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Fachinformation zu Descovy®:Gilead Sciences Switzerland Sàrl
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Interaktionen

Interaktionsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
Invitro-Studien und klinische Studien zu pharmakokinetischen Arzneimittelinteraktionen haben gezeigt, dass das Potenzial für CYP-vermittelte Interaktionen von Emtricitabin mit anderen Arzneimitteln gering ist. Emtricitabin wird primär über die Nieren durch eine Kombination von glomerulärer Filtration und aktiver tubulärer Sekretion ausgeschieden. Arzneimittelinteraktionen aufgrund einer Konkurrenz um die renale Ausscheidung wurden nicht beobachtet; allerdings kann die gleichzeitige Anwendung von Emtricitabin mit Arzneimitteln, die durch aktive tubuläre Sekretion ausgeschieden werden, die Konzentrationen von Emtricitabin und/oder des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels erhöhen. Arzneimittel, welche die Nierenfunktion vermindern, können die Konzentrationen von Emtricitabin erhöhen.
Tenofoviralafenamid wird von P-Glykoprotein (Pgp) und dem Brustkrebs-Resistenz-Protein (BCRP; breast cancer resistance protein) transportiert. Arzneimittel, die einen starken Einfluss auf die Pgp- und BCRP-Aktivität ausüben, können auch die Absorption von Tenofoviralafenamid beeinflussen. Es ist zu erwarten, dass Arzneimittel, die die Pgp-Aktivität induzieren (z.B. Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, Phenobarbital), die Absorption von Tenofoviralafenamid vermindern und so die Plasmakonzentration von Tenofoviralafenamid senken, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung von Descovy und zur Resistenzentwicklung führen kann. Bei der gleichzeitigen Anwendung von Descovy mit anderen Arzneimitteln, die die Pgp- und BCRP-Aktivität hemmen (z.B. Cobicistat, Ritonavir, Ciclosporin), ist zu erwarten, dass die Absorption und die Plasmakonzentration von Tenofoviralafenamid erhöht sind. Basierend auf den Daten einer in-vitro-Studie ist nicht zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von Tenofoviralafenamid und Xanthinoxidasehemmern (z.B. Febuxostat) die systemische Exposition gegenüber Tenofovir in vivo erhöht.
Tenofoviralafenamid ist in vitro kein Inhibitor von CYP1A2, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19 oder CYP2D6. Es ist in vivo kein Inhibitor oder Induktor von CYP3A. Tenofoviralafenamid ist in vitro ein Substrat von OATP1B1 und OATP1B3. Die Verteilung von Tenofoviralafenamid im Körper kann durch die Aktivität von OATP1B1 und OATP1B3 beeinflusst werden.
Tenofovir wird über die Nieren durch eine Kombination von glomerulärer Filtration und aktiver tubulärer Sekretion via die Anionentransporter OAT1, OAT3 und MRP4 ausgeschieden. Die gleichzeitige Anwendung von Tenofovir mit Arzneimitteln, die durch aktive tubuläre Sekretion ausgeschieden werden, kann die Konzentrationen von Tenofovir und/oder des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels erhöhen.
Aufgrund der Ähnlichkeit von Emtricitabin mit Lamivudin darf Descovy nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln, die Lamivudin oder andere Cytidin-Analoga enthalten, angewendet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Renal ausgeschiedene Arzneimittel: Da Emtricitabin und Tenofovir primär über die Nieren eliminiert werden, kann die gleichzeitige Anwendung von Descovy und Arzneimitteln, die die Nierenfunktion beeinträchtigen oder die um die aktive tubuläre Sekretion konkurrieren (z.B. Cidofovir), zu einer Erhöhung der Serumkonzentrationen von Emtricitabin, Tenofovir und/oder den gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln führen.
Die Anwendung von Descovy ist zu vermeiden bei gleichzeitiger oder vor kurzem erfolgter Behandlung mit nephrotoxischen Arzneimitteln (z.B. Aminoglykoside, Amphotericin B, Foscarnet, Ganciclovir, Pentamidin, Vancomycin, Cidofovir oder Interleukin-2).
Weitere Interaktionen
Interaktionen zwischen den Wirkstoffen von Descovy und potenziell gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln sind in Tabelle 2 aufgeführt (wobei das 90%-Konfidenzintervall [KI] des Verhältnisses der geometrischen Kleinste-Quadrate-Mittelwerte [geometric leastsquares mean, GLSM] innerhalb «↔», oberhalb «↑» oder unterhalb «↓» der vorbestimmten Äquivalenzgrenzen lag; ein Wert von 1,00 entspricht dabei keiner Veränderung in den pharmakokinetischen Parametern und wobei «b.i.d.» zweimal täglich bedeutet, «q.d.» einmal täglich und «q.o.d.» alle 2 Tage). Die beschriebenen Interaktionen basieren auf Studien, die mit Descovy oder den Wirkstoffen von Descovy einzeln und/oder in Kombination durchgeführt wurden, oder sind potenzielle Arzneimittelinteraktionen, die mit Descovy auftreten können.
Tabelle 2: Interaktionen zwischen den einzelnen Wirkstoffen von Descovy und anderen Arzneimitteln

