmaldosis
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Fenofibrat 3× 67 mg als Einmaldosis
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↓ 1%
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↓ 2%
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Fluvastatin
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40 mg als Einmaldosis
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Fenofibrat 160 mg als Einmaldosis
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↓ 2%
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↓ 10%
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Simvastatin
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80 mg einmal täglich für 7 Tage
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Fenofibrat 160 mg einmal täglich für 7 Tage
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↓ 5%
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↓ 11%
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Ezetimibe
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10 mg einmal täglich für 10 Tage
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Fenofibrate 145 mg einmal täglich für 10 Tage
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0%
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↑ 3%
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Tabelle 2: Auswirkung von der gleichzeitigen Verabreichung von Trilipix oder Fenofibrat auf die systemische Exposition aus anderen Arzneimitteln
Dosierungsschema von Trilipix oder Fenofibrat
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Dosierungsschema der Komedikation
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Veränderung der Exposition aus der Komedikation
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Analyt
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AUC
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Cmax
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Trilipix 135 mg einmal täglich für 10 Tage
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Rosuvastatin, 40 mg einmal täglich für 10 Tage
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Rosuvastatin
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↑ 6%
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↑ 20%
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Fenofibrat 160 mg einmal täglich für 10 Tage
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Atorvastatin, 20 mg einmal täglich für 10 Tage
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Atorvastatin
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↓ 17%
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0%
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Fenofibrat 3× 67 mg als Einmaldosis
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Pravastatin, 40 mg als Einmaldosis
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Pravastatin
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↑ 13%
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↑ 13%
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3α-Hydroxyl-isopravastatin
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↑ 26%
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↑ 29%
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Fenofibrat 160 mg einmal täglich für 10 Tage
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Pravastatin 40 mg täglich für 10 Tage
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Pravastatin
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↑ 28%
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↑ 55%
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3α-Hydroxyl-isopravastatin
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↑ 39%
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↑ 16%
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Fenofibrat 160 mg als Einmaldosis
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Fluvastatin, 40 mg als Einmaldosis
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(+)-3R, 5S-Fluvastatin
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↑ 15%
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↑ 16%
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Fenofibrat 160 mg einmal täglich für 7 Tage
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Simvastatin, 80 mg einmal täglich für 7 Tage
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Simvastatinsäure
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↓ 36%
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↓ 11%
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Simvastatin
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↓ 11%
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↓ 17%
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Aktive HMG-CoA-Hemmer
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↓ 12%
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↓ 1%
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Gesamt HMG-CoA-Hemmer
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↓ 8%
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↓ 10%
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Fenofibrat 145 mg einmal täglich für 10 Tage
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Ezetimibe 10 mg einmal täglich für 10 Tage
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total Ezetimibe
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↑ 43%
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↑ 33%
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freies Ezetimibe
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↑ 3%
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↑ 11%
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Ezetimibe Glucuronide
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↑ 49%
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↑ 34%
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Orale Antidiabetika
Bei gesunden Freiwilligen wurden keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen Fenofibrat oder Fenofibrinsäure und Rosiglitazon, Metformin oder Glimepirid nachgewiesen, obwohl das Ausmass der Exposition (AUC) von Glimepirid nach der gleichzeitigen Verabreichung mit Fenofibrat um 35% erhöht war, ohne verbesserte hypoglykämische Wirkungen. Für Trilipix oder die in Kombinationstherapie verabreichten Arzneimittel ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Glitazone
Während gleichzeitiger Verabreichung von Fenofibrat und Glitazonen wurde über Fälle von reversibler, paradoxer Reduktion des HDL Cholesterins berichtet. Bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Substanzen wird daher empfohlen, das HDL Cholesterin zu überwachen und bei zu tiefen Werten eine der beiden Therapien abzubrechen.
Gastrointestinale Arzneimittel
Bei gesunden Freiwilligen wurden keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen zwischen Fenofibrat oder Fenofibrinsäure und Omeprazol nachgewiesen.
Cytochrom P450-Enzymsystem
In-vitro-Studien unter Verwendung menschlicher Lebermikrosomen zeigen, dass Fenofibrinsäure kein Hemmer von Cytochrom (CYP) P450 Isoformen CYP3A4, CYP2D6, CYP2E1 oder CYP1A2 ist. Es ist in therapeutischen Konzentrationen ein schwacher Hemmer von CYP2C8, CYP2C1 und CYP2A6 und ein schwacher bis mittelstarker Hemmer von CYP2C9.
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