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Fachinformation zu Sycrest®:Organon GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Aufgrund der komplexen Anwendungsvorschriften (wegen geringer Bioverfügbarkeit nach Schlucken der Tablette, dadurch mangelnde Wirksamkeit) und der damit verbundenen nötigen Einnahme- und Verlaufskontrollen sollte die initiale Behandlung mit Sycrest in der Regel im stationären Setting durchgeführt werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Anaphylaxie und Angioödem, wurden bei Patienten beobachtet, die mit Asenapin behandelt worden sind. In einigen Fällen traten solche Reaktionen nach der ersten Einnahme auf. Diese Überempfindlichkeitsreaktionen umfassten: Anaphylaxie, Angioödem, Hypotonie, Tachykardie, geschwollene Zunge, Dyspnoe, pfeifende Atmung und Hautausschlag.
Suizid, Suizidalität oder klinische Verschlechterung (Switch in depressive Symptomatik)
Bipolare affektive Störungen sind mit einem erhöhten Risiko für Suizidalität (Suizidgedanken, Selbstverletzung und Suizid bzw. Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Auf Anzeichen für suizidale Gedanken und Verhaltensweisen ist zu achten, sie sind zu überwachen und eine angemessene Behandlung ist in Betracht zu ziehen.
Das Risiko für Suizidgedanken oder Suizidversuche ist bei Patienten mit suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken in der Anamnese grösser. In der Literatur sind eine Reihe weiterer Risikofaktoren beschrieben worden, z.B. auch extrapyramidale Nebenwirkungen der Neuroleptika, wie Akathisie. Ein Suizidalitäts-Risiko besteht, bis es zu einer wesentlichen Remission kommt. Patienten (und deren Betreuer) sollten auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich des Auftretens von beginnender depressiver Symptomatik, Suizidgedanken, suizidalem Verhalten und selbstschädigenden Absichten hingewiesen werden und sofort medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Daten zu ausreichender Beurteilung des Switch Risikos liegen für Sycrest nicht vor.
Daten zur Prävention manischer oder depressiver Episoden liegen nicht vor.
Ältere Patienten (>65 Jahre) mit Demenz
Sycrest ist nicht für die Behandlung von psychotischen Symptomen oder Verhaltensstörungen bei Patienten mit Demenz zugelassen und wird daher nicht zur Anwendung in dieser Patientengruppe empfohlen.
In randomisierten, Placebo-kontrollierten Studien an einer Population von Demenz-Patienten wurde unter der Behandlung mit einigen atypischen Antipsychotika eine ca. dreifache Risikoerhöhung für unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet. Welcher Mechanismus dieser Risikoerhöhung zugrunde liegt, ist nicht bekannt. Für andere Antipsychotika bzw. andere Patientenpopulationen kann eine entsprechende Risikoerhöhung nicht ausgeschlossen werden. Aus einer Meta-Analyse zu atypischen Antipsychotika ging hervor, dass ältere Patienten mit demenzbedingter Psychose unter diesen Arzneimitteln ein höheres Sterberisiko haben als entsprechende Patienten unter Placebo.
Malignes Neuroleptisches Syndrom
Das Maligne Neuroleptische Syndrom (MNS) ist gekennzeichnet durch Hyperthermie, Muskelrigor, Instabilität autonomer Funktionen, beeinträchtigte Bewusstseinslage und erhöhte Kreatinphosphokinase-Serumspiegel. Das Maligne Neuroleptische Syndrom wurde unter der Behandlung mit Neuroleptika, einschliesslich Asenapin, berichtet. Als weitere klinische Zeichen können eine Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen auftreten.
Wenn ein Patient Zeichen und Symptome entwickelt, die auf ein Malignes Neuroleptisches Syndrom hinweisen, ist Sycrest abzusetzen.
Epileptische Anfälle
In klinischen Studien wurden unter der Behandlung mit Asenapin gelegentlich epileptische Anfälle berichtet. Daher sollte Sycrest bei Patienten, die eine epileptische Erkrankung in ihrer Anamnese oder mit epileptischen Anfällen verbundene Störungen aufweisen, mit Vorsicht angewendet werden.
Orthostatische Hypotonie
Asenapin kann insbesondere zu Beginn der Behandlung eine orthostatische Hypotonie und eine Synkope auslösen, was wahrscheinlich auf seine antagonistische Wirkung am α1-Adrenorezeptor zurückzuführen ist. Insbesondere bei älteren Patienten besteht ein Risiko für das Auftreten einer orthostatischen Hypotonie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). In klinischen Studien wurden unter der Behandlung mit Sycrest gelegentlich Fälle von Synkopen berichtet. Mit Vorsicht ist Sycrest anzuwenden bei älteren Patienten und bei Patienten mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung (z.B. Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Herzischämie, Erregungsleitungsstörungen), zerebrovaskulärer Erkrankung oder mit Störungen, die den Patienten für eine Hypotonie prädisponieren (z.B. Dehydratation und Hypovolämie).