Arzneimittel nach therapeutischem Gebiet1

Auswirkungen auf die Arzneimittelkonzentration
Mittleres Verhältnis der pharmakokinetischen Parameter (90%
-KI)2; Keine Auswirkung = 1,00

Empfehlung zur gleichzeitigen Anwendung mit Descovy

ANTIINFEKTIVA

Antimykotika

Ketoconazol
Itraconazol

Interaktionen mit den Wirkstoffen von Descovy wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Itraconazol oder Ketoconazol, beides Pgp-Hemmer, kann die Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid erhöhen.

Für die Dauer der gleichzeitigen Anwendung ist Vorsicht geboten und es wird eine klinische Überwachung empfohlen, sowie eine Überwachung der Laborwerte.

Antibiotika gegen Mykobakterien

Rifabutin
Rifampicin
Rifapentin

Interaktionen mit den Wirkstoffen von Descovy wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin, Rifabutin und Rifapentin, die alle Pgp-Induktoren sind, kann die Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zu einer Resistenzentwicklung führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung von Descovy und Rifabutin, Rifampicin oder Rifapentin ist kontraindiziert.

Arzneimittel gegen das Hepatitis-C-Virus

Boceprevir

Interaktionen wurden mit keinem der beiden Wirkstoffe von Descovy untersucht.

Die gleichzeitige Anwendung von Boceprevir kann potenziell die intrazelluläre Aktivierung und klinische antivirale Wirksamkeit von Tenofoviralafenamid beeinträchtigen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Descovy und Boceprevir nicht empfohlen.

Ledipasvir (90 mg q.d.)/ Sofosbuvir (400 mg q.d.), Emtricitabin (200 mg q.d.)/ Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)4

Es ist nicht zu erwarten, dass die Tenofoviralafenamid- oder Emtricitabin-Exposition durch die gleichzeitige Verabreichung von Ledipasvir/Sofosbuvir beeinflusst wird.

Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass bei gleichzeitiger Anwendung eine Dosisanpassung erforderlich ist. Die Dosis von Descovy richtet sich nach dem begleitenden antiretroviralen Arzneimittel (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Ledipasvir (90 mg q.d.)/ Sofosbuvir (400 mg q.d.), Emtricitabin (200 mg q.d.)/ Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)5

Ledipasvir:
↔ AUC: 1,02 (0,97; 1,06)
↔ Cmax: 1,01 (0,97; 1,05)
↔ Cmin: 1,02 (0,98; 1,07)
Sofosbuvir:
↔ AUC: 1,05 (1,01; 1,09)
↔ Cmax: 0,96 (0,89; 1,04)
Metabolit von Sofosbuvir, GS-331007:
↔ AUC: 1,08 (1,06; 1,10)
↔ Cmax: 1,08 (1,05; 1,12)
↔ Cmin: 1,10 (1,08; 1,12)
Emtricitabin:
↔ AUC: 1,00 (0,98; 1,02)
↔ Cmax: 0,97 (0,93; 1,02)
Tenofoviralafenamid:
↑ AUC: 1,32 (1,25; 1,40)
↔ Cmax: 1,03 (0,94; 1,14)

Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass bei gleichzeitiger Anwendung eine Dosisanpassung erforderlich ist. Die Dosis von Descovy richtet sich nach dem begleitenden antiretroviralen Arzneimittel (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Sofosbuvir (400 mg q.d.)/
Velpatasvir (100 mg q.d.),
Emtricitabin (200 mg q.d.)/ Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)4

Sofosbuvir:
↑ AUC: 1,37 (1,23; 1,52)
↔ Cmax: 1,23 (1,07; 1,42)
Metabolit von Sofosbuvir, GS-331007:
↑ AUC: 1,48 (1,43; 1,52)
↔ Cmax: 1,29 (1,25; 1,33)
↑ Cmin: 1,58 (1,52; 1,65)
Velpatasvir:
↑ AUC: 1,50 (1,35; 1,66)
↑ Cmax: 1,30 (1,17; 1,45)
↑ Cmin: 1,60 (1,44; 1,78)
Emtricitabin:
↔ AUC: 1,01 (0,98; 1,04)
↔ Cmax: 1,02 (0,97; 1,06)
↔ Cmin: 1,02 (0,97; 1,07)
Tenofoviralafenamid:
↔ AUC: 0,87 (0,81; 0,94)
↓ Cmax: 0,80 (0,68; 0,94)

Eine Dosisanpassung von Sofosbuvir oder Velpatasvir ist nicht erforderlich. Die Dosis von Descovy richtet sich nach dem begleitenden antiretroviralen Arzneimittel (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Sofosbuvir/Velpatasvir/
Voxilaprevir (400 mg/100 mg/100 mg+100 mg q.d.)8,
Emtricitabin (200 mg q.d.)/ Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)4

Sofosbuvir:
↔ AUC: 1,22 (1,12; 1,32)
↑ Cmax: 1,27 (1,09; 1,48)
Metabolit von Sofosbuvir GS-331007:
↑ AUC: 1,43 (1,39; 1,47)
↔ Cmax: 1,28 (1,25; 1,32)
Velpatasvir:
↔ AUC: 1,16 (1,06; 1,27)
↑ Cmin: 1,46 (1,30; 1,64)
↔ Cmax: 0,96 (0,89; 1,04)
Voxilaprevir:
↑ AUC: 2,71 (2,30; 3,19)
↑ Cmin: 4,50 (3,68, 5,50)
↑ Cmax: 1,92 (1,63; 2,26)
Emtricitabin:
↔ AUC: 0,96 (0,94; 0,99)
↔ Cmin: 1,14 (1,09; 1,20)
↔ Cmax: 0,87 (0,84; 0,91)
Tenofoviralafenamid:
↔ AUC: 0,93 (0,85; 1,01)
↓ Cmax: 0,79 (0,68; 0,92)

Es liegt keine klinische Erfahrung bei Patienten vor, aber eine Dosisanpassung von Sofosbuvir, Velpatasvir oder Voxilaprevir scheint nicht erforderlich.
Die Dosis von Descovy richtet sich nach dem begleitenden antiretroviralen Arzneimittel (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Sofosbuvir/Velpatasvir/
Voxilaprevir (400 mg/100 mg/100 mg+100 mg q.d.)8,
Emtricitabin (200 mg q.d.)/ Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)5

