Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDuale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
·Entresto darf aufgrund des Angioödem-Risikos nicht zusammen mit einem ACE-Hemmer verabreicht werden. Eine Behandlung mit Entresto darf frühestens 36 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis einer ACE-Hemmer-Therapie eingeleitet werden. Bei einem Absetzen von Entresto darf eine Behandlung mit einem ACE-Hemmer frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis von Entresto eingeleitet werden (siehe „Kontraindikationen“, «Dosierung/Anwendung» und «Interaktionen»).
·Entresto sollte aufgrund seiner Angiotensin-II-Rezeptor blockierenden Wirkung nicht zusammen mit einem ARB angewendet werden (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Interaktionen»).
·Die gleichzeitige Anwendung von Entresto mit direkten Renin-Hemmern wie Aliskiren wird nicht empfohlen. (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»). Entresto darf bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR<60 ml/min/1,73m2) nicht zusammen mit Aliskiren verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Arterielle Hypotonie
Fälle von symptomatischer Hypotonie wurden bei erwachsenen Patienten berichtet, die im Rahmen klinischer Studien mit Entresto behandelt wurden; insbesondere bei Patienten im Alter ≥65 Jahren, bei Patienten mit einer Nierenerkrankung und bei Patienten mit niedrigem SBP (< 112 mmHg).
Die Behandlung sollte nur dann eingeleitet werden, wenn der SBP bei erwachsenen Patienten ≥100 mmHg oder ≥5. Perzentil des SBP für das Alter der pädiatrischen Patienten beträgt. Patienten mit einem SBP unter diesen Werten wurden nicht untersucht (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Berichte über Hypotonie als unerwünschtes Ereignis traten häufiger mit Entresto (17,6 %) als mit Enalapril (12,0 %) auf. Bei Beginn einer Therapie mit Entresto oder während einer Dosisanpassung sollte der Blutdruck in angemessenen Intervallen, in Übereinstimmung mit der üblichen klinischen Praxis, überwacht werden. Bei Auftreten von Hypotonie wird eine vorübergehende Dosissenkung oder ein vorübergehendes Absetzen von Entresto empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Eine Dosisanpassung von Diuretika, gleichzeitig angewendeten Blutdrucksenkern und eine Behandlung anderer Ursachen für die Hypotonie (z.B. Hypovolämie) sollten in Betracht gezogen werden. In der Regel ist ein dauerhaftes Absetzen der Behandlung nicht erforderlich. Die Wahrscheinlichkeit einer symptomatischen Hypotonie ist bei einer Volumendepletion des Patienten, z.B. durch eine Behandlung mit Diuretika, eingeschränkte Salzaufnahme mit der Nahrung, Diarrhoe oder Erbrechen, erhöht. Eine Natrium- und/oder Volumendepletion ist vor Einleitung einer Behandlung mit Entresto zu korrigieren.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Wie bei allen Wirkstoffen, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wirken, kann eine Anwendung von Entresto mit einer verminderten Nierenfunktion einhergehen. In der Studie PARADIGM-HF war die Inzidenz klinisch relevanter Nierenfunktionsstörungen gering, und ein damit in Zusammenhang stehendes Absetzen der Behandlung wurde bei Patienten unter Entresto weniger häufig (0,65 %) beobachtet als unter Enalapril (1,28 %). Eine Dosissenkung von Entresto sollte bei Patienten mit einem klinisch signifikanten Rückgang der Nierenfunktion erwogen werden. Bei der Anwendung von Entresto bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR < 30 ml/min/1,73 m2) ist mit Vorsicht vorzugehen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Eigenschaften/Wirkungen»). Entresto ist kontraindiziert bei eGFR < 10 ml/min/1,73 m2 (siehe «Kontraindikationen»).
Eingeschränkte Leberfunktion
Es wurden keine Studien bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klassifikation C) durchgeführt. Daher wird die Anwendung von Entresto bei diesen Patienten nicht empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Eigenschaften/Wirkung»).