Spätdyskinesie
Arzneimittel mit antagonistischer Wirkung am Dopamin Rezeptor werden mit der Induktion von Spätdyskinesien in Verbindung gebracht, die durch rhythmische, unwillkürliche Bewegungen – vorwiegend der Zunge und/oder des Gesichts – charakterisiert sind. In klinischen Studien wurden gelegentlich Fälle von Spätdyskinesien unter der Behandlung mit Asenapin berichtet. Das Auftreten extrapyramidaler Symptome ist ein Risikofaktor für Spätdyskinesien. Wenn bei einem Patienten unter der Behandlung mit Sycrest Zeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten, ist ein Abbruch der Behandlung in Betracht zu ziehen.
Hyperprolaktinämie
Bei einigen mit Sycrest behandelten Patienten wurden erhöhte Prolaktinspiegel festgestellt. In klinischen Studien wurden wenige unerwünschte Wirkungen berichtet, die mit einem erhöhten Prolaktinspiegel in Zusammenhang stehen.
QT-Zeit
Die Wirkungen von Sycrest auf das QT/QTc–Intervall wurden in einer QT-Studie untersucht. An 151 klinisch stabilen Schizophrenie-Patienten wurden Sycrest Dosierungen von zweimal täglich 5 mg, 10 mg, 15 mg und 20 mg oder Placebo gegeben. EKG-Messungen wurden zu Studienbeginn (Baseline), während der gesamten Dosierungsphase und im Steady-State durchgeführt. Bei diesen Dosierungen wurden bei Sycrest Verlängerungen des QT-Intervalls von 2 bis 5 msec im Vergleich zu Placebo gefunden.
Vorsicht ist geboten, wenn Sycrest bei Patienten mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Verlängerung der QT-Zeit in der Familienanamnese verordnet wird, und wenn Sycrest in Kombination mit anderen Arzneimitteln angewendet wird, die die QT-Zeit verlängern können.
Hyperglykämie und Diabetes mellitus
Hyperglykämien und Exazerbation eines anamnestisch bekannten Diabetes während der Behandlung mit Asenapin wurden gelegentlich berichtet. Bei Diabetikern oder Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus ist eine angemessene klinische Überwachung ratsam.
Dysphagie
Ösophageale Dysmotilität und Aspiration werden mit Neuroleptika in Verbindung gebracht. Fälle von Dysphagie wurden gelegentlich bei Patienten berichtet, die mit Sycrest behandelt wurden.
Regulation der Körpertemperatur
Eine Störung der Fähigkeit des Körpers, die Körperkerntemperatur zu senken, wird mit Neuroleptika in Verbindung gebracht. Aus den klinischen Studien wird geschlossen, dass keine klinisch relevante Störung der Regulation der Körpertemperatur mit Asenapin in Verbindung zu stehen scheint. Angemessene Vorsicht wird empfohlen, wenn Sycrest Patienten verschrieben wird, die Situationen erleben, die zu einer Erhöhung der Körperkerntemperatur beitragen können, z.B. körperlich anstrengendes Training, Exposition gegenüber extremer Hitze, gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit anticholinerger Wirkung oder Neigung zu Dehydratation.
Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh C) ist die Exposition gegenüber Asenapin um das Siebenfache erhöht. Daher ist Sycrest bei diesen Patienten kontraindiziert.
Parkinson-Krankheit und Lewy-Körper-Demenz
Für beide Krankheitsbilder besteht ein erhöhtes Risiko für das Maligne Neuroleptische Syndrom und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Neuroleptika. Zum Erscheinungsbild dieser erhöhten Empfindlichkeit können neben extrapyramidalen Symptomen Verwirrtheit, Somnolenz und posturale Instabilität mit häufigen Stürzen gehören. Ärzte sollten Risiko und Nutzen abwägen, wenn sie Neuroleptika, einschliesslich Sycrest, Patienten mit der Parkinson-Krankheit oder Lewy-Körper-Demenz (DLB) verschreiben.
Stürze
Asenapin kann Nebenwirkungen wie Somnolenz, orthostatische Hypotonie, Schwindel und extrapyramidale Symptome verursachen. Dies kann zu Stürzen und in der Folge zu Knochenbrüchen oder anderen Verletzungen führen. Besteht ein Sturzrisiko, sollte vor Verschreibung von Asenapin eine entsprechende Beurteilung des Patienten erfolgen.

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