Sofosbuvir:
↔ AUC: 1,01 (0,97; 1,06)
↔ Cmax: 0,95 (0,86; 1,05)
Metabolit von Sofosbuvir GS-331007:
↔ AUC: 1,04 (1,01; 1,06)
↔ Cmax: 1,02 (0,98; 1,06)
Velpatasvir:
↔ AUC: 1,01 (0,94; 1,07)
↔ Cmin: 1,01 (0,95; 1,09)
↔ Cmax: 1,05 (0,96; 1,16)
Voxilaprevir:
↔ AUC: 0,94 (0,84; 1,05)
↔ Cmin: 1,02 (0,92; 1,12)
↔ Cmax: 0,96 (0,84; 1,11)
Emtricitabin:
↔ AUC: 0,93 (0,90; 0,96)
↔ Cmin: 1,07 (1,01; 1,14)
↔ Cmax: 0,88 (0,83; 0,93)
Tenofoviralafenamid:
↑ AUC: 1,52 (1,43; 1,61)
↑ Cmax: 1,32 (1,17; 1,48)
Tenofovir:
↑ AUC: 1,79 (1,73; 1,85)
↑ Cmin: 1,89 (1,81, 1,97)
↑ Cmax: 1,64 (1,58, 1,70)

Eine Dosisanpassung von Sofosbuvir, Velpatasvir oder Voxilaprevir ist nicht erforderlich. Die Dosis von Descovy richtet sich nach dem begleitenden antiretroviralen Arzneimittel (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Höhere Tenofovir-Konzentrationen könnten Tenofovir-assoziierte unerwünschte Wirkungen verstärken.

Antiretrovirale Arzneimittel

Proteaseinhibitoren

Atazanavir/Cobicistat (300 mg/150 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (10 mg)3

Tenofoviralafenamid:
↑ AUC: 1,75 (1,55; 1,98)
↑ Cmax: 1,80 (1,49; 2,18)
Atazanavir:
↔ AUC: 1,06 (1,01; 1,11)
↔ Cmax: 0,98 (0,94; 1,02)
↔ Cmin: 1,18 (1,06; 1,31)

Die empfohlene Dosis von Descovy beträgt 200/10 mg einmal täglich.

Atazanavir/Ritonavir (300/100 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (10 mg)7

Tenofoviralafenamid:
↑ AUC: 1,91 (1,55; 2,35)
↑ Cmax: 1,77 (1,28; 2,44)
Atazanavir:
↔ AUC: 0,99 (0,96; 1,01)
↔ Cmax: 0,98 (0,89; 1,07)
↔ Cmin: 1,00 (0,96; 1,04)

Die empfohlene Dosis von Descovy beträgt 200/10 mg einmal täglich.

Darunavir/Cobicistat (800/150 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)3

Tenofoviralafenamid:
↔ AUC: 0,98 (0,80; 1,19)
↔ Cmax: 0,93 (0,72; 1,21)
Tenofovir:
↑ AUC: 3,24 (3,02; 3,47)
↑ Cmax: 3,16 (3,00; 3,33)
↑ Cmin: 3,20 (2,90; 3,54)
Darunavir:
↔ AUC: 0,99 (0,92; 1,07)
↔ Cmax: 1,02 (0,96; 1,09)
↔ Cmin: 0,97 (0,82; 1,15)

Die Erfahrungen mit der gleichzeitigen Verabreichung von Descovy und Darunavir/Cobicistat reichen nicht aus, um eine Dosisempfehlung abzugeben.

Darunavir/Ritonavir (800/100 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)7

Tenofoviralafenamid:
↔ AUC: 1,06 (0,84; 1,35)
↑ Cmax: 1,42 (0,96; 2,09)
Tenofovir:
↑ AUC: 2,05 (1,54; 2,72)
↑ Cmax: 2,42 (1,98; 2,95)
Darunavir:
↔ AUC: 1,01 (0,96; 1,06)
↔ Cmax: 0,99 (0,91; 1,08)
↔ Cmin: 1,13 (0,95; 1,34)

Die empfohlene Dosis von Descovy beträgt 200/10 mg einmal täglich.

