Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenÜberempfindlichkeit
Es liegen Berichte über Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Anzeichen und Symptomen, die einer Anaphylaxie entsprechen, bei Patienten vor, die mit Asfotase alfa behandelt wurden. Zu diesen Symptomen gehören Atemnot, Erstickungsgefühl, periorbitales Ödem und Schwindel. Die Reaktionen sind innerhalb von Minuten nach der subkutanen Anwendung von Strensiq aufgetreten und können auch bei Patienten vorkommen, die schon länger als 1 Jahr behandelt werden. Weitere Überempfindlichkeitsreaktionen waren Erbrechen, Übelkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Reizbarkeit, Schüttelfrost, Hauterythem, Hautausschlag, Juckreiz und orale Hypästhesie. Falls es zu solchen Reaktionen kommt, wird empfohlen, die Verabreichung sofort abzubrechen und eine geeignete medizinische Behandlung einzuleiten. Es sind die aktuellen medizinischen Standardmassnahmen für die Notfallbehandlung zu beachten.
Nach einer schweren Reaktion sind Nutzen und Risiken einer Wiederaufnahme der Behandlung mit Strensiq im Einzelfall individuell abzuwägen, wobei auch andere Faktoren zu berücksichtigen sind, die zum Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion beitragen können, wie z. B. eine gleichzeitig vorliegende Infektion und/oder eine Antibiotika-Therapie. Wenn entschieden wird, die Behandlung mit dem Arzneimittel wieder aufzunehmen, sollte die erneute Anwendung unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen und es sollte eine angemessene medikamentöse Vorbehandlung in Erwägung gezogen werden. Bei den Patienten sollten auf wiederkehrende Anzeichen und Symptome einer schweren Überempfindlichkeitsreaktion geachtet werden.
Die Notwendigkeit zur Überwachung der nachfolgenden Arzneimittelgabe und der Bedarf für eine Notfalltherapie bei ambulanter Versorgung liegen im Ermessen des behandelnden Arztes.
Eine schwere oder potenziell lebensbedrohliche Überempfindlichkeit stellt eine Kontraindikation für die Wiederaufnahme der Behandlung dar, wenn die Überempfindlichkeitsreaktion nicht kontrollierbar ist.
Reaktionen an der Injektionsstelle
Die Verabreichung von Asfotase alfa kann zu lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle führen (darunter insbesondere Erythem, Hautausschlag, Hautverfärbung, Pruritus, Schmerzen, Papeln, Knötchen, Atrophie), welche definiert sind als jede mit der Behandlung in Zusammenhang stehende unerwünschte Wirkung, die während der Injektion auftritt oder bis zum Ende des Tages, an dem die Injektion gegeben wurde (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Reaktionen wurden im Allgemeinen als nicht schwerwiegend und leicht bis mittelschwer in ihrer Intensität eingestuft und bildeten sich generell spontan wieder zurück. Ein Wechsel der Injektionsstellen kann dazu beitragen, solche Reaktionen zu minimieren. In klinischen Prüfungen trat diese Reaktion bei der Mehrheit der betroffenen Patienten erstmals innerhalb der ersten 12 Wochen der Behandlung mit Asfotase alfa auf. Bei manchen Patienten traten die Reaktionen an der Injektionsstelle bis zu 1 Jahr oder auch mehrere Jahre nach Beginn der Behandlung mit Asfotase alfa auf.
Die Verabreichung von Strensiq soll bei jedem Patienten, der schwere Reaktionen auf die Injektion zeigt, unterbrochen werden, und es soll eine geeignete medizinische Therapie durchgeführt werden.
Lipodystrophie
Bei Patienten, die im Rahmen von klinischen Prüfungen mit STRENSIQ behandelt wurden, liegen Berichte über lokale Lipodystrophien, einschliesslich Lipoatrophie und Lipohypertrophie, an der Injektionsstelle vor, die nach einigen Monaten auftraten (siehe Rubrik «Nebenwirkungen»). Den Patienten wird geraten, die richtige Injektionstechnik zu beachten und die Injektionsstellen regelmässig zu wechseln (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Kraniosynostose
Aus den klinischen Studien mit Asfotase alfa liegen Berichte über das Auftreten einer Kraniosynostose (in Verbindung mit einer intrakraniellen Druckerhöhung), oder die Verschlechterung einer vorbestehenden Kraniosynostose und das Auftreten einer Arnold-Chiari-Malformation als unerwünschte Ereignisse bei Hypophosphatasie-Patienten unter 5 Jahren vor. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Strensiq und dem Fortschreiten der Kraniosynostose nachweisen zu können. In der veröffentlichten Fachliteratur ist die Kraniosynostose als eine Manifestation der Hypophosphatasie dokumentiert. In einer Studie zum natürlichen Verlauf von unbehandelter Hypophosphatasie bei Patienten mit der infantilen Form der Erkrankung trat sie bei 61.3 % der Patienten zwischen der Geburt und dem vollendeten 5. Lebensjahr auf. Eine Kraniosynostose kann zu einer intrakraniellen Druckerhöhung führen. Bei Hypophosphatasie-Patienten unter 5 Jahren werden daher eine regelmässige Überwachung (einschliesslich Funduskopie zur Feststellung von Anzeichen für ein Papillenödem) und eine prompte Intervention bei einer intrakraniellen Druckerhöhung empfohlen.
Ektope Kalzifizierungen
In den klinischen Studien mit Asfotase alfa wurde bei Patienten mit Hypophosphatasie über Kalzifizierungen der Augen (Bindehaut und Hornhaut) sowie über Nephrokalzinosen berichtet. Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Strensiq und den ektopen Kalzifizierungen nachweisen zu können. In der veröffentlichten Fachliteratur sind Kalzifizierungen des Auges (Bindehaut und Hornhaut) und Nephrokalzinose als Manifestationen der Hypophosphatasie dokumentiert. In einer Studie zum natürlichen Verlauf von unbehandelter Hypophosphatasie bei Patienten mit der infantilen Form der Erkrankung trat eine Nephrokalzinose bei 51.6% der Patienten zwischen der Geburt und dem vollendeten 5. Lebensjahr auf. Bei Hypophosphatasie-Patienten werden daher augenärztliche Untersuchungen und Ultraschalluntersuchungen der Nieren vor Behandlungsbeginn und in regelmässigen Abständen empfohlen.
Parathormon- und Kalziumkonzentrationen im Serum
Bei Patienten mit Hypophosphatasie können sich die Parathormon-Konzentrationen im Serum unter der Behandlung mit Asfotase alfa erhöhen, vor allem in den ersten 12 Wochen der Behandlung. Es wird daher empfohlen, die Parathormon-Konzentrationen und die Kalziumspiegel im Serum von Patienten zu überwachen, die mit Asfotase alfa behandelt werden. Gegebenenfalls kann eine zusätzliche Verabreichung von Kalzium und oralem Vitamin D erforderlich sein.
Unverhältnismässige Gewichtszunahme
Bei den Patienten kann es zu einer unverhältnismässigen Gewichtszunahme kommen. Eine Überwachung der Ernährung wird empfohlen.
Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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