Hyperkaliämie
Wie bei allen Wirkstoffen, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wirken, kann eine Anwendung von Entresto mit einem erhöhten Hyperkaliämie-Risiko einhergehen. In der Studie PARADIGM-HF war die Inzidenz klinisch relevanter Hyperkaliämien, welche zu einem Absetzen der Behandlung führten, gering (0,26 % der Patienten unter Entresto im Vergleich zu 0,35 % der Patienten unter Enalapril). Hyperkaliämien > 5,5 mmol/l traten bei je ca. 16 % der Patienten unter Entresto resp. unter Enalapril auf. Mit Hyperkaliämien assoziierte unerwünschte Ereignisse wurden bei 11,9 % der mit Entresto behandelten Patienten gegenüber 14,3 % der mit Enalapril behandelten Patienten berichtet (s. «Unerwünschte Wirkungen»). Arzneimittel, die bekanntermassen den Kaliumspiegel erhöhen (z.B. kaliumsparende Diuretika, Kalium-Ergänzungspräparate), sind bei einer gleichzeitigen Verabreichung mit Entresto mit Vorsicht anzuwenden. Bei Auftreten einer klinisch signifikanten Hyperkaliämie sind Massnahmen wie etwa eine Senkung des Kaliumanteils in der Nahrung oder eine Anpassung der Dosis gleichzeitig verabreichter Arzneimittel in Erwägung zu ziehen. Eine Überwachung des Serumkaliumspiegels wird insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren wie schwerer Nierenfunktionsstörung, Diabetes mellitus, Hypoaldosteronismus oder einer kaliumreichen Diät empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Angioödeme
Es liegen Berichte vor über Angioödeme bei Patienten, die mit Entresto behandelt wurden. Bei Auftreten eines Angioödems ist Entresto unverzüglich abzusetzen, und eine angemessene Therapie und Überwachung sind einzuleiten, bis die Anzeichen und Symptome vollständig und nachhaltig abgeklungen sind. Entresto darf nicht erneut verabreicht werden. Bei gesichertem Angioödem, bei dem Schwellungen auf Gesicht und Lippen beschränkt sind, ist dieses in der Regel ohne Behandlung abgeklungen. Antihistaminika haben sich jedoch zur Symptomlinderung als hilfreich erwiesen.
Ein mit einem Rachenödem einhergehendes Angioödem kann zum Tode führen. Bei einer Beteiligung von Zunge, Glottis oder Rachen, die wahrscheinlich zu einer Obstruktion der Atemwege führt, sind unverzüglich eine geeignete Behandlung, z.B. mit Epinephrin-/Adrenalinlösung 1:1000 (0,3 ml bis 0,5 ml) subkutan und/oder Massnahmen zur Gewährleistung offener Atemwege einzuleiten.
Patienten mit Angioödem in der Vorgeschichte wurden nicht untersucht. Da diese Patienten ein höheres Angioödem-Risiko aufweisen können, ist bei einer Anwendung von Entresto bei dieser Patientengruppe Vorsicht geboten. Entresto darf bei Patienten mit anamnestisch bekanntem Angioödem im Zusammenhang mit einer früheren Therapie mit ACE-Hemmern oder ARB oder bei Patienten mit hereditärem Angioödem nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Patienten schwarzer Hautfarbe können eine erhöhte Neigung zu Angioödemen aufweisen.
Patienten mit Nierenarterienstenose
Ähnlich wie andere Arzneimittel, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, kann Entresto bei Patienten mit beidseitiger oder einseitiger Nierenarterienstenose den Blutharnstoff und den Serumkreatininspiegel erhöhen. Bei Patienten mit Nierenarterienstenose ist Vorsicht angezeigt, und eine Überwachung der Nierenfunktion wird empfohlen
Biomarker
Bei mit Entresto behandelten Patienten ist das natriuretische Peptid Typ B (BNP) kein geeigneter Biomarker für Herzinsuffizienz, da BNP ein Neprilysinsubstrat ist (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Die durch Entresto erzeugte Wirkung der Neprilysin-Inhibition auf die Expression von CD10 in normalen und neoplastischen Zellen wurde nicht untersucht und ist nicht bekannt.
Psychiatrische Störungen
Psychiatrische Ereignisse wie Halluzinationen, Paranoia und Schlafstörungen, im Zusammenhang mit psychotischen Ereignissen, wurden mit der Anwendung von Sacubitril/Valsartan in Verbindung gebracht. Wenn ein Patient solche Ereignisse wahrnimmt, sollte ein Abbruch der Behandlung mit Sacubitril/Valsartan erwogen werden.
Diese Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23mg) pro 97/103mg Dosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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