Lopinavir/Ritonavir (800/200 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)7

Tenofoviralafenamid:
↑ AUC: 1,47 (1,17; 1,85)
↑ Cmax: 2,19 (1,72; 2,79)
Lopinavir:
↔ AUC: 1,00 (0,92; 1,09)
↔ Cmax: 1,00 (0,95; 1,06)
↔ Cmin: 0,98 (0,85; 1,12)

Die empfohlene Dosis von Descovy beträgt 200/10 mg einmal täglich.

Tipranavir/Ritonavir

Interaktionen mit den Wirkstoffen von Descovy wurden nicht untersucht.
Es ist zu erwarten, dass die Tenofoviralafenamid-Exposition abnimmt, wenn Tipranavir/Ritonavir in Kombination mit Descovy angewendet wird.

Die gleichzeitige Anwendung mit Descovy wird nicht empfohlen.

Andere Proteaseinhibitoren

Die Auswirkungen sind unbekannt.

Es liegen keine Daten vor, die Dosierungsempfehlungen für die gleichzeitige Anwendung mit anderen Proteaseinhibitoren erlauben.

Andere antiretrovirale Arzneimittel gegen HIV

Dolutegravir (50 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)4,7

Es ist nicht zu erwarten, dass die Tenofoviralafenamid-Exposition durch die gleichzeitige Verabreichung von Dolutegravir beeinflusst wird.

Die empfohlene Dosis von Descovy beträgt 200/25 mg einmal täglich.

Rilpivirin (25 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)7

Tenofoviralafenamid:
↔ AUC: 1,01 (0,94; 1,09)
↔ Cmax: 1,01 (0,84; 1,22)
Rilpivirin:
↔ AUC: 1,01 (0,96; 1,06)
↔ Cmax: 0,93 (0,87; 0,99)
↔ Cmin: 1,13 (1,04; 1,23)

Die empfohlene Dosis von Descovy beträgt 200/25 mg einmal täglich.

Efavirenz (600 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (40 mg q.d.)3, 7

Tenofoviralafenamid:
↔ AUC: 0,86 (0,72; 1,02)
↔ Cmax: 0,78 (0,58; 1,05)

Die Erfahrungen mit der gleichzeitigen Verabreichung von Descovy und Efavirenz reichen nicht aus, um eine Dosisempfehlung abzugeben.

Maraviroc
Nevirapin
Raltegravir7

Interaktionen wurden mit keinem der beiden Wirkstoffe von Descovy untersucht.
Es ist nicht zu erwarten, dass, Maraviroc, Nevirapin oder Raltegravir die Tenofoviralafenamid-Exposition beeinflussen oder dass durch die Tenofoviralafenamid-Exposition die für, Maraviroc, Nevirapin oder Raltegravir relevanten Abbau- und Exkretionswege beeinflusst werden.

Die empfohlene Dosis von Descovy mit Nevirapin oder Raltegravir beträgt 200/25 mg einmal täglich.
Die Erfahrungen mit der gleichzeitigen Verabreichung von Descovy und Maraviroc reichen nicht aus, um eine Dosisempfehlung abzugeben.

ANTIKONVULSIVA

Oxcarbazepin
Phenobarbital
Phenytoin

Interaktionen mit den Wirkstoffen von Descovy wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Oxcarbazepin, Phenobarbital oder Phenytoin, die alle Pgp-Induktoren sind, kann die Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zu einer Resistenzentwicklung führen kann.

Alternative Antikonvulsiva sollten in Erwägung gezogen werden. Die gleichzeitige Anwendung von Descovy und Oxcarbazepin, Phenobarbital oder Phenytoin wird nicht empfohlen.

Carbamazepin (titriert von 100 mg bis 300 mg b.i.d.), Emtricitabin/ Tenofoviralafenamid (200 mg/25 mg q.d.)3, 6

Tenofoviralafenamid:
↓ AUC: 0,45 (0,40; 0,51)
↓ Cmax: 0,43 (0,36; 0,51)
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin, das P-gp induziert, senkt die Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zur Resistenzentwicklung führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung von Descovy und Carbamazepin wird nicht empfohlen.

ANTIDEPRESSIVA

Sertralin (50 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (10 mg q.d.)4

Es ist nicht zu erwarten, dass die Tenofoviralafenamid-Exposition durch die gleichzeitige Verabreichung von Sertralin beeinflusst wird.

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Descovy werden die Sertralin-Konzentrationen nicht beeinflusst. Bei gleichzeitiger Anwendung ist keine Dosisanpassung erforderlich.

SEDATIVA/HYPNOTIKA

Oral verabreichtes Midazolam (2,5 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)

Midazolam:
↔ AUC: 1,13 (1,04; 1,23)
↔ Cmax: 1,02 (0,92; 1,13)

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Descovy werden die Midazolam-Konzentrationen nicht beeinflusst. Bei gleichzeitiger Anwendung ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Intravenös verabreichtes Midazolam (q.d.), Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)

Midazolam:
↔ AUC: 1,08 (1,04; 1,13)
↔ Cmax: 0,99 (0,89; 1,11)

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Descovy werden die Midazolam-Konzentrationen nicht beeinflusst. Bei gleichzeitiger Anwendung ist keine Dosisanpassung erforderlich.

IMMUNSUPPRESSIVA

Ciclosporin

Interaktionen wurden mit keinem der beiden Wirkstoffe von Descovy untersucht.
Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin, einem starken P-gp-Inhibitor, die Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid erhöht.

Es liegen keine Daten vor, um eine Dosierungsempfehlung abzugeben.

ORALE KONTRAZEPTIVA

Norgestimat (0,180/0,215/0,250 mg q.d.)/ Ethinylestradiol (0,025 mg q.d.), Tenofoviralafenamid (25 mg q.d.)3

Norelgestromin
↔ AUC: 1,12 (1,07; 1,17)
↔ Cmax: 1,17 (1,07; 1,26)
↔ Cmin: 1,16 (1,08; 1,24)
Norgestrel
↔ AUC: 1,09 (1,01; 1,18)
↔ Cmax: 1,10 (1,02; 1,18)
↔ Cmin: 1,11 (1,03; 1,20)
Ethinylestradiol
↔ AUC: 1,11 (1,07; 1,16)
↔ Cmax: 1,22 (1,15; 1,29)
↔ Cmin: 1,02 (0,93; 1,12)

Eine Dosisanpassung von Norgestimat/Ethinylestradiol ist nicht erforderlich. Die Dosis von Descovy richtet sich nach dem begleitenden antiretroviralen Arzneimittel (siehe «Dosierung/Anwendung»).

PFLANZLICHE ARZNEIMITTEL

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Interaktionen mit den Wirkstoffen von Descovy wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Johanniskraut, einem Pgp-Induktor, kann die Plasmakonzentrationen von Tenofoviralafenamid verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zu einer Resistenzentwicklung führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung von Descovy mit Johanniskraut ist kontraindiziert.

1 Wenn Dosierungen angegeben sind, handelt es sich um die in klinischen Arzneimittelwechselwirkungsstudien verwendeten Dosierungen.
2 Wenn Daten aus Arzneimittelinteraktionsstudien zur Verfügung stehen.
3 Studie mit Descovy durchgeführt.
4 Studie wurde mit einer Fixkombinationstablette mit Elvitegravir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid durchgeführt.
5 Die Studie wurde mit einer Fixkombinationstablette mit Emtricitabin/Rilpivirin/Tenofoviralafenamid durchgeführt.
6 Emtricitabin/Tenofoviralafenamid wurde in dieser Studie mit Essen eingenommen.
7 Siehe Tabelle 15 im Abschnitt «Pharmakokinetik» zu TAF-PK-Parametern im Plasma aus der Studie GS-US-311-1089 mit verschiedenen dritten Wirkstoffen.
8 Die Studie wurde mit zusätzlichen 100 mg Voxilaprevir durchgeführt, um eine bei HCV-infizierten Patienten erwartete Voxilaprevir-Exposition zu erreichen.

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